Duell Bagnaia gegen Marquez in Mugello: Start ein Schlüssel für Rennverlauf

Im Mugello-Sprint meldet sich Francesco Bagnaia mit dem Sieg zurück, aber Marc Marquez macht mächtig Druck - Folgt im Grand Prix das große Duell um den Sieg?

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Sprint-Sieg vor heimischem Publikum in Mugello hat Francesco Bagnaia seinen "Samstagsfluch" gebrochen. Zum ersten Mal in der MotoGP-Saison 2024 schaffte es der Weltmeister im Sprint in die Top 3 und dann gleich als Sieger. Es war sein erster Sprint-Triumph seit Spielberg im vergangenen Sommer.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia, Marc Marquez

Im Sprint konnte Francesco Bagnaia Verfolger Marc Marquez auf Distanz halten Zoom

Eine Woche zuvor war der Ducati-Fahrer in Barcelona ebenfalls auf dem Weg zum Samstagssieg gewesen, bis er in der letzten Runde in Führung liegend gestürzt ist. Hat das in Mugello im Kopf noch eine Rolle gespielt? "Absolut", gibt Bagnaia zu.

"Es war super beängstigend. Als ich zu Kurve 10 kam, die für den Vorderreifen kritisch ist, war ich sehr, sehr langsam. Aber auch in Kurve 12. Glücklicherweise habe ich es ins Ziel geschafft." Denn einfach war es nicht, weil Marc Marquez permanent von hinten Druck ausgeübt hat.

Marquez fuhr mit der Gresini-Ducati immer im Bereich von einer Sekunde hinter Bagnaia. "Als ich die Pace am Ende etwas gedrosselt habe, war Marc sofort da und ich musste wieder attackieren", schildert der Weltmeister das psychologische Fernduell.

"Das war für die Temperatur im Vorderreifen nicht ideal, denn ich habe vorne Bewegungen gespürt, aber ich konnte die Situation gut managen." WM-Spitzenreiter Jorge Martin (Pramac-Ducati) konnte das nicht und schied durch Sturz aus.

Somit blieb nur noch Marquez als hartnäckiger Verfolger. "'Pecco' hatte etwas mehr", gibt der Spanier offen zu. "Seit dem ersten Training hat er eine etwas bessere Pace. Es sieht so aus, dass er hier sehr einfach fährt. Das ist eine Strecke, auf der er super stark ist."

"Jetzt bin ich einmal aus der zweiten Reihe gestartet, aber mein Start war nicht so gut. Dort habe ich das Rennen verloren", glaubt Marquez. "Aber ich war super nahe dran. Für dieses Comeback habe ich stark den Hinterreifen genutzt."

Francesco Bagnaia, Marc Marquez, Pedro Acosta

Die drei Protagonisten am Samstag - auch am Sonntag die drei Favoriten? Zoom

"Diesmal war ich nicht geduldig, sondern habe zu 100 Prozent gepusht, damit ich sobald wie möglich Zweiter bin, weil mir klar war, dass sich 'Pecco' einen Vorsprung herausfahren wollte. Das hat er auch gemacht. Schritt für Schritt bin ich nähergekommen."

"In meiner letzten Attacke habe ich in Kurve 10, wo ich am Vormittag gestürzt bin, einen Fehler gemacht. Danach habe ich aufgegeben. Aber ich bin mit meinem Speed zufrieden und dass ich wieder mit den Topfahrern von Ducati kämpfen konnte."

Beide sind der Meinung, dass der Start für den Rennausgang entscheidend war. Bagnaia sagt: "Ich hatte einen sehr guten Start, was sehr nützlich war, weil die Temperatur im Vorderreifen ein Problem sein hätte können. Wenn man in der ersten Kurve führt, dann ist das sehr wichtig."

Marquez bestätigt diese Einschätzung: "Ein Schlüssel von 'Pecco' war, dass er das Rennen von Beginn an angeführt hat. Am Sonntag werden wir sehen, ob mir ein besserer Start gelingt. Ich muss mich auf mich konzentrieren."

Marquez: Startplatz vier besser als drei

Im Sprint startete Bagnaia als Zweiter, aber im Grand Prix steht er nur auf Startplatz fünf in der Mitte der zweiten Reihe. Das ist die Strafkonsequenz einer Situation mit Alex Marquez (Gresini-Ducati) im Freitagstraining.

Dafür rückt Marc Marquez vom vierten auf den dritten Startplatz nach vor. "Ehrlich gesagt", meint Marquez, "würde ich lieber von Startplatz vier als von drei starten. Der Unterschied ist zwar sehr gering, aber für den Bremspunkt für Kurve 1 ist es von Platz vier besser."


Fotostrecke: Ducatis kuriose Parallelen zwischen Startnummern und MotoGP-Siegen

Bahnt sich im Grand Prix das nächste große Duell zwischen Bagnaia und Marquez um den Sieg an? "Marc, Pedro und Martin", zählt Bagnaia die Namen auf, die es seiner Meinung nach am Sonntag zu schlagen gilt.

Sollte Marquez gewinnen, dann wäre es der 93. MotoGP-Sieg für Ducati. Das würde perfekt mit seiner Startnummer zusammenpassen. "Für mich ist es eine Freude, gegen die 2024er-Motorräder zu kämpfen", unterstreicht der Spanier.

"'Pecco' hat den Unterschied gemacht, aber neben Jorge sind hier auch Bastianini und Morbidelli sehr schnell. Sie fahren super schnell. Bezzecchi und mein Bruder waren hier im Vorjahr super schnell, aber ich bin jetzt schneller als sie. Das macht mich sehr glücklich."

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