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Ducati-Trio im Misano-Qualifying vorne - was bringt das Rennen?

Jack Miller freut sich nach Q2-Fehler doch noch seine erste Pole in über vier Jahren erzielt zu haben - Francesco Bagnaia will nicht zu weit voraus denken

(Motorsport-Total.com) - Mehr als vier Jahre hat Jack Miller warten müssen, um mal wieder in den Genuss einer Pole zu kommen. Seine erste Pole in der Königsklasse MotoGP hatte "Jackass" im Qualifying zum Grand Prix von Argentinien 2018 in Termas de Rio Hondo bei wechselhaften Bedingungen herausgefahren. Am Samstag hat Miller bei ebenfalls wechselhaften Bedingungen in Misano die Pole für den Grand Prix von San Marino 2022 erobert.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia, Jack Miller, Enea Bastianini

Top 3 des Misano-Qualifyings: 1. Jack Miller, 2. Francesco Bagnaia, 3. Enea Bastianini Zoom

Mit seiner Werks-Ducati war Miller zu Beginn von Q2 zunächst mit Regenabstimmung auf die Strecke gegangen, erkannte dann aber rasch, dass die Strecke trocken genug für Slicks ist. In der Ducati-Box kam ein wenig Hektik auf, weil das für trockene Bedingungen vorbereitete zweite Bike noch nicht ganz fertig war.

Letzten Endes aber ging alles gut. Miller fuhr mit dem zweiten Bike nur einen Run, der aber neun Runden umfasste, weil die Strecke von Runde zu Runde besser wurde. Die zweite Pole seiner MotoGP-Karriere hat sich der Australier mit einer Zeit von 1:31.899 Minuten gesichert.

Miller nach über vier Jahren wieder auf Pole

"Ich habe mir die Session gerade noch einmal angeschaut. Es gab ja ständig Verbesserungen ganz vorne", sagt Miller in der Pressekonferenz und freut sich, dass er derjenige ist, der am Ende ganz oben in der Zeitenliste auftaucht: "In Kurve 11 habe ich einmal einen Fehler gemacht und die Runde war dahin. Anschließend hatte ich aber noch einen Versuch und der hat gesessen."

Seine über vierjährige Durststrecke ohne Pole kommentiert Miller mit den Worten: "Nach so langer Zeit mal wieder eine geschafft zu haben, ist natürlich großartig. Ich war ein paar Mal dicht dran, aber geklappt hatte es bis heute nicht mehr. Jetzt kann ich endlich sagen, dass ich eine zweite Uhr habe." Damit spricht Miller auf den traditionellen Preis für den Schnellsten einer Qualifying-Session in der Motorrad-WM an.

Jack Miller

Bei wechselhaften Bedingungen im Qualifying raste Jack Miller auf die Pole Zoom

Bagnaia will nicht zu weit voraus denken

Millers Ducati-Teamkollege Francesco Bagnaia war als Zweitschnellster in Q2 nur 0,015 Sekunden langsamer. Der in der aktuellen MotoGP-Gesamtwertung bestplatzierte Ducati-Pilot wird aber in der Startaufstellung drei Plätze zurückversetzt und startet somit am Sonntag von P5 statt von P2.

"Mein Ziel für heute war es, in die Top 3 zu fahren, sodass ich morgen nicht aus der dritten Reihe oder sogar von noch weiter hinten starten muss. Ab der dritten Reihe wird es nämlich schon richtig schwierig", wiederholt Bagnaia nach dem Qualifying das, was er schon am Freitag gesagt hatte. Das Qualifying bezeichnet er aufgrund der Bedingungen als "eines der schwierigsten, das ich in meiner MotoGP-Karriere bestritten habe".

Entsprechend zufrieden ist Bagnaia mit dem fünften Startplatz als Ausgangsposition. Das gilt vor allem, weil die beiden in der WM-Gesamtwertung vor ihm liegenden Piloten - Fabio Quartararo (Yamaha) und Aleix Espargaro (Aprilia) - beide nur aus der dritten Reihe starten.

Francesco Bagnaia

"Pecco" Bagnaia startet mit Dennis-Rodman-Helm von P5 ins Rennen Zoom

Aber: "An die WM-Situation will ich jetzt noch nicht denken. Ich konzentriere mich einfach auf mich selber. Gerade hier ist mir schon zweimal ein Fehler unterlaufen", erinnert Bagnaia an seine in Führung liegend passierten Misano-Stürze 2020 und 2021.

Aufgrund von Bagnaias Rückversetzung rückt Enea Bastianini (Gresini-Ducati) in der Startaufstellung vom dritten auf den zweiten Platz nach vorn. In Q2 war der nächstjährige Ducati-Werkspilot 0,100 Sekunden langsamer als Bagnaia und somit 0,115 Sekunden langsamer als Polesetter Miller, den er im Winter ablösen wird.

Zahlreiche spezielle Helmdesigns im Feld

Übrigens: "Pecco" Bagnaia fährt seit Samstag mit seinem speziellen Helmdesign. Es ist eine Hommage an den ehemaligen NBA-Profi Dennis Rodman. Im Rennen am Sonntag wird der von P5 startende Ducati-Werkspilot aber nicht der einzige sein, der mit einem besonderen Helm ausrückt.

Auch Bastianini kündigt ein Sonderdesign an und verrät, dass es eines in Erinnerung an den vor eineinhalb Jahren verstorbenen Teambesitzer Fausto Gresini sein wird. Abgesehen davon wird auch die Gresini-Ducati von Bastianini am Sonntag in einem Sonderdesign daherkommen. Bastianinis Teamkollege Fabio Di Giannantonio und auch Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) rücken ebenfalls mit einem speziellen Helmdesign aus.

Und auch Andrea Dovizioso (RNF-Yamaha), der am Sonntag das letzte Rennen seiner MotoGP-Karriere fährt, tritt mit einem speziellen Helmdesign an. In seinem Fall ist es eine Kombination aus den Helmdesigns seiner Karriere. "Dovi" startet sein letztes Rennen von Platz 18 in der Startaufstellung.

Eine Frage, die sich derzeit noch nicht beantworten lässt, ist die zum Rennwetter. Wie es schon für Samstag der Fall war, so sind in Misano auch für den Sonntagnachmittag Regenschauer vorhergesagt.
Ob es tatsächlich ein Regenrennen wird, oder aber ein Flag-To-Flag-Rennen mit Motorradwechsel, oder aber aber doch ein komplett trockenes Rennen, bleibt abzuwarten.

Andrea Dovizioso mit Ramon Forcada und speziellem Helm für sein letztes MotoGP-Rennen

Andrea Dovizioso mit Ramon Forcada und dem Helmdesign für sein letztes Rennen Zoom

Polesetter Miller sagt: "Da das Wetter noch ein Fragezeichen ist, müssen wir es einfach nehmen wie es kommt." Gestartet wird das MotoGP-Rennen am Sonntag um 14:00 Uhr. (MotoGP in Misano 2022: Zeitplan, TV-Übertragung und Livestream)

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