Ex-HRC-Manager: Warum Stoner im Duell mit Marquez im Vorteil gewesen wäre
Der Rücktritt von Casey Stoner verhinderte das Duell mit Marc Marquez: Livio Suppo erklärt, warum Stoner in der MotoGP 2013 im Vorteil gewesen wäre
(Motorsport-Total.com) - Was wäre passiert, wenn Marc Marquez und Casey Stoner in der MotoGP aufeinander getroffen wären? Seit über zehn Jahren beschäftigt diese Frage viele MotoGP-Fans, wird aber nie beantwortet werden.

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Casey Stoner verabschiedete sich 2012 aus der MotoGP und machte Platz für Marc Marquez Zoom
Ex-Honda-Teammanager Livio Suppo schaute jüngst im Gespräch mit Motosan auf die Situation in der MotoGP 2013 und schildert, warum er Stoner im Vorteil gesehen hätte.
Laut Suppo ist es "unmöglich", genau zu bestimmen, welcher Fahrer die Nase vorn gehabt hätte. Doch der Italiener vermutet, dass Stoner auf Grund seiner deutlich größeren Erfahrung im Vorteil gewesen wäre. Denn ohne das Pech von Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa hätte Marquez in seiner Rookiesaison nicht den WM-Titel geholt, meint Suppo.

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Livio Suppo leitete damals das Honda-Werksteam in der MotoGP Zoom
"Die Meisterschaft war zum Teil möglich, weil Jorge und Dani, seine stärksten Gegner damals, Verletzungen erlitten haben", blickt Suppo zurück. Ohne das Verletzungspech von Lorenzo und Pedrosa im Sommer 2013 wäre es für Marquez schwierig geworden, weil ihm schlicht und einfach die Erfahrung fehlte.
Casey Stoner erlebte bei Honda einige Höhen und Tiefen
Doch wie hätte sich Stoner im direkten Duell mit Marquez geschlagen? Suppo fällt es schwer, diese Frage zu beantworten, denn Stoners Leistungen bei Honda waren schwankend. Bei seinem HRC-Debüt in der Saison 2011 war Stoner überragend und bescherte Honda in der finalen 800er-Saison den Titel. Am Ende der Saison hatte Stoner 90 Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Lorenzo.

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Bereits in seiner ersten Honda-Saison holte Casey Stoner den Titel Zoom
Nach der Umstellung von der RC212V zur RC213V in der MotoGP-Saison 2012 wirkte Stoner im Winter noch stärker, denn der Charakter der neuen hubraumstärkeren Motoren spielte dem Australier und dessen Fahrstil voll in die Karten. Doch dann änderte Bridgestone die Reifenkonstruktion und das kreierte vor allem bei Stoner starkes Chattering.

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MotoGP 2012: Casey Stoner kämpfte mit Chattering Zoom
Stoners Dominanz war Geschichte und eine Verletzung im Sommer ließ den Traum von der Titelverteidigung schlussendlich platzen. Seinen Rücktritt hatte der damals amtierende Champion bereits im Frühjahr angekündigt.
Vorteil Casey Stoner: "Viel mehr Erfahrung" als Marc Marquez
"Es fällt mir schwer, zu prophezeien, wie es mit Casey gelaufen wäre", bemerkt Suppo mit Blick auf die MotoGP-Saison 2013. "Er hatte viel mehr Erfahrung als Marc. Deshalb wäre es für Marc schwierig geworden, ihn zu besiegen. Doch man kann sich nie sicher sein, denn Jorge und Dani waren auf dem Papier stärker, doch schlussendlich setzte sich Marquez durch."

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Marc Marquez war in der MotoGP 2013 erst 20 Jahre alt Zoom
Lediglich vier Punkte fehlten Lorenzo damals zur Titelverteidigung, obwohl er in Assen mit einem frisch operierten Schlüsselbein fuhr und beim darauffolgenden Rennwochenende auf dem Sachsenring komplett ausfiel, nachdem er erneut gestürzt war. Marquez nutzte diesen Moment der Schwäche für sich und gewann im Sommer vier Grands Prix in Folge.

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Verletzungen warfen Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo zurück Zoom
Die WM-Hoffnungen von Pedrosa erlitten damals ebenfalls beim Rennwochenende auf dem Sachsenring einen herben Dämpfer. Bei einem Trainingssturz verletzte sich der Spanier und konnte nicht am Rennen teilnehmen. Ein weiterer Nuller in Aragon, bei dem Marquez mitverantwortlich war, warf Pedrosa erneut zurück. Am Ende hatte er 30 Punkte weniger auf seinem Konto als Rookie Marquez.


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