Fahrersituation bei Pramac-Yamaha 2026: Wer muss für Toprak weichen?
Wer bekommt den Platz neben Toprak Razgatlioglu bei Pramac-Yamaha 2026? Oliveira hat zwar einen Vertrag, doch die Leichtigkeit ist auf Millers Seite
(Motorsport-Total.com) - Mit der Verpflichtung von Toprak Razgatlioglu hat Yamaha ein klares Zeichen gesetzt und stellt die aktuelle Fahrerpaarung im Kundenteam Pramac auf die Probe: Einer der beiden aktuellen Fahrer, Miguel Oliveira oder Jack Miller, wird weichen müssen, wobei Oliveira eigentlich einen Vertrag bis Ende 2026 besitzt.

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Nur einer kann bleiben: Wird Pramac auf Miller oder Oliveira setzen? Zoom
Der Portugiese zeigt sich am Rande des bevorstehenden Rennwochenendes in Mugello gefasst, aber auch spürbar ernüchtert. "Die Situation mit Toprak ist jetzt öffentlich, und natürlich bin ich mir bewusst, wo ich stehe. Aber ich kenne auch meinen Wert als Fahrer. Mein Platz ist in der MotoGP", betont Oliveira.
Auch wenn er bei Pramac einen Zweijahresvertrag hat, sicher fühlt sich der 30-Jährige nicht: "Sagen wir's so: Es gibt keine Garantie. Es liegt alles an Yamahas Entscheidung."
Solange diese nicht gefallen ist, will sich Oliveira nicht nach anderen Optionen umsehen, sondern sich auf seinen Job auf der Strecke konzentrieren. "Die MotoGP ist ein Umfeld mit extrem hohen Anforderungen und Leistungen. Ich hatte eine Verletzung, die mich anfangs zurückgeworfen hat. Aber ich will keine Ausreden suchen. Ich gehe auf die Strecke, zeige meine Leistung, und der Rest liegt nicht in meiner Hand."
Miller von Vertragssituation nicht gestresst
Oliveiras Teamkollege Miller hat zwar nur einen Einjahresvertrag, sieht die Situation aber deutlich entspannter - schließlich ist er zweitbester Yamaha-Fahrer hinter Fabio Quartararo. "Ich fühle mich besser als vor zwölf Monaten, das ist sicher", sagt er mit Blick auf seine damalige Situation bei KTM, die nicht verlängerten.
"Ich genieße es hier bei Pramac. Sie haben mir die Chance gegeben, mich zu beweisen. Dafür bin ich Yamaha und Pramac extrem dankbar, ganz egal, was in Zukunft passiert."
Auch Miller weiß, dass er nicht automatisch gesetzt ist. Doch er nimmt die Situation mit einer Mischung aus Pragmatismus und Selbstvertrauen: "Man kann sich immer verbessern, und ich bin offen für Vorschläge - von ihnen, von jedem -, um mich als Fahrer und im Team weiterzuentwickeln", so der Australier.
Ein Ultimatum setzt er sich. Wann er über seine Zukunft Bescheid wissen wird? "Valencia. In Valencia dieses Jahr werde ich wissen, was ich nächstes Jahr mache - ganz klar."
Superbike-WM lockt Miller, aber der sagt ...
Einen Wechsel in die Superbike-WM schließt Miller nicht kategorisch aus. "Ich könnte dort wahrscheinlich mehr Geld verdienen", sagt er. "Aber das ist nicht mein Ziel. Ich bin nicht hier wegen des Geldes, sondern weil ich gegen die Besten der Welt fahren will. Die teuersten, extremsten, leistungsstärksten Motorräder, die man fahren kann, die besten Bremsen, das beste von allem. Das ist es, was mir gefällt."
Er wolle der Superbike-WM damit keinesfalls etwas absprechen. "Ich sage nicht, dass ich die Superbike nicht mag, ich liebe es. Ich habe das Rennen in Misano gesehen, da fiel mein Name in der Übertragung gefühlt alle zwei Sekunden."
Aber er wolle sich erst einmal hier in der MotoGP alle Optionen ansehen. "Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass meine Zeit in der MotoGP schon vorbei ist. Im Gegenteil, ich glaube, ich werde mit dem Alter sogar besser. Aber wir werden sehen."


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