Die Top 3: Ein letztes Mal Gas geben in Valencia
Während Jorge Lorenzo als Weltmeister ein bisschen müde zum Finale kommt, fahren Dani Pedrosa und Valentino Rossi noch um Gesamtrang zwei
(Motorsport-Total.com) - Jorge Lorenzo ist müde. Die Zeit seit dem Gewinn des Weltmeistertitels war für den Yamaha-Piloten anstrengend, er könnte nun wirklich ein bisschen Urlaub gebrachen. Doch bevor es so weit ist, stehen noch das Saisonfinale und die Testtage in Valencia an. Der Spanier kommt mit dem starken Sieg aus Estoril zu seinem dritten Heimrennen des Jahres.

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Der Titel ist an den Herren links vergeben, doch wer wird Gesamtzweiter?
"Ja, es war ein wirklich schönes Rennen für uns, denn bei so schwierigen Bedingungen zu gewinnen, macht einen immer glücklich", blickt Lorenzo auf den vergangenen Sonntag zurück. "Unser Gegner sind auch sehr stark, also bin ich ruhig geblieben und bin mit Köpfchen gefahren und bin dann ans Limit gegangen, als ich mich besser gefühlt habe." So konnte er seinen achten Saisonsieg einfahren, den ersten seit Brünn.
Natürlich würden die spanischen Fans mit "ihrem Weltmeister" nun zum Finale in Valencia noch einmal eine riesige Fiesta feiern - mit einem Sieg. Dieses Geschenk würde Lorenzo seinen Anhängern gern machen, aber zu große Versprechungen möchte er auch nicht machen. Dann anders als Estoril liegt ihm Valencia nicht besonders gut.
"Ich habe hier in Valencia noch nie gewonnen", sagt der mallorquinische Weltmeister. "Ich bin nicht davon besessen, dass ich hier unbedingt gewinnen will, aber wir werden es versuchen. Wenn es nicht gelingen sollte, passiert aber auch nichts. Versuchen wir es. Es ist das letzte Rennen der Saison, also pushen wir ein letztes Mal. Wir sind sehr motiviert."
Sein spanischer Landsmann Dani Pedrosa kennt das Gefühl, einen Valencia-Sieg zu feiern. In der MotoGP ist ihm das bereits zweimal gelungen - gefeiert von den Fanmassen, die er "als immer wieder unglaublich" bezeichnet. In diesem Jahr geht es für den Honda-Piloten noch um den zweiten Platz in der Gesamtwertung. 19 Punkte hat er Vorsprung auf Valentino Rossi. Das Rennen um die WM-Krone war für ihn nach seinem Sturz und seinem Schlüsselbeinbruch in Motegi gelaufen. Und diese Verletzung spürt Pedrosa immer noch. Am vergangenen Sonntag verließ ihn im Estoril-Rennen die Kraft im rechten Arm und er hatte keine Chance mehr, um Topplatzierungen mitzukämpfen.
Wie fit ist Pedrosa?
"Ich konnte das Bike zu diesem Zeitpunkt nicht mehr richtig kontrollieren. Ich war mitten in der Gruppe, aber ich konnte keine Überholmanöver mehr starten", berichtet der Honda-Pilot. "Von daher weiß ich noch nicht, wie ich hier drauf sein werde. Aber ich hoffe, dass ich wieder Gas geben kann, dass ich nach ein paar Tagen Pause wieder besser in Form bin und dass ich im Training wieder mehr Stärke in den rechten Arm bekomme, und das am Sonntag nutzen kann."
Pedrosa würde natürlich gern den zweiten Platz in der Gesamtwertung halten, und die 19 Punkte Vorsprung bezeichnet er auch als gutes Polster. Doch das Wichtigste für ihn ist, "im Rennen einfach gut zu fahren und ein gutes Ergebnis zu holen."
Rossi selbst jedenfalls glaubt eher weniger daran, dass er den kleinen Spanier noch vom zweiten Platz verdrängen kann. Denn dazu müsste er das Rennen schon fast gewinnen, und auf eine Nullnummer von Pedrosa hoffen. "Es ist schon lange her, dass ich hier in Valencia gewonnen habe", gibt der "Doktor" zu bedenken. "19 Punkte sind ein ziemlich großer Rückstand. Und wenn Dani körperlich fit ist, ist er hier in Valencia immer schnell."
Also hat sich Rossi etwas anderes vorgenommen: "Es ist auch ein gutes Ziel, den dritten Platz gegen Casey Stoner zu verteidigen. Der ist hier in Valencia auch schnell. Am vergangenen Wochenende in Portugal hatten wir im Rennen eine gute erste Hälfte, hier versuchen wir nun, auch für die zweite Rennhälfte gut gerüstet zu sein."

