Di Giannantonios frustrierender Herbst: "Wie ein Schneeball, der größer wurde"

Im Herbst verlor Fabio di Giannantonio seinen Spaß und verstand, wie hart man in der MotoGP arbeiten muss - Für 2023 sieht er sich besser aufgestellt

(Motorsport-Total.com) - Fabio di Giannantonio erlebte eine schwierige MotoGP-Rookie-Saison mit dem Gresini-Team. Während sein Teamkollege Enea Bastianini Rennen gewinnen konnte, war di Giannantonio meistens im hinteren Teil des Feldes zu finden.

Titel-Bild zur News: Fabio Di Giannantonio

Bei den Übersee-Rennen sammelte Fabio di Giannantonio keinen WM-Punkt Zoom

Es dauerte bis zum siebten Rennen in Le Mans, als "Diggia" zum ersten Mal als 13. WM-Punkte sammelte. Dann gelang ihm beim Heimrennen in Mugello sensationell die Poleposition. Im Rennen fiel er bis auf Platz elf zurück.

Sein bestes Saisonergebnis erzielte der Italiener mit Rang acht auf dem Sachsenring. Aber statt einen Aufwärtstrend einzuleiten, gestaltete sich der Herbst schwieriger. In Misano, Aragon, Motegi, Buriram und Phillip Island kam di Giannantonio außerhalb der WM-Punkteränge ins Ziel.

Die Überseetour beendete der 24-Jährige mit einem Sturz in Sepang. Vor dem Saisonfinale in Valencia gab di Giannantonio offen zu, dass er immer weniger Spaß hatte und den Rennsport immer weniger genoss.

"Rennen für Rennen war es wie ein Schneeball, der immer größer und größer wurde", sagt er, betont aber dennoch: "Es geht nicht darum, dass ich die MotoGP nicht genieße. Ich bin super glücklich, dass ich in der MotoGP fahre."

"Schritt für Schritt entdecken wir Bereiche, wo die Performance nicht passt. Wir müssen die Gründe dafür finden." Außerdem hielt di Giannantonio in einem langen Instagram-Posting fest, dass "man wirklich hart arbeiten muss".

"Man muss einen Plan haben, alles studieren, analysieren, daran glauben und Vertrauen haben. Man muss an alles denken und darf kein Detail vernachlässigen. Es geht um Obsession. Die Frage ist, ob man das hat? Denn nur damit kann man sich gegen die Besten dieses Sports messen."

Fabio Di Giannantonio, Darryn Binder

Meistens fuhr Fabio di Giannantonio im hinteren Teil des Feldes Zoom

Beim Saisonfinale in Valencia sammelte di Giannantonio als 15. noch einen WM-Punkt. Damit erhöhte er sein Konto auf 24 Zähler. Somit war er schlussendlich der zweitbeste der fünf Rookies im Feld. Aber er will natürlich mehr erreichen.

Voraussetzungen für 2023 besser

Gresini hat Frankie Carchedi von Suzuki verpflichten können. Er arbeitete in den vergangenen Jahren mit Joan Mir zusammen und gewann 2020 den WM-Titel. Damit holt Gresini einen sehr erfahrenen Ingenieur an die Seite von di Giannantonio.

"Mein neuer Crewchief ist ein neues Kapitel. Mit meinem jetzigen habe ich schon in der Moto2 zusammengearbeitet. Jetzt kommt jemand, der super viel Erfahrung hat. Ich bin gespannt auf seine Arbeitsweise. Das gibt mir viel Motivation für 2023."

Donatello Giovanotti, sein bisheriger Crewchief, wechselt auf die andere Seite der Box und ist künftig für Alex Marquez zuständig. Im neuen Jahr erhält di Giannantonio eine neue Ducati, nämlich die erfolgreiche GP22.

Fabio Di Giannantonio

Im nächsten Jahr erhält Fabio di Giannantonio die Ducati GP22 Zoom

Beim November-Testtag in Valencia fuhr di Giannantonio erstmals sein neues Modell und war begeistert: "Das war wahrscheinlich mein bester Tag seit meinem MotoGP-Debüt. Das neue Motorrad ist fantastisch. In jedem Bereich, wo ich vorher Probleme hatte, fühlte ich mich besser."

"Deswegen kann ich wirklich mit großer Vorfreude in die Winterpause gehen. Wir wollen mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und hart für den Sepang-Test arbeiten. Auch mit Carchedi war das Gefühl sofort großartig. Es scheint, dass die Ergebnisse schon kommen."

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