"Es ist Business": Miguel Oliveira nicht für Aprilia-Werksteam berücksichtigt

Keiner der beiden Trackhouse-Fahrer wurde für das Aprilia-Werksteam in Betracht gezogen - Wie Oliveira diese Entscheidung sieht und was er über seine Zukunft sagt

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen eineinhalb Jahren hat Aprilia-Motorsportchef Massimo Rivola festgehalten, dass die Fahrer vom Satellitenteam erste Wahl wären, falls sich ein Fahrer vom Werksteam verabschieden würde. So ist es nun nicht gekommen.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira, Vater Paulo Oliveira

Miguel Oliveira und ganz rechts im Bild sein Vater und Manager Paulo Oliveira Zoom

Aleix Espargaro hat seinen Rücktritt zum Saisonende erklärt und Maverick Vinales hat sich zum Wechsel zu KTM entschieden. Rivola hat für die MotoGP-Jahre 2025 und 2026 Jorge Martin und Marco Bezzecchi engagiert.

Die beiden Trackhouse-Fahrer Miguel Oliveira und Raul Fernandez wurden nicht berücksichtigt. Vor allem für Oliveira ein Rückschlag. Denn nach der Trennung von KTM wollte er sich über das Aprilia-Satellitenteam für das italienische Werksteam empfehlen.

"Die Sache ist, dass es nicht wegen sportlicher Gründe passiert ist", sagt Oliveira. "Aus anderen Gründen brauchten sie einen italienischen Fahrer. Massimo hat das gesagt, als Aleix seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Das ist alles. Es ist Business."

Schon vor der Einigung mit Bezzecchi gelang mit Martins Wechsel ein Coup. "Wenn natürlich die Möglichkeit besteht, dass man den WM-Führenden unter Vertrag nehmen kann, dann kann niemand dagegen kämpfen", kann Oliveira diesen Schritt absolut nachvollziehen.

Den zweiten Platz bekam schließlich ein Italiener. "Ich bin nicht enttäuscht", betont Oliveira, der einen portugiesischen Pass in der Tasche hat, dennoch. Nachsatz von ihm: "Es ist, wie es ist." Die freien Plätze am Transfermarkt werden immer weniger.

"Ich habe zwei Optionen, die mir gefallen. Wir werden es sehen", sagt Oliveira zum Poker um seine Zukunft. Ein Verbleib bei Trackhouse wäre eine dieser beiden Optionen. "Massimo hat mir gesagt, dass es schade wäre, wenn er mich verlieren würde."

Miguel Oliveira, Alex Rins

Wird Miguel Oliveira zwei weitere Jahre im Aprilia-Satellitenteam fahren? Zoom

"Es waren verschiedene Faktoren, warum wir nicht schon früher zu einer Vereinbarung gekommen sind. Es waren meine Verletzungen im Vorjahr und diese Saison hat für mich mit dem neuen Motorrad sehr schwierig begonnen."

"Massimo wäre traurig, mich zu verlieren. Aber es liegt nicht mehr in Aprilias Händen, sondern bei Trackhouse. Davide [Brivio] spricht mit mir und mit Raul. Noch ist nichts entschieden. Hoffentlich können wir in den kommenden Wochen mehr sagen."

Mit Martin und Bezzecchi kommen zwei Ducati-Fahrer zu Aprilia. Oliveira hat im Vergleich zu diesen beiden Fahrern Erfahrung mit der RS-GP und auch insgesamt mehr MotoGP-Erfahrung als Fernandez. Schließlich hat er mit KTM fünf Rennen gewonnen.

Davide Brivio

Wem wird Trackhouse-Teamchef Davide Brivio eine Chance geben? Zoom

Ist das ein Vorteil für ihn? "Auf der einen Seite spielt das eine Rolle, auf der anderen nicht. Es kommen zwei neue Fahrer, die keine Erfahrung mit diesem Motorrad haben. Vielleicht ist das gut. Aber es besteht natürlich das Risiko, dass niemand im nächsten Jahr das Motorrad kennt."

"Es ist immer hilfreich, wenn man einen Fahrer hat, der das Motorrad gut kennt", findet Oliveira. Er hört sich aber auch nach anderen Möglichkeiten um: "Ich denke, dass jedes Team und jeder Fahrer, die für das nächste Jahr noch nichts fix haben, miteinander sprechen."

Von Rivola gab es jüngst großes Lob für Fernandez. "Ich bin ein riesiger Fan von Raul", waren die Worte des Aprilia-Managers. Diese kamen beim Spanier auch gut an. "Die Worte von Massimo haben mir gefallen", lacht Fernandez. "Ich habe großen Respekt vor ihm."

"Er hat mich zu Aprilia gebracht. Ich weiß, wo ich sein möchte, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Ich kann sagen, dass ich mich hier sehr wohlfühle. Auch mit Davide ist es sehr gut. Er hilft mir sehr. Ich möchte jetzt aber nicht zu viel über die Zukunft nachdenken."

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