Fabio Quartararo nach Qualifying: "Ducati über eine Runde unschlagbar"

Fabio Quartararo verpasst bei seinem Heimrennen in Le Mans den Sprung in die erste Startreihe - Seine Rennpace ist gut, aber im Qualifying ist Ducati derzeit unschlagbar

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Le Mans (Frankreich) verpasste Fabio Quartararo im Qualifying einen Platz in der ersten Startreihe. Der amtierende MotoGP-Weltmeister hatte 0,238 Sekunden Rückstand und qualifizierte sich für Position vier in der zweiten Reihe.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo sieht Ducati derzeit im Qualifying etwas stärker Zoom

"Ich war enttäuscht, aber zwei Minuten später war ich glücklich", kommentiert der Yamaha-Fahrer sein Ergebnis. "Ich würde nicht sagen, dass etwas fehlt, aber Ducati kann im Qualifying etwas Verrücktes machen. Auch die Fahrer! Ich möchte nicht sagen, dass es nur an Ducati liegt."

Schon im vergangenen Jahr hat sich abgezeichnet, dass Ducati für eine schnelle Runde mit dem weichen Hinterreifen etwas gefunden hat. Auch in dieser Saison sind immer Fahrer der italienischen Marke in den ersten beiden Reihen.

In Le Mans eroberte das Ducati-Werksteam die Plätze eins und zwei - Francesco Bagnaia vor Jack Miller. Galt Quartararo bis vor ungefähr einem Jahr als bester Fahrer im Qualifying, so hat sich das Blatt nun zugunsten von Ducati geändert.

"Für eine Runde sind sie derzeit unschlagbar", hält Quartararo fest. "Es hängt natürlich von der Strecke ab, aber sie waren in Jerez vorne und sind es hier auch. Es sind wieder vier Ducatis in den ersten beiden Reihen. Auf einer Runde können sie wirklich einen Unterschied machen."

Andere Yamaha-Fahrer im Nirgendwo

"Ich bin der Meinung, dass ich ein Motorrad habe, mit dem es im Qualifying wirklich schwierig ist. Ich sage nicht, dass ich ständig Qualifying-Runden fahre, aber es gibt keinen Spielraum mehr. Nur so kann ich in den Top 5 sein."

Fabio Quartararo

Der Weltmeister ist die einsame Speerspitze von Yamaha Zoom

"Deshalb bin ich glücklich, weil mit 1:30,6 bin ich mit unserem Motorrad am Limit. Mehr kann ich nicht geben. Im Vergleich zu den anderen Yamaha-Fahrern ist der Abstand recht groß. Das ist für mich die Referenz, dass ich gute Arbeit leiste."

Zweitbester Yamaha-Fahrer war Quartararos Teamkollege Franco Morbidelli auf Startplatz 19. Im dritten Freien Training hatte sich übrigens Marc Marquez (Honda) an das Hinterrad des Weltmeisters gehängt. Quartararo half Marquez dabei, den Q2-Einzug zu schaffen.

"Ja, es war okay. Mein Plan war, die bestmögliche Runde zu fahren. Ich sah, dass Marc hinter mir war. Ich weiß, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist. Wenn es ein anderer Gegner gewesen wäre, hätte ich vielleicht das Gas zugedreht."

Welche Chance gibt es gegen Ducati im Rennen?

Damit lässt Quartararo durchblicken, dass er Marquez derzeit nicht als Gefahr für die Weltmeisterschaft ansieht. Der Gegner heißt Ducati. Kann er Bagnaia auf heimischem Boden herausfordern und besiegen, oder wird es so wie in Jerez eine knappe Niederlage?

"Überholen wird gegen Ducati natürlich immer schwierig, aber das Rennen ist lang und es ergeben sich immer Chancen für eine Attacke. Ich bin zuversichtlich. Wir können um den Sieg kämpfen. Ich habe bei der Pace etwas extra, weshalb ich zuversichtlich bin."

Fabio Quartararo, Marc Marquez

Dass ihm Marc Marquez in FT3 gefolgt ist, stört Quartararo nicht Zoom

"Meine Pace ist etwas besser als in Jerez, sie kommt einfacher als normal. Ich bin super schnell und wirklich sehr konstant. Ich glaube, dass wir wirklich eine Chancen haben, um den Sieg zu kämpfen", zeigt sich Quartararo optimistisch.

Eine besondere Strategie legt er sich nicht zurecht. Aber was sagt er mit Blick auf die Wettervorhersage, denn es könnte am Sonntag regnen? "Ich weiß nicht, was ich bevorzugen würde. Mandalika war ein tolles Rennen für uns. Sollte es regnen, dann hoffe ich, dass es stark regnet."

Bereits die Trainingstage waren gut besucht. Für den Renntag wird rund um den Bugatti-Circuit ein ausverkauftes Haus erwartet. Zum ersten Mal überhaupt ist ein französischer MotoGP-Weltmeister bei seinem Heimrennen am Start. Der Hype um "El Diablo" ist riesig.

Nimmt Quartararo die Fans wahr? "Es ist etwas Besonderes, wenn ich die Box verlasse und zurückkehre. Ich kann die Unterstützung sehen. Das fühlt sich toll an! Leider kann ich sie wegen des Motorlärms nicht hören, aber ich weiß, dass sie hinter mir stehen."