Trotz Test-Bestzeit: Jorge Lorenzo hadert mit Michelin-Reifen

Jorge Lorenzo setzt beim Test in Katar eine deutliche Bestzeit, ist aber trotzdem nicht glücklich - Für den Saisonauftakt wünscht sich der Weltmeister bessere Reifen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich kann Jorge Lorenzo mit dem MotoGP-Test in Katar zufrieden sein. Der amtierende Weltmeister setzte am Freitag die Bestzeit des gesamten dreitägigen Tests und deklassierte die Konkurrenz um mehr als eine halbe Sekunde. Mit einer Zeit von 1:54.810 Minuten war der Spanier der einzige Pilot, der die 1:55er-Mauer durchbrechen konnte. Außerdem legte der Yamaha-Pilot am Freitag auch noch die beste Rennsimulation aller Fahrer hin (zum Testbericht).

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Dass Jorge Lorenzo Probleme hatte, spiegelte sich in der Zeitenliste nicht wider Zoom

Doch obwohl alles darauf hindeutet, dass Lorenzo auch 2016 wieder der Mann sein wird, den es in der MotoGP zu schlagen gilt, ist der Spanier selbst noch nicht zufrieden. Die neuen Michelin-Reifen verhageln dem Weltmeister die Laune. "Heute haben wir vorne und hinten beide Reifen ausprobiert. Ich wusste, dass der weiche Reifen vorne die beste Wahl für eine schnelle Runde ist", berichtet Lorenzo gegenüber 'MotoGP.com'.

"Bei der Rennsimulation haben wir damit leider etwas Graining. Einige andere Piloten haben dieses Problem auch - aber andere nicht, wie zum Beispiel die Ducatis oder Marquez", so Lorenzo, der die Konkurrenz in dieser Hinsicht im Vorteil sieht. "Der weiche Reifen war vielleicht zu weich für einige Piloten. Wir müssen dafür sorgen, dass wir Reifen haben, die bei allen funktionieren", fordert der Weltmeister von Michelin.

"Jedenfalls absolvierte ich die Rennsimulation mit dem harten Vorderreifen, der nicht die schnellste Option war. Es war besser als gestern, denn ich fuhr eine komplette Simulation. Ich denke, wenn ich mit dem weichen Reifen kein Graining gehabt hätte, dann hätte ich 55,5 oder 55,3 fahren können. Leider hat er aber nach einigen Runden nicht mehr funktioniert", so Lorenzo.


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP-Test in Doha


Bei seiner Rennsimulation fuhr der Weltmeister konstante Rundenzeiten von 1:56.1 Minuten. "Selbst mit dem harten Vorderreifen bin ich die beste Rennsimulation gefahren. Wenn ich einen besseren Vorderreifen bekomme, dann kann ich noch schneller fahren", ist sich Lorenzo sicher. Beim Saisonauftakt in Katar hofft der Spanier nun auf eine Mischung aus dem weichen und dem harten Vorderreifen vom Test.

Auch mit dem Hinterreifen ist der 28-Jährige noch nicht glücklich. "Einige Fahrer haben die Simulation mit dem weichen Hinterreifen absolviert, und bei denen war es okay. Gestern habe ich das auch versucht, aber besonders bei hohen Geschwindigkeiten hat er mir nicht so gefallen. Da war er sehr nervös." Daher setzte Lorenzo auch hinten auf die härtere Mischung. Angesichts seiner Zeiten scheinen das vor dem Saisonstart aber schon fast Luxusprobleme zu sein.