Honda: Dovizioso feiert, Pedrosa erschöpft

Andrea Dovizioso konnte in Estoril Marco Simoncelli in Schach halten und als Dritter auf das Podest klettern - Honda-Teamkollege Dani Pedrosa ging die Kraft aus

(Motorsport-Total.com) - Von Startposition zwölf kämpfte sich Dani Pedrosa bei seinem ersten vollen Rennen in Estoril seit dem Schlüsselbeinbruch in Motegi ins Ziel. Von der dritten Runde weg verließ den Spanier die Kraft im linken Arm, aber mit dem achten Rang verteidigte er seinen zweiten Platz in der WM. Vor dem letzten Rennen hat der Honda-Pilot 19 Punkte Vorsprung auf Valentino Rossi, der Zweiter wurde. Teamkollege Andrea Dovizioso lieferte sich ein enges Duell mit Landsmann Marco Simoncelli um den letzten Podestrang. Auf der Ziellinie lag der Werkspilot schließlich 0,059 Sekunden davor und feierte als Dritter sein siebtes Podium in dieser Saison.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso kletterte zum siebten Mal in dieser Saison auf das Podest

"Zurück auf dem Podest zu sein, ist sehr wichtig für uns. Ich möchte dem Team und den Fans für die Unterstützung an diesem Wochenende danken. Wir können mit unserem Tempo aber nicht komplett glücklich sein, denn wir sind weit hinter den Yamaha-Piloten zurück. Im Gesamten ist das Resultat aber positiv", zieht Dovizioso nach seinem 150. Grand Prix Bilanz.

"Die Situation in Estoril war das ganze Wochenende komisch, denn alle Trainingseinheiten waren nass. Platz drei ist das Berste, das wir heute holen konnten. Es war ein aggressiver Kampf mit Simoncelli, aber mit ihm war es schon immer so. Ich brauchte eine Strategie für die letzte Runde. Im dritten und vierten Streckenabschnitt war er schneller als ich und er hat mich oft in der Schikane überholt. Ich wusste aber, dass es möglich ist, ihn am Ausgang der letzten Kurve zu schnappen, denn ich hatte eine höhere Geschwindigkeit auf den Geraden."

"Das war mein Plan und er hat funktioniert. Nun kann ich mit Stoner um den vierten Platz in der WM kämpfen", blickt Dovizioso auf seinen Rückstand von zehn Punkten. "Es wird aber schwierig, denn er war vor seinem Sturz sehr schnell und hat einen Punktevorsprung. Das ist unser Ziel für Valencia."

Pedrosa machte als Achter wichtige Zähler für seinen Vizeweltmeistertitel. "Ich habe gemischte Gefühle nach dem Rennen. Auf der einen Seite ist es gut, dass ich die 28 Runden geschafft habe, denn recht früh war ich mir nicht sicher, ob es machbar ist. Auf der anderen Seite hätte ich weiter vorne landen können, wenn ich mein Tempo aufrechterhalten hätte. Ab Runde drei habe ich Kraft in meinem linken Arm verloren und konnte ihn nicht mehr richtig spüren", beschreibt Pedrosa seine Tortur.


Fotos: MotoGP in Estoril


"Ehrlich gesagt, habe ich nicht daran geglaubt, das Tempo zu halten. Zu einem Zeitpunkt habe ich gesehen, dass Platz drei mit meinem Speed möglich wäre, aber es war unmöglich als ich keine Kraft mehr im Arm hatte. Mit jeder Runde wurde ich müder und konnte nicht die Rundenzeit von 1:39,5 Minuten halten. Zehn Runden vor Schluss konnte ich nicht mehr attackieren und fiel weit zurück."

"Ich muss mich nun von den Ärzten untersuchen lassen, denn mein Arm fühlt sich immer noch taub an. Wie auch immer, ich habe jetzt drei Tage, um mich auszuruhen und für Valencia bereit zu sein. In der WM habe ich 19 Punkte Vorsprung und kann hoffentlich Platz zwei behaupten."