• 03.11.2010 14:05

Pedrosa: Kein Gefühl im Arm, Rossi im Nacken

Pedrosa muss vor dem Saisonfinale um seinen Vizeweltmeistertitel bangen, weil der verletzte Arm Probleme macht - Dovizioso visiert WM-Rang vier an

(Motorsport-Total.com) - Für Dani Pedrosa, der in der MotoGP-Wertung vor dem letzten Rennen in Valencia auf Platz zwei liegt, könnte es noch eng werden. Valentino Rossi ist bei seinem Abschiedsrennen für Yamaha hoch motiviert, seine von viel Verletzungspech überschattete Saison doch noch als Vizeweltmeister hinter Teamkollegen Jorge Lorenzo abzuschließen.

Titel-Bild zur News:

Valentino Rossi will statt Dani Pedrosa Vizeweltmeister werden

Doch Pedrosa verteidigt mit stumpfen Waffen: Der Honda-Star ist nach seinem Schlüsselbeinbruch in Motegi alles andere als topfit, beim vergangenen Rennwochenende in Estoril ging ihm die Kraft aus und er beendete sein Comeback-Rennen nur auf Platz acht. Grund genug für den Spanier, vor seinem Heimrennen noch einmal das Krankenhaus aufzusuchen.

In der Dexeus-Klinik von Barcelona wurden sein linker Arm und seine Schulter elektromyographischen Scans unterzogen, wodurch festgestellt wurde, dass bei seinem Unfall vor einem Monat keine Nerven beschädigt wurden. Dieser Verdacht lag nahe, da Pedrosa nach dem enttäuschenden Rennen in Estoril über ein fehlendes Gefühl in seinem linken Arm klagte. Doch jetzt will er alles versuchen, um seinen Vorsprung von 19 Punkten auf Rossi über die Distanz zu bringen. Kein Ding der Unmöglichkeit, zumal der 25-Jährige auf dem Kurs in Valencia schon oft geglänzt hatte: Im Vorjahr feierte er einen von fünf Siegen - einen davon gab es in der 125ccm-Klasse, zwei bei den 250ern.

Pedrosa: Kein Gefühl im linken Arm

"In ein paar Tagen werde ich in Valencia wieder am Motorrad sitzen und ich hoffe wirklich, dass ich mich dann besser fühle als am Sonntag in Estoril", lässt Pedrosa keinen Zweifel, wie enttäuscht er nach dem Comeback-Rennen war. "Die letzten medizinischen Untersuchungen haben diese Woche ergeben, dass die Nerven nicht betroffen sind. Das ist positiv, obwohl ich Taubheits- Symptome habe. Ich werde jetzt einfach die Physiotherapie weiter machen und ich hoffe, dass ich wieder ein Gefühl bekomme."

Die schwierige Situation, in der sich der Honda-Pilot befindet, lindert die Vorfreude auf sein Heimrennen allerdings nicht: "Trotz der Umstände, fahre ich in guter Stimmung nach Valencia, da ich diese Strecke liebe und die Atmosphäre immer etwas besonderes ist. Im Vorjahr hatten wir ein großartiges Rennen und ich möchte ein gutes Resultat erreichen, ganz egal wie mein körperlicher Zustand aussieht."

Mit dem "One Heart"-Logo wird ab dem Rennen in Valencia auch die indonesische Honda-Tochterfirma Astra Honda am Werksmotorrad mit einem Aufkleber vertreten sein. Honda ist dort Marktführer, Pedrosa konnte sich von Indonesien nach dem Grand Prix der USA selbst ein Bild machen: "Ich war wirklich beeindruckt, wieviele Menschen in Indonesien die MotoGP verfolgen. Sie sind sehr leidenschaftlich und haben ein Grundwissen über unsere Meisterschaft. Daher ist es gut, dass der neue Sponsor auf der Repsol-Honda-Maschine eine Verbindung zu diesem Land herstellt."

Dovizioso will Hoch für WM-Rang vier nützen

Während Pedrosa dringend ein positives Erlebnis benötigen würde, kommt sein Teamkollege Andrea Dovizioso mit viel Rückenwind nach Valencia. Der Italiener feierte in Estoril seinen dritten Podestplatz in den vergangenen vier Rennen und peilt nun den vierten Gesamtrang an. Das würde ihm gelingen, wenn er am Circuit Ricardo Tormo um elf Punkte mehr macht als Ducati-Pilot Casey Stoner.

Der 24-Jährige ist zuversichtlich: "Der Podestplatz in Estoril zeigt, dass wir konkurrenzfähig sind dass wir in Valencia um den vierten Platz in der Weltmeisterschaft kämpfen können. Valencia ist eine sehr langsame und winkelige Strecke - der Kurs wird dadurch sehr technisch und herausfordernd, was es nicht einfach macht. Es ist nicht einer meiner Lieblingskurse im Kalender, doch das ist wirklich nicht von Bedeutung. Wir sind fest entschlossen, am Sonntag ein gutes Rennen zu fahren und damit die Saison so stark wie möglich abzuschließen."

Dovizioso denkt auch schon weiter: "Valencia ist nicht nur deshalb etwas besonderes, weil es sich dabei um das Saisonfinale handelt, sondern auch, weil am Dienstag und am Mittwoch nach dem Grand Prix zwei wichtige Testtage stattfinden. Sie dienen als Vorbereitung auf die Saison 2011. Ich werde versuchen, das Maximum aus diesen zwei Tagen herauszuholen, bevor es in die lange Winterpause geht."