Espargaro kritisiert Morbidelli für Rempler: "Auf welchem Planeten lebt er"

In der letzten Runde in Sepang drückt sich Franco Morbidelli an Aleix Espargaro vorbei und wird bestraft - Espargaro versteht das Verhalten des Italieners nicht

(Motorsport-Total.com) - Nach dem MotoGP-Rennen in Malaysia gab es Stunk zwischen zwei Fahrern. In der letzten Runde drückte sich Franco Morbidelli (Yamaha) in der 14. Kurve des Sepang-Kurses innen an Aleix Espargaro (Aprilia) vorbei. Es kam zur Berührung. Es war das Duell um Platz zehn.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro, Franco Morbidelli

Schon in Thailand ging es zwischen Aleix Espargaro und Franco Morbidelli eng zu Zoom

Morbidelli fuhr schließlich als Zehnter über die Ziellinie, gefolgt von Espargaro. Die Rennkommissare verhängten für dieses Manöver drei Strafsekunden. Deswegen wurde die Reihenfolge der beiden im Ergebnis wieder umgedreht.

"Ich weiß nicht, was er in dieser Saison macht. Ich verstehe es nicht. Ist er hier, oder auf einem anderen Planeten?", findet Espargaro deutliche Worte. "Er bekommt in fast jedem Grand Prix Strafen, aber er macht weiter dumme Sachen."

Morbidelli wurde schon am Samstag bestraft. Im dritten Training ist er langsam auf der Ideallinie gefahren und behinderte dadurch Francesco Bagnaia (Ducati) und Marc Marquez (Honda). Im Rennen musste Morbidelli zweimal die Long-Lap-Penalty fahren.

Aleix Espargaro fordert härtere Strafen

Es war nicht seine erste Strafe in diesem Jahr, weil der Italiener andere Fahrer behindert hat. "In Thailand hat er mich schon zweimal im Kampf um Platz elf getroffen", sagt Espargaro. "Das habe ich nicht verstanden."

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro hätte sich eine härtere Strafe für Morbidelli gewünscht Zoom

"Jetzt hat er mich im Kampf um Platz zehn super hart getroffen. Ich weiß nicht, warum wir nicht gestürzt sind. Sie haben ihm drei Strafsekunden gegeben. Das ist okay, weil ich einen Platz und einen WM-Punkt zurückerhalten habe."

"Aber eigentlich müssten sie ihn von hinten starten lassen, oder aus der Boxengasse. Sie haben ihn bestraft, aber er ändert sich nicht. Das ist verrückt! Ich verstehe es nicht. Ich hatte viel Glück, dass ich nicht gestürzt bin."

Morbidelli fordert grundsätzliche Diskussionen

Morbidelli sieht die Sache komplett anders: "Ich bekam wieder eine Strafe für ein normales Überholmanöver in der vorletzten Kurve der letzten Runde." Da er mit der Yamaha auf der Geraden nicht überholen kann, musste er es an anderen Stellen probieren.

"Ich hoffe, dass dieses Überholmanöver viel auf Social Media und im Fernsehen gezeigt wird. Damit man sieht, welchen Fehler die Rennkommissare gemacht haben. Sie sind Menschen und können Fehler machen."

Franco Morbidelli

Franco Morbidelli wünscht sich grundsätzliche Gespräche Zoom

"Aber es ist wichtig, dass wir darüber diskutieren, wie solche Entscheidungen getroffen werden. Wir müssen uns alle zusammensetzen und darüber diskutieren", findet der Vizeweltmeister von 2020. "Etwas funktioniert nicht richtig."

Der Italiener fordert grundsätzliche Diskussionen mit der Rennleitung und den Rennkommissaren. Beide Panele stehen regelmäßig in der Kritik. Die Rennleitung wurde jüngst kritisiert, dass in Australien das Moto2-Rennen nach dem Unfall von Jorge Navarro nicht unterbrochen wurde.

Morbidelli: Rennkommissare stehen unter großem Druck

Und die Rennkommissare treffen für ähnliche Vergehen oft unterschiedliche Strafen. Es wird Konstanz vermisst. Außerdem gibt es keinerlei Erklärungen, warum die Rennkommissare welche Entscheidungen treffen.

Freddie Spencer

Ex-Weltmeister Freddie Spencer (re.) ist Teil der Rennkommission Zoom

Deshalb fordert Morbidelli: "Ich denke, es ist wirklich der Zeitpunkt gekommen, dass wir uns zusammensetzen und offen darüber sprechen. Selbst wenn sie eine richtige Entscheidung treffen, dann gibt es keinen Dialog mit den Rennkommissaren."

"Ich glaube, dass sie unter großem Druck stehen. Und ich glaube, dass sie mit diesem Druck nicht umgehen können. Es gibt diese Kommentare auf Social Media und im Fernsehen. So ist unsere Welt heute. Ich glaube, dass sie die Dinge nicht richtig balancieren."

"Deswegen muss es Gespräche und Dialoge geben, um diese Mechanismen zu korrigieren. Es geht darum, dass es eine Balance zwischen der Sicherheit der Fahrer und der Show gibt." An jedem Rennwochenende gibt es am Freitag das Treffen der Sicherheitskommission. Allerdings nutzen oft nicht viele Fahrer diese Gelegenheit.