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Ducati feilt am Juniorteam für 2013
Ein mögliches Juniorteam soll ab der kommenden Saison auch dem Ducati-Werksteam bei der Entwicklung helfen - Derzeit sind mehrere Szenarien denkbar
(Motorsport-Total.com) - Ducati will sich in der kommenden Saison neu aufstellen und seit einiger Zeit ist nun ein mögliches Juniorteam im Gespräch. In den vergangenen Wochen durften Scott Redding, Andrea Iannone sowie auch Danilo Petrucci die Desmosedici GP12 testen. Der italienische Hersteller gewann dabei einen Eindruck vom Potenzial der aufstrebenden Talente. Ob es tatsächlich im kommenden Jahr ein Juniorteam und in welcher Form geben wird, ist derzeit noch offen. Mehrere Szenarien liegen derzeit auf dem Tisch und werden diskutiert.

© Pramac
Welche Rolle spielt das Pramac-Team bei den Überlegungen von Ducati?
Viel hängt auch von Valentino Rossis Entscheidung ab. Bleibt der Superstar, dann wird er auch weiterhin der gesetzte Topfahrer sein. Entschließt sich der mehrfache Weltmeister allerdings zu einem Abschied, dann würden auch finanzielle Ressourcen frei werden, die theoretisch in die Entwicklung und die Nachwuchsarbeit gesteckt werden könnte. All diese Restrukturierungsmaßnahmen haben ein Ziel: "Wir wollen ein konkurrenzfähiges Motorrad haben", wird Alessandro Cicognani, der Projekt-Manager des MotoGP-Teams, von 'MotoMatters.com' zitiert.
"Bei diesem Szenario denken wir daran, dass das Satellitenteam dabei helfen kann, dass das Werksteam rascher Erfolge hat." Das neue Kunden- oder Juniorteam soll also näher an die Fabrik heranrücken und bei der Entwicklung helfen. Derzeit leasen Pramac und Cardion die Motorräder, die auf dem Stand von Valencia 2011 sind und kaum etwas mit der GP12 von Rossi und Nicky Hayden gemeinsam haben. Es sind klassische Leasingkunden, die sich um ihre eigene Arbeit kümmern.
Das soll sich aber in Zukunft ändern. "Wir denken über eine Strategie nach, die jener von Tech 3 ähnlich ist, aber mit reinen Werksmotorrädern. Wir denken darüber nach und haben einige Ideen", stellt Cicognani klar, dass noch nichts entschieden ist. Mit dem Pramac-Team werden Gespräche geführt, aber die Zukunft des Teams ist unklar, da der Konzern mit dem gleichen Namen in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt.
Karel Abraham ist unzufrieden mit der derzeitigen Situation und es ist offen, ob das Cardion-Team im nächsten Jahr wieder eine Ducati leasen will. Ansonsten müsste sich der Tscheche nach einem Claiming-Rule-Motorrad umsehen. Als mögliches Team wurde in jüngster Zeit auch die Marc-VDS-Mannschaft genannt. Besitzer Marc van der Straten wohnte Reddings-Test in Mugello bei. Die Preise für die Ducati-Motorräder sollen im kommenden Jahr fallen, aber das Werk müsste Marc-VDS finanziell entgegenkommen und unterstützen.

© RACE-PRESS.com
Steigt Scott Redding mit Ducati-Hilfe im kommenden Jahr in die MotoGP auf? Zoom
Diesbezüglich sind auch noch keine Entscheidungen gefallen und es gibt nur lose Gespräche. Fix ist allerdings, dass "es eine andere Herangehensweise als in den vergangenen Jahren ist", so Cicognani gegenüber 'MotorMatters.com'. "Das Ziel sind zwei Dinge: Wir müssen einen Fahrer finden und diesen Fahrer auf eine Ducati setzen. Wenn man keine Fahrer findet, die auf einem gewissen Level fahren, dann wäre es nicht hilfreich und die Strategie würde nicht funktionieren."
Da Redding und Iannone erst kürzlich getestet haben, könnten sie eine MotoGP-Chance im nächsten Jahr erhalten. Cicognani hält den Ball aber flach: "Wenn man sich in der Moto2 die starken Fahrer ansieht, dann sind die Namen offensichtlich. Wir wollen einen jungen Fahrer, aber vielleicht nicht jemanden, der schon an der Spitze ist, sondern einen jungen Fahrer, der noch seine Fähigkeiten und sein Potenzial beweisen muss. Ein Fahrer, der in Zukunft ein guter Schritt für das Werksteam sein könnte."
"Wir wollen den richtigen Fahrer und die richtige Struktur finden und ihn vom Material ähnlich wie das Werksteam ausstatten. Wir wollen nicht zwei verschiedene Motorräder haben, weil das bei der Entwicklung nicht hilft. Ich würde sagen, dass es die ideale Situation wäre, wenn wir ein Team mit zwei Fahrern hätten. Das wäre auch aus Logistik-Sicht einfacher. Trotzdem müssen wir die schwierige Weltwirtschaft berücksichtigen, weshalb wir vielleicht eine gemischte Situation haben werden."

