Falls Pramac Bagnaia ans Ducati-Team verliert: "Marini wäre interessant"

Mit Leistungen wie in Jerez könnte sich Francesco Bagnaia als Dovizioso-Nachfolger empfehlen - Pramac wirft bereits ein Auge auf neue Fahrer aus der Moto2-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Der August ist für Ducati aus mehrerer Hinsicht ein entscheidendes Monat. Mit Brünn in Tschechien sowie zweimal Spielberg in Österreich folgen zwei Strecken, die der Desmosedici besser passen werden als zuletzt Jerez.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Francesco Bagnaia zeigte in Jerez 2 ein starkes Rennen Zoom

Da MotoGP-Weltmeister Marc Marquez voraussichtlich alle drei Grands Prix verpassen wird, könnten diese Rennen zeigen, ob Ducati in der kurzen Saison 2020 in einer Position ist, um Weltmeister zu werden.

Andrea Dovizioso gewann in Brünn im Jahr 2018 sowie 2017 und 2019 in Spielberg. Seit die Motorrad-WM 2016 nach Österreich zurückgekehrt ist, ist Ducati dort ungeschlagen. Theoretisch hat Dovizioso beste Chancen, seinen 24 Punkte Rückstand auf Fabio Quartararo zu pulverisieren.

Bagnaia wird 2021 in der Ducati-Familie bleiben

Gute Ergebnisse im August werden für Dovizioso nicht nur für seine WM-Hoffnungen wichtig werden, sondern auch für seine Verhandlungen mit Ducati für die Zukunft. Nach den drei August-Rennen will Ducati eine Entscheidung treffen.

Zuletzt fuhr das Pramac-Duo Jack Miller und Francesco Bagnaia dem Werksteam um die Ohren. Speziell Bagnaia zeigte in Jerez 2 auf und wäre ohne Motordefekt wohl Zweiter geworden. Bestätigt er diese Performance, wäre er auch ein Kandidat für das Werksteam 2021.

"Die Vertragsverlängerung von Bagnaia ist eine logische Entscheidung", wird Pramac-Teammanager Francesco Guidotti von 'GPOne.com' zitiert. "Sie könnten ihn uns aber auch wegnehmen, falls die langen Verhandlungen mit Dovizioso nicht zum Erfolg führen."

Francesco Bagnaia

In Jerez 2 war Francesco Bagnaia der schnellste Ducati-Fahrer Zoom

Im Endeffekt entscheidet Ducati über die Fahrerverträge und in welchem Team der Fahrer platziert wird. Pramac hat nicht viel Mitspracherecht. "Ich würde nie ein Veto einlegen, wenn ein Fahrer von uns ins Werksteam wechseln könnte", bestätigt Guidotti.

"Sollte das absurderweise wirklich passieren, dann würde das bedeuten, dass die beiden neuen Ducati-Werksfahrer aktuell in unserem Team fahren! Es wäre schön, wenn das passieren würde, denn das würde zeigen, dass wir es richtig gemacht haben, als wir uns vor drei Jahren für 'Pecco' entschieden haben."

Luca Marini wäre ein interessanter Kandidat

Denn Bagnaia wurde verpflichtet noch bevor der Italiener 2018 Moto2-Weltmeister wurde. Sollten wirklich Miller und Bagnaia im nächsten Jahr ins Ducati-Werksteam wechseln, dann hätte Stand heute Pramac noch gar keinen Fahrer für das nächste Jahr.

Mit Jorge Martin gibt es einen Wunschkandidaten, aber dieser Deal ist noch nicht offiziell. Nach welchem Fahrer würde sich Pramac umschauen, wenn man auch Bagnaia ersetzen müsste? "Luca Marini ist ein Fahrer mit Erfahrung. Er hat auch gezeigt, dass er vorne dabei ist - auch wenn seine Leistungen schwanken."

Luca Marini

Pramac beobachtet die Leistungen von Luca Marini genau Zoom

"Ich denke, dass er auch reif genug für den Wechsel in die MotoGP wäre", hält Guidotti große Stücke auf den Halbbruder von Valentino Rossi. "Enea Bastianini hat auch etwas gezeigt, aber er braucht vermutlich noch mehr Moto2-Erfahrung."

"Marini scheint derzeit der kompletteste Fahrer zu sein, aber vielleicht ändert sich in den nächsten drei Rennen auch alles. Wir können warten, denn wir können ein Motorrad anbieten, dass sowohl für einen Rookie als auch für einen erfahrenen Piloten interessant ist."

Laut Guidotti hat Bagnaia schon im ersten Jerez-Rennen den entscheidenden Schritt nach vorne gemacht. Als die Reifen gebraucht waren, verstand er in der Schlussphase, wie er damit besser fahren kann. Das setzte der 23-Jährige dann am zweiten Jerez-Wochenende um.

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