Fiat-Yamaha jubelt mit Sensationsmann Lorenzo

Drei Rennen, drei Podestplätze, heute der erste Sieg: Jorge Lorenzo führt nun in der Weltmeisterschaft - Valentino Rossi ebenfalls happy

(Motorsport-Total.com) - Der Yamaha-Erfolgsrun in der MotoGP-WM scheint nicht abzureißen - und die Japaner haben einen neuen Superstar: Jorge Lorenzo! Der Spanier stiehlt seinem Teamkollegen Valentino Rossi mehr und mehr die Show, war bisher in allen drei Qualifyings schneller und hat auch in der Fahrerwertung, die er ex aequo mit Dani Pedrosa anführt, 14 Punkte Vorsprung auf den siebenfachen Champion.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Yamahas neuer Superstar: Jorge Lorenzo ist Grand-Prix-Sieger!

Im dritten Rennen, das er zum dritten Mal von der Pole-Position aus in Angriff nahm, schrieb Lorenzo heute in Estoril sogar Geschichte, denn mit 20 Jahren ist er der jüngste Fahrer in der Königsklasse, der dreimal hintereinander auf dem Podium stand. Natürlich war er dementsprechend aus dem Häuschen: "Ich fühle mich wie im Himmel", jubelte er nach seinem Premierensieg. "Es ist unmöglich, meine Gefühle zu beschreiben. Ich freue mich so für alle!"#w1#

Lorenzo fehlen die Worte

"Dass wir nach drei Rennen die WM anführen würden, davon hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt." Jorge Lorenzo

"Ich bin stolz auf das Team, denn dass wir nach drei Rennen die WM anführen würden, davon hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt", fuhr der zweifache 250er-Titelträger fort. "Wir können uns aber nicht zurücklehnen, denn Pedrosa und Rossi sind sehr starke und clevere Fahrer." Trotzdem gab es Lob vom Team: "Ein unglaubliches Rennen", meinte Renningenieur Daniele Romagnoli, und Teamdirektor Masahiko Nakajima staunte: "Sehr beeindruckend!"

Nun geht es aber möglicherweise erst einmal im Krankenbett weiter, denn Lorenzos Unterarmbeschwerden könnten gleich morgen operativ beseitigt werden - bis zum China-Grand-Prix sind schließlich drei Wochen Zeit. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, das Team zwingt ihn aber nicht, am Montag in Estoril zu testen: "Ob wir morgen fahren, hängt von Jorges Entscheidung ab. Es ist genug Zeit, um zum nächsten Rennen fit zu werden", ließ ihm Romagnoli freie Hand.

Der große Wendepunkt im Rennen war übrigens die zwölfte Runde, in der Lorenzo mit einem riskanten, aber sehr schönen Manöver an seinem Teamkollegen Rossi vorbei in Führung ging und diese nicht mehr abgab. Rossi musste seinerseits wenig später auch noch Honda-Pilot Dani Pedrosa ziehen lassen und kam schlussendlich mit 12,723 Sekunden Rückstand als sicherer Dritter vor Colin Edwards ins Ziel.

Zufriedenheit in der Rossi-Box

"Wir haben an diesem Wochenende einen weiteren Schritt gemacht." Valentino Rossi

"Dies ist kein schlechtes Resultat", zog Rossi Bilanz. "Uns war klar, dass Estoril eine schwierige Strecke für uns ist. Meine M1 hat heute gut funktioniert. Leider konnte ich am Ende nicht mit Lorenzo und Pedrosa mithalten, weil meine Reifen zu rutschen begannen, aber zwei Podestplätze hintereinander mit Bridgestone sind sehr wichtig, weil wir noch zusammenwachsen. Ich denke, wir haben an diesem Wochenende einen weiteren Schritt gemacht."

Das bestätigte auch sein Renningenieur Davide Brivio, der den WM-Zug noch keineswegs abfahren sieht: "Wir haben 15 weitere Rennen vor uns. Ich hoffe, dass wir in China noch besser in Form sein werden - vielleicht ist der erste Sieg mit Bridgestone drin! Wir werden vor China noch an den Reifen und an den Einstellungen arbeiten, wenn wir morgen testen, und dann freuen wir uns alle auf das nächste Rennen."

Nakajima bedauerte, dass es noch so viele Probleme gibt, die mit dem Reifenwechsel zusammenhängen, "aber die Kombination aus unserem Motorrad und den Bridgestone-Reifen wird immer besser", stellte auch der Teamdirektor fest. Und er ergänzte abschließend: "In Estoril ist es schon besser gelaufen als in Jerez. Insofern freue ich mich über Valentinos Podium, weil ich sicher bin, dass da noch mehr kommen wird!"