Stimmen zum nutzlosen CRT-Test in Aragon

Randy de Puniet ist sauer über die verpasste Testchance, während das Avintia-Team einige Dinge in Aragon ausprobieren konnte - James Ellison bei Sturz unverletzt

(Motorsport-Total.com) - Die Testfahrten der drei Claiming-Rule-Teams Aspar, Avintia und PBM im spanischen Motorland Aragon waren aufgrund der Bedingungen praktisch nutzlos. Am Donnerstag verhinderten starke Windböen vernünftige Testfahrten und am Freitag war die Strecke extrem schmutzig und kalt. Dennoch drehten die versammelten Fahrer am Freitag einige Runden. Aussagekräftig waren sie jedoch nicht. "Es waren zwei Tage für Nichts", sagt Aspar-Fahrer Randy de Puniet gegenüber 'MotoGP.com'. "Es ist sehr enttäuschend, dass wir zwei Testtage auf einer neuen Strecke verloren haben."

Titel-Bild zur News: Ivan Silva

Ivan Silva konnte am Freitag einige Runden mit der FTR-Kawasaki drehen

"Ich bin kurz vor ein Uhr hinausgefahren, aber kurz darauf haben sie die Strecke für die Mittagspause geschlossen. Ich war etwas überrascht, denn da man kaum fahren könnte, hätte man es anders machen können. Wir mussten eine Stunde pausieren und starteten um halb zwei erneut. Wir sind bis fünf gefahren, aber eigentlich haben wir nichts gemacht", sagt der Franzose mit einer Mischung aus Enttäuschung und Ärger. "Hier hatten wir kein Chattering. Am Ende versuchte ich einen harten Vorderreifen, aber die Strecke war zu kalt und schmutzig."

"Okay, so ist es eben. Seit ich mit diesem Motorrad fahre, hatte ich lediglich einen guten Trainingstag in Jerez. Vielleicht ist es in Valencia in zwei Wochen wieder gut. Es ist schade, dass wir für Nichts hierher gekommen sind." Wenigstens sein Teamkollege Aleix Espargaro konnte Kleinigkeiten an der Aprilia ausprobieren, damit der Test nicht komplett nutzlos war.

"So wie gestern war es kein guter Tag. Zuerst war es sehr windig und dann war die Strecke schmutzig. Ab zwei Uhr konnte ich fahren. Ich bin zehn Runden gefahren. Dabei haben wir die Sitzposition etwas modifiziert, weil ich mich beim letzten Test nicht wohlgefühlt habe", sagt der Spanier. "Wir haben die Situation etwas verbessert. Wir konzentrierten uns auch auf die Kupplung für den Start. Auch das ist jetzt besser. Leider konnten wir nicht viel arbeiten."

Heftiger Highsider von Ellison

Für einen großen Schreckmoment sorgte James Ellison. Der Brite fährt im Team von Paul Bird genau wie das Aspar-Duo eine ART aus dem Hause Aprilia. Ellison stürzte am Freitag nach drei Runden per Highsider spektakulär, blieb aber unverletzt. "Am ersten Tag war es unglaublich windig und gefährlich, weil die Streckentemperatur sehr niedrig war", sagt sein Crewchief Mick Shanley gegenüber 'Bikesportnews'. "Es war sehr schwierig, die Reifen aufzuwärmen. Dazu hat der Wind viel Sand auf die Strecke geblasen."

"Als die Reifen etwas auf Temperatur waren, war die Strecke so kalt, dass sie wieder abkühlten. Der Grip war deshalb schwierig einzuschätzen. James hat sich nur Abschürfungen zugezogen." Ellison konnte bisher erst einen Test in Jerez absolvieren, der aber mehr den Charakter eines Shakedowns hatte. "Es war für alle frustrierend. Ich fühle mich auf dem Motorrad wohl, aber man konnte nicht pushen, weil dann die Reifen nachließen", sagt der 31-Jährige gegenüber 'MotoGP.com'. "Es wäre schön, wenn wir wieder bei warmem Wetter testen können."

Avintia macht Fortschritte

Ebenfalls in Aragon war die Avintia-Mannschaft mit der BQR-FTR-Kawasaki und den Fahrern Ivan Silva und Yonny Hernandez. Am Freitag fuhren beide einige Runden und versuchten das Chattering in den Griff zu bekommen. Beim nächsten Test in Jerez wird die Elektronik und die Traktionskontrolle im Fokus stehen. Teammanager Raul Romero zieht dennoch ein halbwegs positives Fazit: "Yonny ist 1:53.34 und Ivan 1:53.56 Minuten gefahren. Wir sind viereinhalb Sekunden hinter der schnellsten MotoGP-Zeit. Wir machen Fortschritte in die richtige Richtung."

Man war deutlich näher an konkurrenzfähigen Zeiten dran als noch in Sepang , wenn man die schmutzigen Bedingungen einkalkuliert. "Wir konnten am Freitag problemlos an den Motorrädern arbeiten", sagt Silva. "Wir konzentrierten uns hauptsächlich darauf, das Chattering vom Vorderreifen auszumerzen. Wir konnten uns verbessern, aber es ist noch nicht ganz weg. Wir sind konkurrenzfähiger als in Sepang, aber es wartet noch viel Arbeit auf uns. Ich fühle mich jeden Tag wohler auf dem Motorrad."

In Malaysia hatten noch sechs Sekunden auf die schnellsten Prototypen gefehlt. Hernandez griff ebenfalls in den Testbetrieb ein, nachdem er seine finanziellen Schwierigkeiten in den vergangenen Wochen klären konnte. "Ich bin glücklich, weil wir einen Tag lang fahren konnten. Wir arbeiteten an der Frontpartie, aber es ist noch nicht so, wie ich sie haben möchte. Wir waren schneller als in Malaysia und ich habe einen guten Rhythmus. Das ist für mich wichtig. Mein Handgelenk hat mir nur wenig Schwierigkeiten bereitet."

Die nächsten offiziellen Testfahrten finden zwischen dem 23. und 25. März in Jerez statt. Dort werden auch alle MotoGP-Teams anwesend sein. Man kann davon ausgehen, dass auch alle CR-Teams testen werden und man einen ersten Eindruck vom kompletten Starterfeld 2012 gewinnen kann.