Ducati dementiert: Kein Angebot für Jorge Lorenzo

Das Ducati-Werksteam dementiert Gerüchte über ein Angebot für Jorge Lorenzo - Entscheidend ist derzeit die Konkurrenzfähigkeit der Desmosedici GP

(Motorsport-Total.com) - Die "Silly Season" könnte in der MotoGP bald beginnen und ein bestimmendes Thema werden. Die Verträge praktisch aller Fahrer laufen mit dem Finale in Valencia aus. Aufgrund der Regeländerungen werden die meisten Fahrer die ersten Rennen abwarten, um die Performance der Motorräder einzuschätzen. Die Galionsfiguren im Transferpoker könnten Maverick Vinales und Jorge Lorenzo werden.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Wird Jorge Lorenzo seine gesamte MotoGP-Karriere bei Yamaha fahren? Zoom

Bleibt Vinales bei Suzuki oder wechselt er zu Ducati, Honda oder Yamaha? Und bleibt Lorenzo bei Yamaha? Es gab schon öfter Spekulationen, dass der Spanier eines Tages zu Ducati wechseln könnte. Es traten jüngst Gerüchte auf, dass Ducati Lorenzo ein Angebot gemacht haben soll. Teammanager Davide Tardozzi weist das im Gespräch mit 'Crash.net' jedoch entschieden zurück: "Wir haben uns über die Nachricht geärgert, dass wir Lorenzo ein Angebot gemacht haben, weil es nicht wahr ist!"

Lorenzo hat noch keine Entscheidung über seine Zukunft getroffen. Ein Verbleib bei Yamaha ist wahrscheinlich. Die Chance ist groß, dass Lorenzo mit Yamaha noch mehrere WM-Titel gewinnen kann. "Meine Erfahrung der vergangenen beiden Jahre zeigte mir, dass ich etwas besser fahren kann, wenn meine Zukunft gesichert ist", meint der Spanier. "Ich denke nicht ständig darüber nach, aber unbewusst kann es dich beeinflussen. Ich habe aber keine Eile und kann einige Rennen abwarten. Ich kann auch bis zum Sommer warten."

Ducati: Zuerst muss die Performance passen

Noch hat die "Silly Season" nicht begonnen, die Hersteller konzentrieren sich auf ihr technisches Paket, um so konkurrenzfähig wie möglich zu sein. Deswegen spricht Ducati noch nicht mit Fahrern für die Zukunft. "Wir konzentrieren uns darauf, die Dinge gut zu machen. Wir wollen keine Gerüchte haben, denn wir sind mit unseren Fahrern zufrieden", hält Tardozzi fest. "Es wäre aber dumm zu sagen, dass wir kein Interesse an Marquez, Lorenzo oder wem auch immer haben, denn sie sind die Topfahrer."

"Wir sind mit unseren Fahrern zufrieden, aber man muss abwarten was die Zukunft bringt. Wir hoffen, dass unsere Fahrer bei uns bleiben, aber ich schätze, dass jeder mit jedem sprechen wird. Das ist normal", sagt Tardozzi über den Transferpoker. "Es wäre dumm, wenn man diesbezüglich blind wäre. Es ist offensichtlich, dass das der Fall sein wird. Momentan sprechen wir aber mit niemandem."

Davide Tardozzi

Teammanager Davide Tardozzi weist die Spekulationen entschieden zurück Zoom

Mit Andrea Iannone hat Ducati einen jungen, vielversprechenden Fahrer. Andrea Dovizioso ist routiniert und ist bekannt für sein extrem detailliertes technisches Feedback. Dazu gibt es mit Casey Stoner einen Testfahrer, der ebenfalls technisch sehr versiert ist. Mit Scott Redding und Danilo Petrucci fahren zwei Talente im Partnerteam Pramac. Dazu gibt es mit Chaz Davies und Davide Giugliano in der Superbike-WM ebenfalls zwei schnelle Leute. An Fahrern mangelt es Ducati derzeit nicht.

Deswegen sieht Tardozzi die Situation auch entspannt: "Wir warten die ersten Rennen ab, um das Potenzial des Motorrades zu sehen - für uns und für die Fahrer. Wir zeigen ihnen unsere Fähigkeiten und sie zeigen uns, was sie mit dem Bike machen können. Dann können die Gespräche beginnen." Iannone wartet noch auf seinen ersten MotoGP-Sieg. Dovizioso gewann als Honda-Werksfahrer im Jahr 2009 in Donington.