Ducati überzeugt: Das Motorrad ist besser als die Ergebnisse

In der Fahrerwertung liegen die beiden Ducati-Werkspiloten aktuell auf den Positionen acht und neun, sollen in der zweiten Saisonhälfte aber Siege einfahren

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2016 war für Ducati bisher ein Wechselbad der Gefühle. Immer wieder setzten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone Impulse und setzten die etablierten Werksfahrer von Yamaha und Honda unter Druck. Doch das große Ziel, der erste Sieg seit 2010, gelang bisher noch nicht. Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti ist überzeugt, dass die aktuelle Desmosedici das Zeug für Siege hat. In der zweiten Saisonhälfte soll die Durststrecke endlich beendet werden.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso erlebte in der laufenden Saison einige Rückschläge Zoom

"Die Ergebnisse entsprechen nicht unseren Erwartungen", betont Ciabatti gegenüber 'MotoGP.com' nüchtern. "Wir hatten oft Chancen auf gute Ergebnisse. Es gab einige Stürze. Zudem lief unser Motorrad mit den Michelin-Reifen auf einigen Strecken nicht so gut. Wir erhielten nicht das, was uns zustand. Andererseits konnten wir einige Podestplätze feiern."

"Aber mit Blick auf die Positionen unserer Fahrer in der Meisterschaft können wir nicht zufrieden sein. Die Desmosedici GP ist sehr konkurrenzfähig. Hoffentlich gelingen uns in der zweiten Saisonhälfte bessere Ergebnisse", kommentiert Ciabatti die ersten neun Saisonrennen. Vor dem Start der Saison war Ducati durchaus ein Kandidat für den WM-Titel. Bei den Wintertests fuhren die Ducati-Piloten vielversprechende Rundenzeiten. Und auch beim Auftakt in Katar mischten Dovizioso und Iannone in der Spitzengruppe mit.

Doch ab Argentinien hatte Ducati zu kämpfen, denn Michelin überarbeitete nach den Problemen im Training die Hinterreifen. "Wir hatten nach Argentinien größere Probleme als die anderen Teams mit den Reifen. Unser Motorrad hat sehr viel Leistung und wurde für die Charakteristik der Reifen entwickelt, die nach Argentinien nicht mehr verfügbar waren", ärgert sich Ciabatti.

Andrea Iannone, Andrea Dovizioso

Besonders zu Saisonbeginn kämpften die Ducati-Piloten hart gegeneinander Zoom

"Auf Strecken mit wenig Haftung, wie Jerez und Barcelona, haben wir Schwierigkeiten. Auf allen anderen Strecken können wir ums Podium kämpfen", ist der Ducati-Manager überzeugt. "Beide Fahrer haben gute Rennen gezeigt. Dovi hatte einen sehr guten Start in die Saison. Er war in Katar Zweiter und war auch in Argentinien Zweiter, als Iannone mit ihm kollidierte. In Austin hatte er Pech. Er hatte einen guten Start, doch in Jerez lief es nicht so gut."

"Wir konnten nicht die Ergebnisse einfahren, die wir verdient hatten", betont Ciabatti. "Das Ziel ist es, Rennen zu gewinnen. Das ist in der MotoGP nie einfach. Wir waren in der laufenden Saison nah dran. Es ist unser Ziel, erstmals seit 2010 wieder ein Rennen zu gewinnen." Nach wie vor ist Casey Stoner der Fahrer, der zuletzt ein MotoGP-Rennen mit einer Ducati gewann.


Fotos: MotoGP-Test auf dem Red-Bull-Ring


Seit 2016 gehört der Australier wieder zur Ducati-Familie. "Casey absolvierte zu Saisonbeginn zwei Tests in Sepang und Katar. Eine Woche vor der World Ducati Week in Misano war er bei hohen Temperaturen für zwei Tage wieder im Einsatz. Er lieferte uns sehr interessante Feedbacks ab. Beim Test in Österreich debütierten bereits einige Neuerungen", freut sich Ciabatti, der sich von Stoners Testarbeit viel erhofft.