Duell um P4 im Sprint: Marc Marquez profitiert von Aleix Espargaros Fehlern

Marc Marquez (Honda) und Aleix Espargaro (Aprilia) duellieren sich im Thailand-Sprint um P4 - Zwei Fehler und drei Überholmanöver sorgen für Spannung

(Motorsport-Total.com) - Das Duell zwischen Brad Binder und Luca Marini um den zweiten Platz war nicht der einzige spannende Zweikampf im MotoGP-Sprint des Thailand-Wochenendes in Buriram. Das zweite interessante Duell spielte sich direkt hinter Binder und Marini im Kampf um P4 ab. Die Beteiligten: Marc Marquez (Honda) und Aleix Espargaro (Aprilia).

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro, Marc Marquez

Im Ziel durch 0,078 Sekunden getrennt: Marc Marquez vor Aleix Espargaro Zoom

Bis in die letzte der 13 Runden lag Marquez hinter Espargaro. Dann aber machte der Aprilia-Pilot gleich zwei Fehler. Als er in der engen Kurve 3 von der Linie abkam, zog Marquez innen vorbei. Damit war das Duell aber noch lange nicht entschieden. In Kurve 7 gelang Espargaro der erfolgreiche Konter, womit er wieder die Oberhand hatte. Damit war das Duell aber noch immer nicht entschieden.

In der letzten Kurve (Kurve 12) gelang es Marquez, auf der Bremse wieder an Espargaro vorbeizukommen. Und weil er auch im anschließenden kurzen Beschleunigungsduell bis zur Ziellinie knapp vorne blieb, war es der Honda-Pilot, der sich den vierten Platz und somit sechs WM-Punkte. Auf der Ziellinie waren Marquez und Espargaro durch gerade mal 0,078 Sekunden getrennt.

"Es wäre schön gewesen, wenn das der Kampf um eine Top-3-Platzierung gewesen wäre", sagt Espargaro und berichtet: "Ich weiß, wie aggressiv [Marquez] ist. Die letzte Kurve habe ich extrem hart angebremst, weil mir klar war, dass er es innen probieren würde."

Mit dem letzten Konter von Marquez hatte Espargaro nicht gerechnet, wie er zugibt: "Ich dachte, dass er zu spät bremst. Er hat es aber geschafft. Er ist wirklich ein richtig richtig guter Fahrer, wenn es um Zweikämpfe geht. Das Duell hat Spaß gemacht."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Thailand (Buriram) 2023, Qualifying & Sprint


Marquez, der des Duell knapp für sich entschieden hat, meint: "Es war nicht so, dass ich das die Position gewonnen hätte. Vielmehr war es so, dass Aleix sie verloren hat." Damit bezieht sich der Honda-Pilot aber nicht auf die letzte Kurve, sondern auf Kurve 3 der letzten Runde, wo er erstmals an diesem Tag an Espargaro vorbeikam.

"Bis dahin lag er ungefähr eine Sekunde vor mir. Dann aber ist ihm in Kurve 1 ein großer Fehler unterlaufen und in Kurve 3 noch ein Fehler. Nur so hatte ich überhaupt die Chance, gegen ihn zu kämpfen", sagt Marquez. Espargaro bestätigt: "Eingangs der letzten Runde lag ich dicht hinter Luca [Marini], als mir in Kurve 1 ein Fehler unterlaufen ist. Weil ich schon eine Verwarnung wegen Tracklimits hatte, konnte ich nicht auf das Grün ausweichen."

Zwei Kurven später ging Marquez vorbei. Den zweiten Teil der letzten Runde beschreibt er: "Im Bereich der Kurven 6 und 7 hat [Espargaro] mich mit einem sehr guten Manöver wieder überholt. Aber die letzte Kurve hier, die liegt mir einfach. So bin ich dann doch noch an ihm vorbeigekommen."

Mit seiner Aussage, dass ihm die letzte Kurve in Buriram liegt, bezieht sich Marquez natürlich darauf, dass er sich dort sowohl 2018 als auch 2019 den Sieg gesichert hat. 2018, beim ersten Thailand-Grand-Prix der Geschichte, setzte sich der Honda-Star gegen Andrea Dovizioso auf der Ducati durch. 2019 war es Fabio Quartararo auf der Petronas-Yamaha, der dort gegen Marquez den Kürzeren zog.

"Diesmal ging es nur um den vierten Platz und es war auch nur ein Sprint", weiß Marquez. "Aber wir sollten diesen schönen Moment gemeinsam mit dem Team trotzdem genießen." Noch drei Sprints und vier Grands Prix, dann ist die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Marc Marquez und Honda zu Ende.

Ob Marquez auch im Grand Prix von Thailand am Sonntag um die vorderen Platzierungen mitkämpfen kann? "Dazu müssen wir vor allem den Hinterreifen verstehen. Mit der harten Reifenmischung habe ich große Probleme", sagt er. Im Sprint entschieden sich alle mit Ausnahme von Jack Miller für die Medium-Mischung am Hinterrad. Weil der Grand Prix am Sonntag aber doppelt so lang ist, wird es dann mehrere Piloten geben, die den harten Reifen nehmen.

Ob auch Aleix Espargaro zu ihnen gehören wird, das wird sich zeigen. Der Aprilia-Pilot hält am Samstag zufrieden fest: "Auf unserer schlechtesten Strecke sind wir diesmal sehr konkurrenzfähig. Ich habe alle Sessions in den Top 5 abgeschlossen, bin in die erste Startreihe gefahren und habe im Sprint um eine Top-3-Platzierung gekämpft. Für das Rennen morgen sind wir gerüstet. Das ist das Wichtigste."