Franco Morbidelli entgegnet Gerüchten: "Yamaha immer noch Plan A"

Nach Mugello deutete Franco Morbidelli an, dass er kein Interesse an einem Yamaha-Verbleib haben könnte - Nun rudert er zurück, aber seine Zukunft ist noch nicht klar

(Motorsport-Total.com) - Franco Morbidelli ließ nach dem Grand Prix von Italien am Dorna-Mikrofon mit einer interessanten Aussage aufhorchen. "Will ich ein weiteres Jahr mit Yamaha sicherstellen?", warf er eine bedeutende Frage in den Raum. Das befeuerte natürlich sofort die Spekulationen.

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli

Wo wird Franco Morbidelli im nächsten Jahr fahren? Zoom

Will der Italiener gar nicht auf ein Vertragsangebot von Yamaha warten, sondern lieber die Flucht nach vorne antreten und zu einer anderen Marke wechseln? Naheliegend wäre ein Wechsel ins VR46-Team, falls Ducati zum Beispiel Marco Bezzecchi zu Pramac transferiert.

"Es ist unsere Priorität, Marco im Team zu halten. Wenn das nicht möglich ist und Bezzecchi zu Pramac wechseln muss, was wir nicht möchten, dann wären wir sehr happy, Morbidelli ins Team zu holen", erklärt VR46-Teamchef Alessio Salucci.

In diesem Szenario würde theoretisch Morbidelli der Teamkollege von Luca Marini werden. "Ich weiß aber nicht, ob es für ihn einen Platz gibt", meint Marini zu den Spekulationen. "Denn kein Ducati-Fahrer will seinen Platz aufgeben, weil es der beste Platz ist."

"Wir müssen an uns denken. Franco muss hoffen, dass er eine gute Lösung findet, damit er wieder seinen Speed zeigen kann. Ich denke, er ist ein sehr schneller und starker Fahrer. Mit der Ducati ist es momentan einfacher, schnell und konkurrenzfähig zu sein. Das ist klar."

"Die Ducati ist insgesamt in allen Situationen und auf allen Strecken das beste Motorrad. Franco hat in der Vergangenheit drei Rennen gewonnen. Wenn man das in der MotoGP schafft, dann zählt man zu den guten Fahrern", lobt Marini seinen Landsmann.

Morbidelli: "Das hat für viel Wirbel gesorgt"

Am Donnerstag vor dem Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring ruderte Morbidelli wieder zurück. "Dieses Interview hat für viel Wirbel gesorgt", weiß er selbst. "Viele Leute haben mich darauf angesprochen."

"Wir sprechen noch über die Zukunft. Noch ist nichts klar." Gianluca Falcioni von VR46 kümmert sich um das Management Morbidellis. "Das hat er schon meine komplette Karriere über gemacht. Ich habe vollstes Vertrauen zu ihm und zur gesamten VR46-Organisation."

Franco Morbidelli, Fabio Quartararo

In Mugello fuhr Franco Morbidelli vor seinem Teamkollegen Fabio Quartararo Zoom

"Ich glaube, dass wir die beste Wahl treffen werden. Es ist kein Geheimnis, dass ich zu Yamaha eine sehr enge Verbindung habe. Ich bin praktisch meine komplette Karriere für Yamaha gefahren. Ich habe mit Yamaha tolle Ergebnisse erreicht."

"Aber mit dem Werksteam ist mir das noch nicht gelungen. Deshalb plane ich, das zu erreichen. Das ist mein Ziel, seit ich zu diesem Team gekommen bin." Auf die Frage, ob Yamaha weiterhin seine Priorität Nummer 1 ist, antwortet Morbidelli mit einem klaren: "Ja!"

Zuletzt ist der Abstand zwischen Morbidelli und seinem Teamkollegen Fabio Quartararo deutlich kleiner geworden. Im Vorjahr hat Morbidelli kein Land gegen den Franzosen gesehen. Aber in Mugello qualifizierte er sich vor Quartararo und kam auch vor ihm ins Ziel.

"Ich bin auf Höhe mit einem Weltmeister. Er ist ein Fahrer, der immer einen großen Unterschied im Vergleich zu seinem Teamkollegen gemacht hat. Momentan geht es nicht um Ergebnisse, sondern um den Speed. Manchmal ist Fabio vorne, manchmal bin ich es."

"In der WM-Wertung ist er im gleichen Bereich wie ich. Manche Journalisten haben das nicht realisiert und haben mich gefragt, ob ich darauf hoffe, dass mein Vertrag verlängert wird. Und ob ich darauf hoffe, dass mich Yamaha behält. Ich warte auf die beste Möglichkeit", so Morbidelli abschließend.

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