Eugene Laverty: Ducati ist weitsichtiger als Honda

Aspar-Pilot Eugene Laverty vergleicht die Philosophien der beiden Hersteller und wundert sich nicht, warum Honda im Moment große Schwierigkeiten hat

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Pilot Eugene Laverty ist nach der Saison 2015 nicht gut auf Honda zu sprechen. Der Nordire wechselte vor einem Jahr aus der Superbike-WM in die MotoGP und erhielt bei Aspar die Chance, eine Open-Honda zu fahren. Doch wie in der Saison 2014 war Hondas Kundenmaschine auch im darauffolgenden Jahr nicht besonders konkurrenzfähig. Nicky Hayden, Jack Miller, Karel Abraham und Laverty fuhren meist hinterher.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty

Eugene Laverty schwärmt von Luigi Dall'Ignas Arbeit bei Ducati Zoom

Jorge "Aspar" Martinez wechselte nach dieser enttäuschenden Erfahrung zurück zu Ducati. In der bevorstehenden Saison setzt das Team Ducatis GP14.2 ein, die beim Sepang-Test für die drittschnellste Zeit gut war. Laverty kommt mit der Ducati gut zurecht, doch bei den Tests fehlte etwas das Glück. Stürze in Jerez und Sepang kosteten wertvolle Zeit.

Dass das Aspar-Team im Winter den Hersteller wechselte, wird von Laverty begrüßt: "Es war zweifellos richtig", betont der Nordire, der die Zusammenarbeit mit Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna sehr genießt: "Ich arbeitete in der Superbike-WM bereits mit Luigi zusammen. Er hat sein Mentalität und seine Herangehensweise zu Ducati in die MotoGP gebracht", erklärt er gegenüber 'MotoGP.com'.


Fotos: MotoGP-Test in Sepang


"Er ist stark involviert, liebt den Rennsport von Herzen und möchte das Beste für mich. Er hört auf das, was ich zum Motorrad zu sagen habe. Das ist sehr positiv, weil wir kein Werksteam sind. Er kommt direkt zu mir und erkundigt sich, wie es läuft", berichtet Laverty stolz, der sich nicht wundert, warum Ducati den anderen Herstellern bei der Elektronik einen Schritt voraus ist.

Eugene Laverty

Bisher hatte Aspar-Pilot Eugene Laverty bei den Tests sehr viel Pech Zoom

Laverty ist überzeugt, dass die enge Zusammenarbeit mit Avintia im Vorjahr den Grundstein für 2016 gelegt hat: "Deswegen sind sie bei der Elektronik führend. Sie sind ihren Gegnern voraus, weil sie sich im vergangenen Jahr damit beschäftigt haben. Bei Honda waren wir in der Rangfolge weit unten und man hörte sich nicht unsere Kommentare an", ärgert sich der Aspar-Pilot.

"Das ist eine Schande, denn mein Teamkollege Nicky Hayden war Weltmeister. Luigi war in der Superbike-WM der Schlüssel bei der Entwicklung eines Motorrads, das jedes Wochenende für Siege gut war", unterstreicht der Ducati-Pilot, der für seine zweite MotoGP-Saison ambitionierte Ziele hat: "Es klingt vielleicht verrückt, doch im vergangenen Jahr fuhr ich neun Punkte ein. Ich würde das in dieser Saison gern bei einem Rennen schaffen. Das wäre ein siebter Platz. Eine Platzierung in dem Bereich ist mein Ziel", so der ehemalige Superbiker.