Eugene Laverty: "Jorge Lorenzo ist der Favorit"

Aspar-Pilot Eugene Laverty analysiert die Kräfteverhältnisse, vergleicht die Honda mit der Ducati und spricht über seine eigene Situation bei Aspar

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2016 ist für die Karriere von Eugene Laverty wegweisend. Laverty geht bei Aspar in seine zweite MotoGP-Saison und muss seine Ergebnisse aus dem Vorjahr deutlich steigern, wenn er auch weiterhin in der Königsklasse an den Start gehen möchte. Der Wechsel von Honda zu Ducati dürfte Laverty helfen, in der Saison 2016 mehr als neun Punkte zu sammeln, die im vergangenen Jahr nur zu Platz 22 in der Fahrerwertung reichten.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty

Der MotoGP-Vertrag läuft Ende 2016 aus: Eugene Laverty steht unter Druck Zoom

"Ich fühle mich auf dem Motorrad wohl. Wir arbeiten an Dingen, um die Performance zu verbessern. Ich muss eine Sekunde schneller werden. Das ist offensichtlich, weil das Motorrad das ermöglicht", betont Laverty, der bei den Wintertests nicht an die starken Rundenzeiten von Ducati-Markenkollege Hector Barbera herankam. "Wir sind noch nicht ganz bereit, doch wir kommen der Sache näher und verstehen, was ich vom Motorrad will", so Laverty.

Die Vorsaison verlief für den ehemaligen Superbike-Pilot nicht ideal. Im November verletzte sich Laverty an der linken Hand. Im Februar verletzte er sich die rechte Hand. Dennoch gibt es keine Ausreden: "Wir müssen Punkte einfahren. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Punkte möglich sind, weil wir in Katar noch etwas unvorbereitet sind. Ich benötige noch ein paar Tage, um mich zu steigern. Ich würde gern einen Platz in den Top 12 anstreben. In Argentinien können wir hoffentlich in die Top 10 fahren", schildert der Ducati-Pilot, der mit seiner GP14.2 deutlich besser zurechtkommt als mit der Honda RC213RS im Vorjahr.


Fotos: MotoGP Klassenfotos 2016


"Die Ducati ist fahrbarer. Es ist einfacher als mit der Honda im vergangenen Jahr. Die Honda war körperlich sehr fordernd", kritisiert er und schwärmt von der Ducati Desmosedici: "Das Motorrad ist fahrbarer, der Motor ist sanfter und deshalb berechenbarer. Ich genieße das Fahren mit diesem Motorrad und habe das Gefühl, nicht so sehr kämpfen zu müssen. Das Motorrad harmoniert mit dem Fahrer und kämpft nicht gegen ihn."

Eugene Laverty

Die Ducati Desmosedici liegt Eugene Laverty deutlich besser als die Honda Zoom

"Es gibt ein paar Kämpfe, die wir gewinnen müssen. Es gibt mit Aspar und Avintia zwei private Ducati-Teams. Es gibt drei andere Fahrer mit dem gleichen Motorrad. Natürlich möchte ich mit ihnen kämpfen und sie besiegen. Das ist mein großes Ziel", betont der Aspar-Pilot, der mit seinen Leistungen im Vorjahr nicht zufrieden war. "Im vergangenen Jahr schaffte ich es nicht in die Top 10. In diesem Jahr möchte ich ein paar Mal in die Top 10 fahren und dann schauen wir weiter."

Durch die Regeländerungen sind Prognosen schwierig. "Es ist die spannendste Zeit der MotoGP in den vergangenen 15 Jahren. Der Wechsel von den Zweitaktern zu den Viertaktern war die letzte große Änderung. Ich denke, die neuen Regeln könnten das Feld erneut durcheinander bringen, weil auf jeder Strecke etwas anders sein wird", grübelt Laverty und schiebt Jorge Lorenzo die Rolle des Favoriten zu.

Die Leistungen bei den Tests überzeugen Laverty. "Es scheint, als ob Lorenzo der Favorit ist. Ich denke, der Wechsel zu Michelin kam seinem Stil entgegen, wohingegen die Bridgestone-Reifen dem Stil von Marc Marquez entgegenkamen. Die anderen Fahrer müssen von Jorge lernen, weil sein Fahrstil in Kombination mit den Michelin-Reifen sehr effizient ist", so Laverty.