Enttäuschung überwiegt bei Tech-3-Yamaha

Die Bilanz von Tech-3-Yamaha: James Toseland nach Fehlstart disqualifiziert, Colin Edwards als Siebenter immerhin in den Punkten

(Motorsport-Total.com) - Colin Edwards hat es gestern in Laguna Seca tatsächlich als erst 14. Fahrer in der 61-jährigen Geschichte der Motorrad-WM geschafft, zum 100. Mal einen Grand Prix in den Punkten zu beenden. Allerdings hätte er sich bei seinem Heimspiel insgeheim mehr erhofft als einen siebenten Platz mit einer halben Minute Rückstand.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards wirkte nach der Fahrt zu Platz sieben ein wenig enttäuscht

"Es ist klasse, vor meinen eigenen Fans zum 100. Mal Punkte zu holen, aber ein siebenter Platz ist trotzdem nicht das, was ich mir vorstelle", erklärte der Tech-3-Yamaha-Pilot, der in seiner Karriere erst zehnmal einen Top-15-Platz verpasst hat. "Es war ein anstrengendes Rennen und ich bin ziemlich fertig, denn ich brachte das Bike nicht zum Einlenken." Wie so oft war der US-Boy mit dem Verhalten der Front in der zweiten Rennhälfte nicht zufrieden.#w1#

"Jedes Mal, wenn ich das Motorrad auf die Seite legte, schob es geradeaus auf die Kerbs zu", seufzte er. "Ich musste mich enorm anstrengen, um das auszugleichen, und manchmal hatte ich das Gefühl, die Vordergabel zwischen den Beinen zu haben! Nach dem Bremsen kam die Front auch nicht mehr in die Höhe. Ich fahre oft mit der Front, aber heute fühlte es sich an, als würde ich darüber hinwegkriechen, als würde ich genau draufsitzen!"

Edwards war in der ersten Runde auf den neunten Rang zurückgefallen und konnte immerhin noch zwei Positionen gutmachen. Doch auch wenn er nicht ganz zufrieden war, so erwischte es seinen Teamkollegen James Toseland noch viel schlimmer: Der Brite bekam an 15. Stelle liegend wegen eines Frühstarts eine Durchfahrstrafe angezeigt, ignorierte diese aber und sah deswegen die schwarze Flagge - Disqualifikation!


Fotos: Tech 3, MotoGP: Wochenende in Laguna Seca


"Ich fand die Entscheidung mit dem Frühstart hart. Ja, es war knapp, aber ich glaube nicht, dass es ein Frühstart war. Auch auf dem Fernseher konnte ich das nicht erkennen", sagte er und rechtfertigte die ignorierte Durchfahrstrafe folgendermaßen: "Bei einem 32-Runden-Rennen schaust du am Anfang nicht auf die Boxentafel. Erst als die schwarze Flagge kam, realisierte ich es. Ich habe durch den Frühstart aber keine Plätze gewonnen, daher empfinde ich die Entscheidung als zu hart."

Das sah selbst Teamchef Hervé Poncharal anders: "Es war knapp, das kann sein, aber die Regel ist nun mal so. Das ist für alle gleich", akzeptierte der Franzose die Entscheidung der Rennleitung. Für Toseland wird die Luft nach dem jüngsten Fauxpas immer dünner, denn trotz der intensivierten Unterstützung durch Werksingenieure von Yamaha scheint der ehemalige Superbike-Weltmeister nicht aus seinem Formtief zu finden.