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Ducati am Freitag vorne: Geben Rossi und Lorenzo schon auf?
Die Ducati-Werkspiloten fahren in Spielberg am Freitag in ihrer eigenen Welt - Valentino Rossi und Jorge Lorenzo wollen den Sieg aber noch nicht abschreiben
(Motorsport-Total.com) - Am ersten Trainingstag in Spielberg war gegen die Ducati-Werkspiloten kein Kraut gewachsen. Andrea Dovizioso und Andrea Iannone belegten die ersten beide Plätze, während für Valentino Rossi (+0,866 Sekunden) und Weltmeister Jorge Lorenzo (+1,371) nur die Ränge vier und acht drin waren (zum Trainingsbericht). Ist der Traum vom Sieg in Österreich für das Yamaha-Duo damit bereits am Freitag ausgeträumt? Rekordchampion Rossi gibt sich trotz der scheinbaren Ducati-Übermacht kämpferisch.

© GP-Fever.de
Valentino Rossi will den Sieg in Spielberg nicht vorzeitig abschreiben Zoom
"Für mich sind Marquez und Lorenzo wichtiger als die Ducatis", sagt Rossi im Hinblick auf dem WM-Kampf. "Ich möchte aber nicht von Beginn an nur um den dritten Platz kämpfen. Dazu ist es noch zu früh. Wir müssen versuchen, an ihnen (an den Ducatis; Anm. d. Red.) dranzubleiben", stellt der Italiener klar und erklärt: "Es hängt davon ab, ob wir im Windschatten der Ducati fahren können. Im Training fuhr ich hinter Dovizioso, und es war ziemlich schwierig."
"Die Ducatis haben mehr PS, aber sie haben auch weniger Wheelie als Yamaha und Honda. Darum sind sie beim Beschleunigen sehr stark. Je weniger Wheelie du vorne hast, desto besser beschleunigt das Bike", schildert Rossi den größten Vorteil der Italiener. Lorenzo bestätigt dies und ergänzt: "Der Unterschied zwischen der MotoGP und der Moto2 ist größer als je zuvor. Das zeigt, dass der Motor hier sehr wichtig ist."
"Die Kombination aus mehr Power, weniger Wheelie und mehr Top-Speed macht hier einen großen Unterschied", so Lorenzo, der am Freitag vor allem mit den kühlen Bedingungen zu kämpfen hatte. "Am Nachmittag war es etwas besser, aber es war noch immer viel schlechter als beim Test", berichtet der amtierende MotoGP-Champion, der zugeben muss, am Kurveneingang momentan kein Selbstvertrauen zu haben.
"Da verliere ich viel Zeit", weiß Lorenzo, der durch seinen sanften Fahrstil Probleme hat, Temperatur in die Reifen zu bringen. Rossi ist währenddessen trotz des Rückstandes "ziemlich zufrieden mit dem ersten Tag" und berichtet: "Es war schwierig, ganz besonders am Vormittag, denn Michelin brachte andere Reifen als beim Test mit. Sie sind für mich besser, aber leider haben sich die Bedingungen ziemlich verändert."
"Am Vormittag war es deutlich kälter als beim Test, was es sehr schwierig gemacht hat", schildert der Italiener und ergänzt: "Am Nachmittag verbesserten sich die Bedingungen etwas. Es war etwas normaler, weshalb wir mehr pushen konnten. Ich bin ziemlich glücklich, denn ich hatte einen guten Rhythmus und war schnell." Seine Rundenzeit sei trotz des Rückstands auf Ducati "nicht so schlecht".
"Jetzt müssen wir arbeiten und uns verbessern. Ich denke, dass es sehr schwierig gegen die beiden Werks-Ducatis werden wird, denn sie sind sehr schnell. Außerdem werden Lorenzo und Marquez morgen konkurrenzfähig sein. Heute haben sie den weichen Reifen nicht verwendet. Vinales ist auch schnell. Ich bin aber zufrieden, denn mein Bike ist nicht so schlecht", so der 'Doctor'.
Im Hinblick auf den Kampf gegen Ducati - und die größte Stärke der Italiener - erklärt er: "Es ist sehr schwierig, auf der Geraden schneller zu werden. Du kannst schneller aus der Kurve rauskommen, aber auf der Geraden ist das Level relativ stabil." Eine kleine Hoffnung könnte darin bestehen, dass die Ducatis ihre Leistung im Rennen etwas drosseln müssen, um nicht zu viel Sprit zu verbrauchen. Andernfalls könnte es für Rossi und Lorenzo am Sonntag sehr schwer werden.

