Drei-Tages-Test in Mugello: Ducati kämpft um den Anschluss

Fünf Fahrer, drei Tage, zwei verschiedene Motorräder: Mit einem großen Test in Mugello will Ducati denn Rückstand auf die MotoGP-Spitze verkürzen

(Motorsport-Total.com) - Ducati kämpft in der MotoGP weiterhin um den Anschluss an die Spitze und scheut dabei weder Kosten noch Mühen. Von Mittwoch bis Freitag testet das italienische Team in Mugello. Dabei werden nicht weniger als fünf Fahrer zum Einsatz kommen. Am Mittwoch werden zum Auftakt zunächst die beiden Testfahrer Franco Battaini und Michele Pirro testen, am Donnerstag und Freitag sind dann die beiden Einsatz-Piloten Andrea Dovizioso und Nicky Hayden eingeplant. Darüber hinaus kommt auch Pramac-Pilot Andrea Iannone zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden, Andrea Dovizioso

Nicky Hayden und Andrea Dovizioso erwarten zwei intensive Testtage Zoom

"Ich werde beim Test das neue Motorrad fahren", sagte der Italiener nach dem Großen Preis von Italien am Sonntag zu 'MotoGP.com'. "Das ist sehr gut für mich, denn so kann ich herausfinden, ob es besser ist oder nicht. Das wird auch für Ducati ein guter Indikator sein." Der Vergleich zwischen der herkömmlichen GP13 und dem neuen "Lab-Bike", welches am Rennwochenende in Mugello von Wildcard-Starter Pirro gefahren wurde, steht im Mittelpunkt des Drei-Tages-Tests.

Ducati kämpft nach wie vor darum, die Lücke zu den Werksmaschinen von Yamaha und Honda zu schließen. Trotz intensiver Test- und Entwicklungsarbeit machen die Italiener dabei kaum Fortschritte. Trotz der Plätze fünf, sechs und sieben für die drei Fahrer des Werksteams war das Rennen in Mugello beim Blick auf die nackten Zahlen sogar ein Rückschritt. Doviziosos Rennzeit war zehn Sekunden langsamer als die von Valentino Rossi, der im Vorjahr bester Ducati-Pilot war. Zum Vergleich: Sieger Jorge Lorenzo war im Rennen nur zwei Sekunden langsamer als bei seinem Sieg im Vorjahr.

Erster Mugello-Test kein Fortschritt

Michele Pirro, Lab-Bike

Das von Michele Pirro gefahrene Lab-Bike wird in Mugello weiter getestet Zoom

Das will Dovizioso aber nicht überbewerten: "Das sind gute Zahlen, aber die Reifen sind anders als im Vorjahr. Deshalb kann man es nicht vergleichen. Man muss natürlich die Gründe verstehen, aber man kann es nicht zu 100 Prozent vergleichen", meint der 27-Jährige. Der Test, den Ducati Anfang Mai im Vorfeld des Rennens von Mugello dort durchgeführt hatte, war beim Heimspiel der Italiener offenbar kein Vorteil.

"Ich glaube, dass es beim aktuellen Level der Fahrer und der Motorräder in der MotoGP keinen Unterschied macht, wenn man auf einer Strecke viel mehr Runden gedreht hat", relativiert Dovizioso. "Es macht einen Unterschied, wenn die Wetterbedingungen keine richtigen Tests in den Trainings ermöglichen. Lorenzo, Pedrosa, Marquez und Crutchlow kennen ihr Motorrad und können das Potenzial leicht ausloten. Hier war nur das erste Training merkwürdig. Die restlichen Trainings reichten aus, um das Potenzial auszuloten", so Dovizioso.


Fotos: Ducati, MotoGP in Mugello


Obwohl - zumindest im Rennen - objektiv kaum ein Fortschritt zu erkennen ist, sieht Ducati-Corse-Manager Bernhard Gobmeier sein Team auf dem richtigen Weg: "Unser Ziel war, unter die ersten fünf zu fahren, was wir erreicht haben", sagt der Deutsche. "Natürlich gab es einige Unfälle, aber das zeigt, dass wir in der zweiten Gruppe kämpfen können." Zur Spitze der MotoGP fehlt jedoch nach wie vor ein Stück. "Es ist klar, dass es derzeit sehr schwierig ist, um das Podium zu kämpfen, denn die Motorräder und Fahrer vor uns sind sehr konkurrenzfähig", so Gobmeier.

GP13 nur im Qualifying richtig schnell

"Wenn wir Limits haben und diese Limits nicht verschieben können, dann stehen wir beim Speed an." Andrea Dovizioso

"Unsere beiden Fahrer haben während des gesamten Rennens ein ähnliches Tempo gezeigt, und obwohl wir wissen, dass wir unser technisches Paket verbessern müssen, sind wir zufrieden damit, dass Michele auf dem Lab-Bike in der Schlussphase des Rennens gute Rundenzeiten fuhr", bilanziert Gobmeier. Während der Rennspeed der GP13 nach wie vor zu wünschen übrig lässt, zeigte Dovizioso in Mugello jedoch, dass das Motorrad zumindest im Qualifying-Trimm mit der Konkurrenz mithalten kann.

"Wir sind auf jeden Fall glücklich darüber, das wir beim zweiten Rennen in Folge aus der ersten Startreihe gestartet sind", freut sich Gobmeier. "Das zeigt, dass unser Motorrad auf einer Runde schnell sein kann." Nun gilt es für Ducati, diese Tempo auch im Rennen zu zeigen. "Wenn wir Limits haben und diese Limits nicht verschieben können, dann stehen wir beim Speed an", bringt Dovizioso die Lage auf den Punkt. Der Kampfgeist des 27-Jährigen ist jedoch ungebrochen: "Es ändert nichts an unseren Zielen. Wir wollen die Lücke zur Spitze reduzieren." Ob das gelingt, wird sich beim nächsten Rennen in Barcelona (16. Juni) zeigen.