Einheitsreifen von Michelin: MotoGP-Teams arbeiten an Details

Im dritten Jahr von Michelin hat sich die Reifenperformance stabilisiert - Die MotoGP-Hersteller arbeiten weiter, um ihre Motorräder noch besser anzupassen

(Motorsport-Total.com) - 2016 kehrte Michelin als Einheitsausrüster in die MotoGP zurück und nach anfänglichen Problemen hat sich die Reifensituation stabilisiert. In diesem Jahr wurde das Reifenkontingent für jeden Grand Prix schon vor dem ersten Rennen festgelegt und den Teams mitgeteilt. Dadurch kann einerseits Michelin die Logistik besser planen, andererseits wissen die Rennställe, was sie erwarten wird und können ihr Programm auch besser planen.

Titel-Bild zur News: Michelin Reifen

Alle Teams versuchen ihre Bikes so gut wie möglich an die Reifen anzupassen Zoom

Kritik an den Reifen ist mittlerweile selten zu hören, obwohl man im Rennen nicht von Anfang bis zum Schluss pushen kann. Aber das ist für alle gleich. "Seit Michelin zurück ist, haben wir uns gut angepasst", meint Honda-Technikdirektor Takeo Yokoyama. "Jetzt wird es schwieriger, einen größeren Fortschritt zu machen. Es ist immer eine Kombination, denn wir verändern auch das Motorrad. Die Geschichte endet nie." Wer sein Bike am besten auf die Reifen und die jeweiligen Streckenverhältnisse anpassen kann, hat im Rennen einen kleinen Vorteil.

Das spricht vor allem für Ducati, denn die Fahrer der Desmosedici können im Rennen oft weichere Reifen verwenden. "Ich bin generell mit der Performance der Reifen sehr zufrieden", sagt Ducati-Technikchef Gigi Dall'Igna. "Die Situation ist jetzt recht stabil. Wir kennen die Reifen, die wir während der ganzen Saison verwenden. Die Reifen sind auch ähnlich wie im Vorjahr. Es gibt keine großen Probleme."

"Natürlich ist die Situation manchmal schwierig. Das ist aber normal, denn es hängt auch vom Wetter und den Strecken ab", so Dall'Igna. "Manche Strecken sind durch eine neue Asphaltierung für die Reifen eine Herausforderung, aber es gab keine großen Probleme." Mehrere Strecken wurden für die Saison 2018 neu asphaltiert. Darunter Termas de Rio Hondo, Jerez, Barcelona und Silverstone.

Die verschiedenen Hersteller konzentrieren sich derzeit bezüglich der Reifennutzung auf Details. "Wir glauben, dass wir die Reifen nicht bei allen Bedingungen zu 100 Prozent nutzen", hält Aprilia-Rennchef Romano Albesiano fest. "Diesen Aspekt müssen wir besser machen." Die Suzuki-Ingenieure versuchen mehr Feedback vom Vorderreifen zu bekommen, während sich Yamaha um den Grip am Hinterreifen kümmert. Jeder Hersteller hat andere Anforderungen, wie er die Reifennutzung optimieren muss.

Jorge Lorenzo, Marc Marquez, Andrea Dovizioso

In Spielberg fuhren die Top 3 mit komplett unterschiedlichen Reifen Zoom

KTM hat als einziger Hersteller keinerlei Erfahrung mit Bridgestone, sondern nur mit Michelin. Trotzdem haben die Österreicher noch Aufholbedarf. "Wir haben festgestellt, dass manchmal unser Motorrad mit dem zur Verfügung gestellten Reifenkontingent nicht im normalen Fenster funktioniert", sagt KTM-Technikchef Sebastian Risse. "Daran arbeiten wir, dass es besser in der Mitte des Reifenkontingents funktioniert. Es ist auch ein laufender Prozess, die Reifen schneller zu analysieren und zu verstehen, um rascher Entscheidungen treffen zu können."

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