• 11.03.2012 13:22

  • von Maximilian Kroiss

Ellison: "Der Hauptunterschied sind die Rundenzeiten"

Nach fünf Jahren Pause kehrt James Ellison in die MotoGP zurück - Im Interview spricht er über die Veränderungen und die ersten Eindrücke von seiner ART-Aprilia

(Motorsport-Total.com/Sport1) - Ein Sturz und das kalte Wetter behinderten James Ellisons Testarbeit in Aragon. Dabei braucht der 31-Jährige dringen jede Runde, denn sein letztes MotoGP-Rennen liegt über fünf Jahre zurück. Im Interview spricht der Brite über seine Eindrücke seiner ART-Aprilia, die Veränderungen in der MotoGP und seiner Erfahrungen mit einem frühen Vorläufer der heutigen CRT-Motorräder.

Titel-Bild zur News: James Ellison

James Ellison fehlt noch Fahrpraxis auf dem CRT-Motorrad

Frage: "James, erst einmal Glückwunsch zu deinem Comeback in der MotoGP. Du fährst ein CRT-Motorrad, wie ist dein erster Eindruck davon?"
James Ellison: "Gut. Wir sind bisher nur noch nicht genügend zum Fahren gekommen, um die neuen Bridgestone-Reifen richtig zu verstehen, das ist momentan das Hauptproblem. Aber der erste Eindruck ist positiv, die ART-Aprilia ist wirklich stark, und die Reifen sind sicherlich auch sehr gut. Für mich ist es im Moment noch etwas schwierig. Diese Woche war sehr frustrierend, denn es war wieder einmal sehr kalt. Wenn die Reifentemperatur nicht hoch genug ist, können wir gar nichts testen. Ich wäre gerne mehr Runden gefahren. Wir brauchen die Testzeit in Jerez, hoffentlich kommen wir dort voran."

Frage: "Bei deinem ersten Engagement in der MotoGP bist du bei WCM auf einer modifizierten Yamaha R1 gefahren. Das war ja im Grunde auch ein CRT-Motorrad."
Ellison: "Ja, das stimmt! Unter den heutigen Bedingungen wären wir damit auch konkurrenzfähiger. Das Motorrad ließ sich gut fahren, aber Motorleistung hat uns gefehlt. Wir waren auf der Geraden 30 km/h langsamer als alle anderen. Es war eine Art primitives CRT-Motorrad. Aber es war gut, wir hatten einige gute Resultate. Aber seitdem ist die Entwicklung vorangeschritten."

Frage: "Du bist in den vergangenen Jahren in der Superbike- und Supersport-Klasse gefahren. Was hat sich zwischen dem Zeitpunkt, an dem du die MotoGP verlassen hast und heute am meisten verändert?"
Ellison: "Ich bin am Ende der Ära der 1.000ccm-Motoren aus der MotoGP ausgestiegen, 2006 war mein letztes Jahr. Danach kamen fünf Jahre mit den 800ern, und jetzt sind es wieder die 1.000er. Für mich ist es also kein großer Unterschied. Lediglich die Reifen sind neu, aber das ist auch das Problem. Es ist sehr schwierig, sich an sie zu gewöhnen. Der Hauptunterschied sind die Rundenzeiten, alle sind schneller geworden."

Frage: "Was erwartest du von den abschließenden Tests vor dem Saisonstart in Katar?"
Ellison: "Das ist schwer zu sagen. Wir sind einfach noch nicht genügend Runden gefahren. Heute bin ich wegen kalter Reifen gestürzt. Wir haben zu diesem frühen Zeitpunkt noch zu wenige Ersatzteile. Daher müssen wir den Testtag schon um 15 Uhr beenden. Daher kann ich nicht einschätzen, wo wir in Jerez stehen werden, aber wir werden auf jeden Fall hart pushen."

Frage: "Warum bist du nicht mit dem Ersatzmotorrad weitergefahren, gab es dort ein Problem?"
Ellison: "Nein, das funktioniert. Aber wir bekommen keine Temperatur in die Reifen und können deshalb nicht ernsthaft testen. Wenn wir das Ersatzmotorrad nehmen würden, könnten wir nur herumrollen. Das würde Geld kosten, lernen würden wir dabei aber gar nichts. Daher ist es sinnvoller, in der Box zu bleiben."