Fahrer kritisieren Bridgestones Reifenwahl in Assen

Jorge Lorenzo ärgert sich über die Rückkehr zur hitzeresistenten Mischung - Fahrerkollegen wünschen sich weniger Änderungen bei der Auswahl

(Motorsport-Total.com) - Von Beginn an des Rennwochenendes in Assen war klar, dass Seriensieger Jorge Lorenzo mit den von Bridgestone bereitgestellten Reifenmischungen Probleme hat. Die Japaner brachten Reifen nach Holland, die auf der Flanke weniger Haftung bieten, dafür aber konstanter sind. Genau diese Reifencharakteristik bereitete Lorenzo schon zu Beginn der vergangenen Saison große Schwierigkeiten. Bei der Dutch TT konnte der Spanier die Leistungen der vergangenen Rennen nicht wiederholen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Die Reifenmischungen in Assen hatten weniger Haftung in maximaler Schräglage Zoom

Am Ende wurde Lorenzo Dritter und verlor neun Punkte auf Valentino Rossi. "Ich hatte in Assen in zwei Sektoren Schwierigkeiten. Wir betrieben Schadensbegrenzung und verloren nicht besonders viele Punkte auf Valentino", bemerkt er gegenüber 'MotoGP.com'. "Die Reifen hatten vermutlich zu 20 Prozent Anteil an den Problemen."

"Auf einigen Strecken haben wir diese Reifen", versucht Rossi die Entscheidung von Bridgestone nachzuvollziehen. "Die Reifen unterscheiden sich von Rennstrecke zu Rennstrecke. Manchmal ist die Flanke etwas weicher und manchmal nicht. Bridgestone hat das entschieden und sich an den Daten der vergangenen Jahre orientiert."

"Ich spüre keinen großen Unterschied. Ich komme mit diesen Reifen sehr gut zurecht, kann das aber auch von den anderen Reifen behaupten. Ich kann nicht für die anderen Fahrer sprechen, doch ich erkenne kaum einen Unterschied", so der WM-Führende, der bei der Dutch TT in Assen seinen Vorsprung auf zehn Punkte ausbauen konnte.


Fotos: MotoGP in Assen, Girls


Titelverteidiger Marc Marquez tut sich schwer, Bridgestones Reifenwahl zu verstehen: "Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum man hier die Reifen ändern musste. Im finalen Teil der vergangenen Saison verwendeten wir die anderen Reifen. In diesem Jahr verwendeten wir bisher die neue Konstruktion, die etwas weicher ist. In Assen brachte Bridgestone die anderen Reifen, warum auch immer", fragt sich der Spanier.

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo hat mit den hitzeresistenten Mischungen seine Schwierigkeiten Zoom

"Jorge beschwerte sich, weil er mehr Haftung auf der Flanke braucht. Mit der Honda spüren wir keinen großen Unterschied, aber sicher wäre es besser, während einer Saison mit einer Art Reifen zu fahren", stellt Marquez entschlossen klar. Landsmann Aleix Espargaro durfte im Gegensatz zu Lorenzo, Rossi und Marquez weichere Reifen verwenden. Doch deutlich weicher war die extraweiche Option nicht.

"Es ist merkwürdig, dass die Reifen geändert wurden. Als ich in Assen ankam, erkannte ich durch die Reifencodes, welche Reifen wir zur Verfügung haben", berichtet der Suzuki-Pilot. "Das war etwas merkwürdig. Für uns ist es schwierig. Im Training erkannte ich zwischen dem harten und dem weichen Reifen kaum einen Unterschied. Es waren im Grunde zwei identische Mischungen, die den gleichen Grip lieferten. Der weiche Reifen war nicht wirklich weich."