Frustrierter Crutchlow versteht seine Ducati nicht

Cal Crutchlow erlebt in Austin wahrlich einen "Schwarzen Freitag" - Zunächst bleibt seine Ducati mitten auf der Strecke liegen, im zweiten Training fährt er nur hinterher

(Motorsport-Total.com) - Auch nach dem zweiten Freien Training in Austin hat sich die Stimmung von Cal Crutchlow nicht verbessert. Am Vormittag hatte war die Ducati des Briten mitten auf der Geraden einfach ausgegangen. Im zweiten Training kam er dann nicht über den neunten Platz hinaus und hatte gegen seinen Teamkollegen Andrea Dovizioso, der auf Rang zwei landete, deutlich das Nachsehen.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Es gibt Redebedarf: Cal Crutchlow kommt mit seiner Ducati einfach nicht zurecht Zoom

"Offensichtlich wird das Ding, das da am Motorrad kaputtgegangen ist, und übrigens kein Teil von Ducati ist, in Helikoptern verwendet. Und meins ist einfach ausgegangen. Man kann sich vorstellen, was passieren würde, wenn das in einem Helikopter passieren würde, die hätten noch größere Schwierigkeiten als ich", erinnert sich Crutchlow an den Vorfall im ersten Training zurück.

"Wenn jemand hinter mir gewesen wäre, dann hätte ich ganz sicher Probleme bekommen", berichtet der 28-Jährige, der sein Team nun dazu auffordert in seinem Arbeitsgerät einmal ordentlich auszumisten. "Ich habe zuvor bereits gesagt, dass zu viel Elektronik am Motorrad ist. Damit meine ich die Ducati, und nicht die gesamte Weltmeisterschaft", erklärt Crutchlow.

Dovizioso versteht die Ducati besser

"Es gibt zu viele Systeme. Wir müssen das ändern, und es um einiges einfacher zu handhaben machen, damit solche Dinge nicht passieren. Für den Wheelie haben wir ein System, das wieder mehrere Systeme hat. Ein System reicht aus, also lasst uns damit arbeiten."

"Denn wenn etwas passiert, dann weiß man nicht, woran genau es liegt. Zum Beispiel ob etwas von der Traktionskontrolle verursacht wurde, oder vom Anti-Wheelie-System", so Crutchlow, der darin auch den Grund sieht, dass sein Teamkollege im zweiten Trainings fast eine halbe Sekunde schneller war. "Dovi arbeitet besser, denn er versteht es. Ich sage nicht, dass ich falsche Informationen liefere, aber ich verstehe es einfach nicht."


Fotos: MotoGP in Austin


"Das System ist komplett anders als das, woran ich bisher gewohnt war", berichtet der Brite, der in der vergangenen Saison noch auf einer Yamaha gefahren war, und ergänzt: "Es ist gut, dass wir ein Back-Up-System haben, wenn ein Sensor ausfällt, und vielleicht wieder noch ein anderes Back-Up-System für das. Aber mir wäre es lieber, wenn es etwas einfacher wäre."

Kurven sind ein "Desaster"

Schließlich äußerte sich Crutchlow auch noch zum Geschehen auf der Strecke. Für ihn war es "eine interessante Sitzung. Ich holte am Ende nicht das beste aus dem Reifen heraus, wie ein paar der anderen Jungs. Wir gingen beim Setup in die falsche Richtung, aber das ist einfach die Unerfahrenheit, die wir mit der Ducati haben."

"Beim Lenken ist das Motorrad ein Desaster, das steht fest." Cal Crutchlow

Eine Zeit von 2:04.981 Minuten bedeutete am Ende einen Rückstand auf Spitzenreiter Marquez von fast 1,5 Sekunden. Crutchlows Erklärung: "Beim Lenken ist das Motorrad ein Desaster, das steht fest. Aber die Stärken sind, dass es schnell auf der Geraden ist, und sehr gut anhält."

"Danach ist das Motorrad aber ziemlich schlecht durch all diese Schikanen zu bewegen. In den schnellen Schikanen war ich im vergangenen Jahr extrem stark, und die drittletzte Kurve war eine meiner stärksten. Jetzt ist es ein Desaster. Hoffentlich können wir morgen einige Sachen verbessern", so der enttäuschte Ducati-Pilot.