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Gobmeier: "Mein Einfluss ist relativ groß"
Der neue Ducati-Corse-Chef spricht über seine Aufgaben bei den Italienern und lässt das bisher Geschehen Revue passieren
(Motorsport-Total.com/Sport1) - Seit diesem Jahr hat Bernhard Gobmeier den Posten als Chef der Ducati-Rennabteilung inne. Der ehemalige BMW-Rennsportchef trat damit das Erbe von Filippo Preziosi an, der viele Jahre auf den Rennstrecken dieser Welt die Geschicke von Ducati leitete. Betrachtet man das Rennergebnis von Katar, dann muss ehrlich festgehalten werden, dass Ducati bisher noch keine echten Fortschritte erzielen konnte. Doch dafür war der Winter nicht lang genug.
© Ducati
Corse-Chef Bernhard Gobmeier möchte Ducati wieder siegfähig machen Zoom
"Wir sind froh, dass alle vier Fahrer das Rennen ohne irgendwelche Probleme beendet haben. Das Ergebnis war so gut, wie wir es unter den gegebenen Umständen erwarten konnten", bilanziert Gobmeier. "Durch die Fortschritte bei den Tests konnten wir unser Tempo verbessern. Doch noch fehlt uns die Konstanz, um an der Spitze zu fahren, vor allem gegen Rennende. Wir blicken auf die anstehenden Rennen und die Tests. Wir haben noch ein paar Dinge, die wir testen müssen."
Die Arbeit bei Ducati scheint dem Deutschen Freude zu bereiten, auch wenn die Aufgabe vor allem in der MotoGP nicht einfach ist. Doch bereits bei BMW hatte Gobmeier eine anspruchsvolle Aufgabe. Dennoch ist es schwierig, die beiden Posten miteinander zu vergleichen: "Der Unterschied ist, dass ich jetzt zwei Projekte am Hals habe - die Superbike-WM mit der Ducati Panigale und das MotoGP-Projekt. Die Arbeit hat sich ungefähr verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht. Es macht aber sehr viel Spaß. Ich bin froh, dass ich dieses Projekt leiten darf."
© FGlaenzel
Andrea Dovizioso kam bei seinem Ducati-Debüt als Siebter ins Ziel Zoom
"Vieles kann man vergleichen, auch wenn die Technik etwas anders ist. Im Grunde genommen gibt es hier die gleichen Probleme. Jeder hat die gleichen Sorgen, das geht beim Team los und betrifft auch die Technik. Manchmal sind die Lösungen hier etwas ausgefeilter. Im Grunde genommen ist die Arbeitsweise aber die gleiche", analysiert Gobmeier, der Ducati wieder an die Spitze führen möchte.
"Mein Einfluss ist relativ groß, da ich der einzige Deutsche bin. Der einzige deutsche Einfluss ist mein Einfluss. Aber es ist eigentlich egal, ob es ein Deutscher oder Italiener macht. Wichtig ist, dass wir gemeinsam am gleichen Strang ziehen", betont der Ducati-Rennsport-Chef. "Die Arbeitsweise, die Arbeitssorgfalt und die Motivation der Mitarbeiter ist riesengroß. Es macht mir sehr viel Spaß."
Wenig Freude dürfte Gobmeier beim ersten Sepang-Wintertest empfunden haben. Andrea Dovizioso und Nicky Hayden lagen zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Sekunden zurück. "Der allererste Test war nicht so berauschend. Das war eine Bestandsaufnahme vom vergangenen Jahr. Wir haben inzwischen noch zwei weitere offizielle Tests gehabt. Bei jedem Test haben wir Neuheiten ausprobiert und sind mit dem Fortschritt zufrieden. Es ist natürlich noch ein großer Schritt zur Weltspitze, doch wir sind soweit zufrieden."
Eine schnellere Entwicklung möchte Ducati durch den Einsatz von vier Werksmaschinen erzielen. Seit dieser Saison erhält das Kundenteam Werksmaterial. "Die Motorräder sind quasi identisch. Die Fahrer sind alle von Ducati. Auch im Schwester-Team sind permanent Ducati-Ingenieure vor Ort, damit es in Summe stark zusammenwachsen kann. Wir haben jetzt die Ergebnisse von vier anstatt zwei Fahrern."
"Ducati ist für Audi eine Marke, die im Motorradbereich sicher mit die stärkste überhaupt ist, bezogen auf die Größe von Ducati wahrscheinlich sogar die stärkste, wenn man sich das Image und die Verkaufszahlen ansieht. Ducati ist sowohl bei Serienprodukten als auch Rennprodukten Technologieführer. Das passt gut zu Audi, denn Audi selbst hat den gleichen Anspruch", bemerkt Gobmeier.