• 25.02.2009 14:20

  • von Britta Weddige

Ezpeleta: "Silverstone-Umzug hat nichts mit Geld zu tun"

Angeblich soll Silverstone rund 3,4 Millionen Euro gezahlt haben, um die MotoGP zu bekommen, doch laut Carmelo Ezpeleta hat der Umzug viel subtilere Gründe

(Motorsport-Total.com) - Seit 23 Jahren ist die MotoGP in Großbritannien in Donington zu Hause, 80.000 Fans pilgerten jährlich zum Britischen Grand Prix nach Leicestershire. Doch damit ist ab 2010 Schluss: Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hat entschieden, dass die MotoGP dann in Silverstone fährt. Schon wurde spekuliert, dass da das liebe Geld den Ausschlag gab und die Streckenbetreiber aus Silverstone sich den Zuschlag "erkauft" haben. Nach Informationen von 'MCN' sollen sie an die Dorna umgerechnet rund 3,4 Millionen Euro gezahlt haben, um sich für fünf Jahre das recht zur Austragung der MotoGP zu sichern. Und das soll mehr sein, als die Gebühren, die Donington bisher gezahlt hat.

Titel-Bild zur News: Silverstone, Grand Prix Circuit Silverstone

Silverstone ist ab 2010 fünf Jahre lang Gastgeber der MotoGP

Doch Ezpeleta wies Spekulationen zurück, er habe sich des Geldes wegen für Silverstone entschieden. Gegenüber 'MCN' brachte der Dorna-Chef wesentlich subtilere Gründe an: "Der Hauptgrund für den Umzug des britischen MotoGP-Rennens ist: Wenn wir in Donington geblieben wären, dann wäre Silverstone möglicherweise überhaupt nicht umgebaut worden und dann hätten wir in Großbritannien nur noch eine homologierte Rennstrecke." Jetzt aber wird in Silverstone kräftig in einen Umbau investiert.#w1#

In Donington ist der Umbau ohnehin zwingend nötig, weil dort ab 2010 die Formel 1 gastiert. Zudem fährt dort auch die Superbike-Weltmeisterschaft. Er wolle in einem Land mehr als nur eine Möglichkeit haben, um Rennen auszutragen, betonte Ezpeleta. Zudem wolle er "den Wettbewerb" unter den Rennstrecken "offen halten". Und so habe er sich für den Umzug nach Silverstone entschieden, während alle anderen Serien jetzt nach Donington gehen.

Mit diesen Hintergedanken habe er von den Betreibern in Donington auch gar nicht mehr Geld verlangt - der Entschluss, nach Silverstone zu gehen, stand ohnehin fest. "Es lag nicht an wirtschaftlichen Gründen oder daran, dass Silverstone bereit war, mehr zu zahlen. Wir denken einfach, dass es besser ist, wenn wir auf verschiedenen Strecken fahren können", so Ezpeleta.

Außerdem gab er zu bedenken, dass die MotoGP zur gleichen Zeit des Jahres in Donington gastieren würde wie die Formel 1. Das könnte Probleme geben, so der Dorna-Chef. Deshalb sei es für die MotoGP besser, wenn sie in Silverstone fährt.