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"Firmenphilosophie": KTM bleibt dem Gitterrohrrahmen treu

KTM wird ab 2017 mit einem Stahl-Gitterrohrrahmen an den Start gehen: Pit Beirer ist überzeugt, dass man in der MotoGP auch ohne Alurahmen erfolgreich sein kann

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren entwickelte sich in der MotoGP eine klare Tendenz zum Aluminiumrahmen. Die japanischen Hersteller setzten schon von Beginn an auf Aluminium-Profil-Rahmen und seit 2012 geht auch Ducati mit diesem Konzept an den Start, obwohl die Italiener kein Serienmotorrad anbieten, das auf einen Aluminium-Profil-Rahmen setzt. Die Charakteristik der Bridgestone-Einheitsreifen gab mehr oder weniger vor, dass sich beim Chassis keine Experimente lohnen.

Titel-Bild zur News: KTM

KTM setzt auch in der Moto3 auf einen Gitterrohrrahmen aus Stahl Zoom

Doch KTM wird ab 2017 dennoch dem Gitterrohrrahmen treu bleiben. "Es ist einfach Firmenphilosophie", betont Motorsportchef Pit Beirer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir glauben fest daran, dass wir alle Motorräder im Hinblick auf Performance und Gewicht mit den hochwertigen Stählen, die es mittlerweile gibt, konkurrenzfähig bauen. Wir haben in keiner Klasse einen Gewichtsnachteil."

Beirer ist überzeugt, dass sich das Thema Steifigkeit mit einem Gitterrohrrahmen perfekt handeln lässt: "Wir haben mehr Möglichkeiten, die Steifigkeit individuell zu beeinflussen. Außerdem kann man in der Testphase schneller reagieren. Wir glauben also, dass wir durch das Stahlkonzept ganz klar Vorteile haben."

"Der Riesennachteil ist halt, dass wir nicht vergleichbar sind. Man kann sich also nicht eine Honda kaufen, den Rahmen vermessen und genau so nachbauen. Wir müssen unseren eigenen Weg gehen", berichtet der ehemalige Motocrosser, der überzeugt ist, dass KTM auch ohne einen Aluminium-Profil-Rahmen auf dem richtigen Weg ist.

Pit Beirer

Motorsportchef Pit Beirer fordert Geduld: "Wir brauchen einen langen Atem" Zoom

"In allen Sportarten, in denen wir angefangen haben, haben wir das aber geschafft, obwohl uns gesagt wurde: 'Das wird nicht funktionieren mit einem Stahlrahmen.' Es hat im Enduro funktioniert, es hat im Rallye-Sport funktioniert, es hat im Supercross funktioniert, es hat in der Moto3 funktioniert - und überall stand am Anfang die Aussage: 'Es wird nie funktionieren!'", so Beirer.

"Darum glauben wir daran, dass es sich auch in der MotoGP umsetzen lässt - allerdings nicht über Nacht. Wir brauchen einen langen Atem", ist sich der KTM-Verantwortliche bewusst. "Wir sind in einer Klasse, wo das Investment der anderen Marken und auch die Benchmarks einfach verdammt hoch liegen. Da braucht man nicht herkommen und glauben, dass man direkt ganz oben einsteigt."