Francesco Bagnaia zurück auf dem Podium: Welches Detail geändert wurde

Vom Sprint zum Grand Prix wie Tag und Nacht - Plötzlich ist Francesco Bagnaia wieder schnell und konkurrenzfähig - Ein technisches Detail machte den Unterschied

(Motorsport-Total.com) - Von einem Tag auf den anderen präsentierte sich Francesco Bagnaia im MotorLand Aragon wie ausgewechselt. Im Sprint hatte der Ducati-Fahrer einmal mehr große Mühe, Vertrauen zum Vorderrad zu finden. Er fiel am Samstag bis auf Platz zwölf zurück. Aber im Grand Prix mischte Bagnaia von Beginn an im Spitzenfeld mit.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Erstmals seit Jerez fuhr Francesco Bagnaia wieder auf das Podest Zoom

Gegen die Marquez-Brüder hatte der Italiener zwar keine Chance, aber er behielt sie stets im Blick und fuhr erstmals seit Jerez wieder auf das Podest. Bagnaia freute sich über diesen dritten Platz fast wie über einen Sieg.

Nicht nur er zeigte sich erleichtert. "Ich glaube, wir waren es leid, immer wieder dieselben Dinge von ihm zu hören", sagt Teammanager Davide Tardozzi. "Nicht, weil wir ihm nicht vertrauen, sondern weil wir einfach keine Lösung für sein Problem finden konnten."

"Heute haben wir endlich etwas gefunden. Etwas, wonach wir seit Jerez gesucht haben. Jerez, Le Mans, Silverstone - und jetzt sind wir endlich fündig geworden. Wir müssen diesen Bereich weiter verbessern, aber ich denke, wir werden in Mugello einen großartigen 'Pecco' erleben."

Und was wurde geändert? "Es handelt sich um kleine Dinge im Frontbereich, über die ich nicht sprechen möchte", so Tardozzi. "Vielleicht wird 'Pecco' etwas dazu sagen. Jedenfalls war es etwas, an das wir bisher nie gedacht hatten."

"Am Ende kam die Idee nach einem Gespräch mit ihm gestern - von seinem Renningenieur Cristian Gabarrini. Und sie hat tatsächlich funktioniert. Wir werden sehen, was sich morgen beim Test noch in diesem Bereich verbessern lässt."

So komplex war die Veränderung gar nicht, wie Bagnaia schließlich verrät: "Wir haben lediglich die Bremsscheibe gewechselt - etwas, das wir zuvor noch nie gemacht hatten. Normalerweise bleibt sie immer gleich."

Für Aragon stellt Brembo Carbon-Bremsscheiben mit 340 Millimetern Durchmesser bereit. Es gibt sie in zwei Ausführungen: "Standard Mass" (leichtere Variante) und "High Mass" (schwerere Variante). Bagnaia wechselte aber auf die noch größere Scheibe mit 355 Millimetern Durchmesser, die normal nur auf Strecken wie Motegi verwendet wird.

"Wir haben einfach entschieden, auf eine größere Bremsscheibe zu wechseln - und das fühlte sich sofort besser an. Kleine Details können großes Vertrauen geben - und mit mehr Vertrauen kommt auch mehr Tempo."

Francesco Bagnaia, Alex Marquez

Francesco Bagnaia hatte im Grand Prix eine viele bessere Körpersprache Zoom

"Gestern war ich derjenige mit dem meisten Bremsdruck, aber gleichzeitig mit der geringsten Verzögerung. Das war seltsam. Im Warm-up war es sofort besser. Es war ein großer Schritt, der mir geholfen hat, später zu bremsen und besser zu verzögern."

"Runde für Runde gewöhnt man sich daran, und es wird automatisch besser", schildert Bagnaia sein wiedergewonnenes Gefühl. "Wenn du in jeder Kurve das Gefühl hast, das Vorderrad könnte wegrutschen, ist es kaum möglich, konkurrenzfähig zu sein."

"Jetzt konnte ich hart bremsen und falls das Vorderrad blockierte, die Bremse etwas lösen. Das war gestern noch nicht möglich. Dadurch hatte ich jetzt mehr Spielraum, das Tempo zu kontrollieren und konkurrenzfähiger zu sein."

Ist damit der "alte" Bagnaia wieder zurück? Mit Mugello und Assen folgen nun zwei Strecken, auf denen er in den vergangenen drei Jahren gewonnen hat. "Ich weiß es nicht", will er nicht in Euphorie verfallen.

"Ich glaube nicht, dass diese Änderung allein das Problem meines Fahrgefühls löst, aber sie hat geholfen. Glücklicherweise haben wir morgen einen Test. Es ist wichtig, weitere Lösungen zu finden, um überhaupt an einen Sieg in Mugello glauben zu können."

"Dort war ich immer sehr konkurrenzfähig und möchte zumindest die Chance haben, darum zu kämpfen - anders als an diesem Wochenende, wo ich zwar auf dem Podium stand, aber nie realistisch um den Sieg fahren konnte."

Beginnt jetzt die große Aufholjagd?

In der WM-Wertung hat Bagnaia nach acht Rennwochenenden schon 93 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen Marc Marquez. Rechnet er sich noch eine Chance auf eine Aufholjagd auf? "Ich glaube, im Moment ist es nicht sinnvoll, über die WM nachzudenken."

"Nach den letzten zwei Rennen und auch bei diesem hier war ich nicht in Topform. Ich brauchte ein Resultat wie dieses. Mal sehen, wie es weitergeht. Aber es ist kein Geheimnis: Marc ist aktuell einfach schneller, und Alex macht einen fantastischen Job."

"Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren, daran arbeiten, mein Fahrgefühl zu verbessern - und zumindest wieder um Siege kämpfen können. Das ist jetzt das Ziel", so Bagnaia. "Jetzt starte ich von hier aus neu, arbeite mehr an mir selbst als am Motorrad."

"Ich habe in der Box einen guten Lehrmeister, der nie etwas an seinem Motorrad ändert - und trotzdem Schritt für Schritt das Gefühl verbessert", verweist er auf Marc Marquez. "Vielleicht sollte ich ab jetzt auch so arbeiten."

"Ich freue mich nicht nur für mich selbst, sondern auch für das Team. Denn auch sie hatten Schwierigkeiten, meine Rückmeldungen richtig einzuordnen. Deshalb bin ich über diesen dritten Platz glücklicher als über so manches anderes Ergebnis."

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