Bagnaia verärgert: Viel Zeit mit sinnlosen Kämpfen verloren

Francesco Bagnaia steckt nach schlechtem Start im Sprint von Buriram im Verkehr fest und wird nur Siebter - WM-Vorsprung auf Jorge Martin wieder geschrumpft

(Motorsport-Total.com) - Sechster im Qualifying, Siebter im Sprintrennen: Für Francesco Bagnaia verlief der MotoGP-Samstag in Buriram enttäuschend. Während sein WM-Verfolger Jorge Martin die Poleposition und den Sprintsieg absahnte, war der Ducati-Pilot vom Podest diesmal weit entfernt und verlor wertvolle Punkte.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia, Johann Zarco, Alex Marquez

Francesco Bagnaia ärgerte sich, dass er in der Anfangsphase so viel Zeit verlor Zoom

Nach einem schlechten Start fiel Bagnaia zunächst auf Platz acht zurück und wurde in der ersten Runde auch noch von Australien-Sieger Johann Zarco überholt. Damit war der Weltmeister nur noch Neunter und verharrte drei Runden lang auf dieser Position, während sich das Spitzenfeld immer weiter von ihm entfernte.

Erst als sich im Duell zwischen Zarco und Alex Marquez eine Lücke auftat, konnte Bagnaia vorbeiziehen und Platz sieben übernehmen. Weiter nach vorne ging es dann aber nicht mehr, auch wenn er zu nächsten Gruppe noch aufschließen konnte.

Bagnaia: "Dieser Kampf war ziemlich sinnlos"

"Ich habe den Start ein bisschen verpasst und dann viel Zeit mit Zarco und dem Kampf zwischen ihm und Alex Marquez verlor", rekapituliert der Weltmeister die Anfangsphase. "Dieser Kampf war an dem Punkt des Rennens ziemlich sinnlos, wenn man bedenkt, wie viel Zeit wirklich dabei verloren haben."

"Sie überholten, als wäre es die letzte Runde, und das war einfach unnütz", kritisiert Bagnaia. Und Alex Marquez stimmt ihm sogar zu. "Ich sehe das genauso wie er. Ich versuchte, Bezzecchi zu überholen, und keine Ahnung warum, aber Johann rempelte mich zweimal ziemlich hart an", sagt der Gresini-Pilot.

"Als er mich dann überholt hatte, konnte man sehen, dass er nicht schneller war als ich. Aber letzten Endes ist das auch normal: Jeder will vorne sein und Positionen gewinnen. So ist der Rennsport. Es war ein schöner Kampf, hat aber nichts gebracht. Und gerade am Start ist es wichtig, sich aus so etwas herauszuhalten."

Bagnaia fährt Lücke zu, bleibt aber Siebter

Am Ende fielen beide hinter Bagnaia zurück, der versuchte, die Lücke nach vorne zu schließen: "Als ich freie Fahrt hatte, waren es 1,6 Sekunden Rückstand auf Marc Marquez. Aber ich konnte die Lücke zufahren und hatte alles unter Kontrolle."

"Ich fühlte mich gut auf dem Motorrad und war auch mit dem Reifenverschleiß zufrieden. Ich habe alles getan, was ich konnte, aber ich hatte bereits zu viel Zeit verloren."

Der Ducati-Pilot weiß: "Das Rennen nur auf Platz sieben zu beenden, wo wir eigentlich so schnell und stark sind, ist nicht gut für uns. Morgen muss ich meine Pace in den ersten Runden verbessern, um nicht wieder in solche nutzlosen Kämpfe verwickelt zu werden, die mich nur Zeit kosten und unnötig aufhalten."

Kein zu hohes Risiko nur für einen Punkt mehr

Zum Ende hin hätte es zwar fast noch für einen Angriff auf Marco Bezzecchi. Nur 0,092 Sekunden trennten die beiden im Ziel. Doch Bagnaia wollte nichts riskieren. "Es wäre möglich gewesen, aber leider hatte ich vorn einen sehr hohen Reifendruck."

"Beim letzten Anbremsen hatte ich ein blockierendes Rad, und wenn ich das nicht hätte abfangen können, wären wir beide gestürzt", erklärt er und erinnert an seinen Sturz in Japan im Jahr 2022: "Ich habe schon vergangenes Jahr ein Rennen für nur einen Punkt mehr weggeworfen, also war es besser, das zu vermeiden."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Thailand (Buriram) 2023, Qualifying & Sprint


Auf Rennsieger Martin fehlten Bagnaia am Ende über vier Sekunden, auf den letzten Podestplatz etwas mehr als zwei Sekunden. Mit einem besseren Start oder einer besseren Startposition wäre sicher mehr drin gewesen. Was lief im Quali schief?

Reifenleistung im Qualifying nicht konstant

"Ich fühlte mich schon zum zweiten Mal an diesem Wochenende mit dem Vorderreifen nicht richtig wohl", gesteht der Italiener. "Im ersten Run kam ich nur auf eine Zeit von 1:30.2. Dann zog ich noch mal einen frischen Reifen auf und fuhr eine 1:29.5."

"Das hat uns das Leben sehr viel schwerer gemacht. Denn du erwartest etwas, das nicht da ist, und sobald du wechselt, ist das Gefühl wieder anders. Es ist ein Hin und Her und das hilft natürlich nicht. Ich war am Ende Sechster in der Startaufstellung, was nicht so schlecht ist. Aber da brauchen wir mehr Konstanz."

In der Gesamtwertung hat Bagnaia, nachdem er Australien noch Boden gutgemacht hatte, wieder Punkte auf Martin verloren. Der Abstand schrumpfte auf 18 Zähler. "Leider haben wir heute 9 Punkte verloren, was am Ende wichtig sein könnte", weiß er.

Bagnaia: Pace für Sonntag vielversprechend

"Wenn ich am Donnerstag gesagt habe, dass ein Vorsprung von 27 Punkten gering ist, sind 18 noch weniger. Aber ich mache mir weniger Sorgen um die Punkte als vielmehr um das Qualifying, in dem wir es nicht geschafft haben, unseren Speed zu zeigen."

Doch für Sonntag schöpft der WM-Leader Hoffnung: "Das Positive, das ich von heute mitnehmen kann, ist die Pace, aber auch der Verschleiß des Hinterreifens und die Geschwindigkeit, die wir am Ende im Vergleich zu den anderen hatten. In sechs Runden habe ich 1,6 Sekunden aufgeholt. Das ist wichtig für das morgige Rennen."