Gemischte Gefühle bei Gresini-Honda

Shinya Nakano fuhr auf Phillip Island als Fünfter sein zweitbestes Saisonresultat ein, doch Alex de Angelis überstand nicht eine einzige Runde

(Motorsport-Total.com) - Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sah Fausto Gresini die Performance seines Honda-Satellitenteams heute auf Phillip Island. Für das lachende Auge sorgte Shinya Nakano: Der Japaner fuhr auf der Werks-RC212V ein beständiges Rennen und wurde am Ende weniger als eine halbe Sekunde hinter Jorge Lorenzo Fünfter.

Titel-Bild zur News: Shinya Nakano

Lebenszeichen von einem alten Japaner: Shinya Nakano wurde starker Fünfter

"Trotz unserer Probleme in den Trainings lief es heute im Rennen gut", freute sich Nakano. "Ich bekam einen guten Start hin und konnte meine Pace verbessern, also bin ich sehr zufrieden. Nach dem Warmup entschieden wir uns für mittelweiche Reifen, was sich als goldrichtige Entscheidung herausstellte, denn das Motorrad hatte eine sehr gute Balance und ich konnte von Anfang an mit einer Gruppe sehr schneller Fahrer mithalten."#w1#

Strategisches Rennen auf weichen Reifen

"Erst in den letzten fünf Runden habe ich wirklich attackiert und alles gegeben." Shinya Nakano

Und weiter: "Mit den weichen Reifen wollte ich in der Anfangsphase nicht zu viel riskieren, denn ich brauchte ja auch am Ende noch Gummi auf den Laufflächen. Erst in den letzten fünf Runden habe ich wirklich attackiert und alles gegeben, zwei Fahrer überholt und den fünften Platz gemacht. Es ist schon lange her, dass ich ein Rennen wie dieses gefahren bin, und es freut mich, dass ich unser wahres Potenzial unter Beweis stellen konnte."

Nakano fährt derzeit auch um seine Karriere, denn bei Gresini sind die Plätze für 2009 an de Angelis und Heimkehrer Toni Elias vergeben. Die einzig realistische Chance auf eine Fortsetzung seiner MotoGP-Laufbahn scheint derzeit die dritte Kawasaki zu sein. Auf diese würde Jorge Martinez zwar am liebsten einen Spanier setzen, aber der Kawasaki-Vorstand wünscht sich ausdrücklich Nakano als Fahrer für das Projekt.

Lob vom Teamchef

"Genau so ein Rennen haben wir als Motivation für das Saisonfinale gebraucht." Fausto Gresini

"Mit Shinyas Rennen", erklärte Teamchef Gresini, "bin ich sehr zufrieden. Er ist gut und aggressiv gefahren, wodurch er sich an eine schnelle Gruppe anhängen konnte. Die Reifenwahl war richtig und das wurde belohnt. Genau so ein Rennen haben wir als Motivation für das Saisonfinale gebraucht. Gleichzeitig tut es mir für Alex leid. Sein Ausfall ist sehr enttäuschend, denn es war alles für ein tolles Rennen angerichtet."

De Angelis kam schon in der ersten Runde zu Sturz und war "sehr enttäuscht" darüber: "Mein Start war sehr gut und ich konnte ein paar Positionen aufholen. Nach den ersten paar Kurven lag ich hinter de Puniet, aber er machte beim Bremsen einen Fehler und ich war zu nahe an ihm dran, konnte deshalb nicht mehr ausweichen. Leider war es damit gelaufen. Schade, denn heute wäre eine gute Chance gewesen, unser Potenzial zu demonstrieren!"


Fotos: Gresini, MotoGP: Rennwochenende auf Phillip Island