Glücklicher Lorenzo - enttäuschter Stoner
Nach dem Rennen waren Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso geschafft, aber glücklich - Enttäuschter Stoner beklagt Reifenprobleme
(Motorsport-Total.com) - Lange sah es in Mugello nach einer souveränen Fahrt von Casey Stoner aus. Doch ab Mitte des Rennens verlor der Australier an Boden und musste Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo den Sieg überlassen. Nach seinem zweiten Saisonsieg war der amtierende Weltmeister, der noch nie in Mugello gewinnen konnte, überglücklich.

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Jorge Lorenzo fuhr mit seiner Yamaha in Mugello zum zweiten Saisonsieg
"Der Sieg ist etwas Besonderes, weil die letzten drei, vier Rennen waren schwierig für uns waren. Zudem war es der erste 'richtige' Sieg dieses Jahr, weil es im Gegensatz zum ersten Sieg dieses Mal trocken war", berichtet Lorenzo, der nach dem Rennen sehr geschafft war: "Ich habe alles gegeben. Jetzt fehlt mir sämtliche Kraft. Es war eines der anstrengendsten Rennen meiner Karriere."
Seine Überholmanöver setzte der Spanier nicht wie üblich in die erste Kurve hinein: "Es war schwierig Andrea und Casey in der harten Bremszone nach Start/Ziel zu überholen. Deswegen habe ich es im Infield probiert. Am Ende hat es geklappt", so Lorenzo.

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Andrea Dovizioso konnte Casey Stoner noch überholen und Platz zwei einfahren Zoom
Mit Platz zwei wiederholte Andrea Dovizioso das Ergebnis von Silverstone. Doch auch der Italiener war nach dem heißen Rennen bei 29 Grad Celsius etwas aus der Puste: "Die Strecke ist sehr anstrengend und die 23 Runden waren sehr hart. Es war schwer so lange das Tempo zu halten."
"In der Mitte des Rennens dachte ich, die Boxentafel wäre kaputt, weil ich immer '1:48:8' gesehen habe. Das hätte ich nicht erwartet. Im Rennen waren wir sehr schnell", so der zufriedene Honda-Pilot, der seinen Heimvorteil genutzt hat: "Ich danke den Fans, die mir viel Unterstützung gegeben haben."
Nach der Dominanz im Training und der Führung im ersten Teil des Rennens war der WM-Führende Casey Stoner erwartungsgemäß wenig begeistert von Position drei: "Ich bin enttäuscht vom Rennen. Das Potenzial von mir und dem Motorrad war meiner Meinung nach deutlich höher."

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Der WM-Führende Stoner war mit dem dritten Platz sehr unzufrieden Zoom
"Gestern im Qualifiying hat das Motorrad sehr gut funktioniert", berichtet Stoner, der aber schon am Sonntagvormittag Probleme sichtetet: "Heute Morgen im Warm-Up haben wir realisiert, dass die Reifentemperatur Runde um Runde höher wird und wir dadurch Grip nachlässt. Wir wollten etwas unternehmen, sind im Endeffekt aber doch mit dem Reifendruck, wie im Warm-Up, ins Rennen gegangen."
"Am Anfang hat es sich fantastisch angefühlt. Doch dann hatten wir Probleme. Wir hätten den Reifendruck etwas verringern sollen. Ich habe den Grip am Hinterrad verloren, weil der Reifen überhitzte."
"Ich habe dann etwas langsamer gemacht und mich darauf vorbereitet, dass sie mich einholen", schildert der Honda-Werksfahrer, der am Ende nichts ausrichten konnte: "Als sie dann dran waren, konnte ich nichts entgegensetzen, was sehr frustrierend ist."

