• 04.05.2018 18:39

  • von Fränzschky, Nugnes & Puigdemont

Ducati bringt neue Teile: Dovizioso und Lorenzo uneinig

Dovizioso lehnt die neuen Teile ab, während Lorenzo von den Vorzügen überzeugt ist - Am Freitag werden die beiden Ducatis von nur 0,008 Sekunden getrennt

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Ducati-Werkspiloten Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo beendeten den ersten Trainingstag in Jerez auf den Positionen sechs und sieben. Dovizioso behauptete sich in beiden Trainings vor Jerez-Spezialist Lorenzo, doch der Spanier kam am Nachmittag bis auf 0,008 Sekunden an "Dovi" heran, während der Rückstand im FP1 noch mehr als sieben Zehntelsekunden betrug. Beide Ducati-Piloten erzielten ihre persönlichen Bestzeiten mit dem weichen Hinterreifen. Absolut nicht einig waren sich Dovizioso und Lorenzo bei den von Ducati bereitgestellten Updates.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo erhielt neue Teile für den Heckbereich seiner Ducati Zoom

Dovizioso verzichtete auf die Neuerungen. "Ich probierte keine neuen Teile. In unserer Seite der Box ist die Situation eindeutig. Wir haben klare Wünsche und wissen, woran Ducati arbeiten soll", kommentiert der Italiener, der sich nicht verzetteln will. Dovizioso betont: "Unserer Strategie funktionierte im vergangenen Jahr."

Ganz anders die Meinung von Lorenzo: "Wichtig ist, dass Ducati mit den neuen Teilen mein Leben leichter macht. Ich bin deshalb zuversichtlich und habe eine positive Einstellung." Bereits vor dem Spanien-Grand-Prix gab es unterschiedliche Ansichten, was die Entwicklungsrichtung bei Ducati angeht. Dovizioso ist von der 2018er-Maschine überzeugt, während Lorenzo Kritik äußerte.

Jorge Lorenzo begrüßt Ducati-Updates

"Sie arbeiten sehr hart, um die Gasannahme des Motorrads im Kurvenscheitel und beim Beschleunigen sanfter zu machen. Das geht in die Richtung, die ich mir bei der Entwicklung wünsche", so Lorenzo. "Beim neuen Motorrad war das ein bisschen verloren gegangen. Wir haben uns in einigen Bereichen verbessert, bei der Stabilität und der Fahrbarkeit am Kurvenausgang."

"Ich bin gespannt, ob wir das Motorrad am Samstag mit einer anderen Abstimmung in den Kurven verbessern können", grübelt Lorenzo. "Das ist im Moment unsere größte Schwachstelle. Mit einem sanfteren Motorrad können wir näher an die Hondas herankommen. Die sind im Moment am schnellsten und die Favoriten für das Rennen."


Fotos: MotoGP in Jerez


Im zweiten Freien Training gelang Lorenzo keine perfekte Runde. Ansonsten wäre mehr als Platz sieben möglich gewesen. "In der letzten Runde verschaltete ich mich und verlor diese Runde. Ich war in dieser Runde schneller und hätte es in die Top 5 schaffen können", ärgert sich der dreifache MotoGP-Champion.

Dovizioso sorgt am Vormittag für eine Überraschung

Mit einer Dovizioso-Bestzeit im FP1 hatten vor dem Wochenende wohl die wenigsten Experten gerechnet. Der winklige Kurs in Spanien zählte in der Vergangenheit nicht zu den Lieblingsstrecken des Vizeweltmeisters von 2017. "Der neue Asphalt ohne Bodenwellen und mit mehr Haftung ist besser für uns", freut sich Dovizioso. "Ich denke, das ist der Hauptgrund. Vielleicht ist es auch ein bisschen auf die Fortschritte am Motorrad zurückzuführen, weil wir die Maschine im Winter etwas verbessern konnten. Es ist nicht genug. Bei den beiden vergangenen Rennen wurde aber offensichtlich, dass es nicht genug ist."

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso fuhr am Freitag ohne Winglets Zoom

Im FP1 sah man leichte Flammen an Doviziosos Maschine. "Das war kein Problem. Normalerweise passiert es, wenn man anhält. Es kommt nicht vor, wenn man fährt", kommentiert der Ducati-Pilot gelassen. Ist in diesem Jahr mehr als ein Top-5-Ergebnis möglich? "Ich weiß es nicht, weil es zu zeitig ist, um zu sagen, was im Rennen möglich ist. Das Gefühl ist gut. Drei oder vier Fahrer sind richtig schnell. Nicht viele Fahrer haben ein schnelles Renntempo. Ich denke, am Samstag könnte sich vieles ändern", so der WM-Führende.