Neue Ära, neue Chancen? So reagieren die MotoGP-Stars auf Liberty Media
Die MotoGP gehört jetzt offiziell zu Liberty Media und die Fahrer sind sich einig, dass die Übernahme viel Potenzial mitbringt, den Sport noch attraktiver zu machen
(Motorsport-Total.com) - Die endgültige Übernahme der MotoGP durch Liberty Media, die jüngst durch die EU-Kommission grünes Licht erhielt, stößt bei den Fahrern insgesamt auf positive Resonanz, auch wenn viele noch unsicher sind, welche konkreten Veränderungen unter der neuen Führung auf sie zukommen werden.

© KTM
Nach der Formel 1 hat Liberty Media auch die MotoGP übernommen Zoom
Marc Marquez sieht die Übernahme als große Chance für die MotoGP: Es sei "super gut für die Meisterschaft", denn Liberty habe in anderen Sportarten wie der Formel 1 bereits bewiesen, dass sie stark sie eine Serie aufwerten können.
Gleichzeitig macht Marquez aber klar, dass sich MotoGP nicht einfach am Modell der Formel 1 orientieren könne: "Man kann nicht die Atmosphäre der Formel 1 auf die MotoGP übertragen und umgekehrt." Jeder Sport habe seine eigenen Bedürfnisse und seine eigene Zielgruppe, die es zu berücksichtigen gilt.
Fahrer hoffen auf bessere Show für die Fans
Dennoch glaubt er, dass Liberty Media gut darin sei, das zu erkennen und entsprechend zu agieren. Auf die Frage, ob er bereit sei, zusätzliche Promotion-Aktivitäten zu übernehmen, zeigt er sich grundsätzlich offen, stellt aber auch klar: "Jeder hat seinen Preis. In erster Linie bin ich Rennfahrer und verbringe die Zeit mit meinem Team."
Marco Bezzecchi gibt sich abwartend. "Wie jeder andere Fahrer im Moment weiß ich nicht, was sich für uns ändern wird", sagt er. "Natürlich ist es eine große Veränderung für die gesamte Meisterschaft, aber ich weiß wirklich nicht, was ich erwarten soll."
Ähnlich äußert sich auch Alex Marquez: "Ich weiß nicht, was genau auf uns zukommt." Er hoffe jedoch, dass Veränderungen vor allem positive Effekte haben und die Show für die Fans attraktiver machen. "Wir hoffen auf eine bessere Show und ein besseres Produkt für alle Zuschauer zu Hause", so Marquez.
"Die Formel-1-Fahrer sind jetzt wie Superstars"
Fabio Di Giannantonio zeigt sich besonders optimistisch, da er die Entwicklungen in der Formel 1 genau verfolgt hat. Dort habe Liberty Media die Präsentation des Sports auf ein ganz neues Niveau gehoben. "Jetzt sind Formel-1-Fahrer wie Superstars", erklärt er und sieht darin ein großes Potenzial für die MotoGP.
Der größte Vorteil bestehe darin, "mehr Zuschauer zu erreichen, mehr Fans und mehr Menschen, die sich für unseren Sport begeistern". Denn Di Giannantonio wünscht sich volle Tribünen bei den Rennen, vor allem auf Strecken mit großer Zuschauerkapazität.
"Es ist unglaublich, wenn die Tribünen voll sind. Das fühlt man und das lieben wir", schwärmt er. Zudem sei es für ihn ein positives Zeichen, dass Dorna weiterhin im Projekt involviert bleibe und so sicherstelle, dass die sportlichen Interessen gewahrt bleiben.
Vinales: Müssen die neue Generation begeistern
Auch Maverick Vinales betont die Hoffnung, durch Liberty Media eine deutlich größere Community aufzubauen, insbesondere junge Zuschauer besser anzusprechen.
Der Spanier erklärt, dass es gerade für die neue Generation schwierig sei, den Sport zu verstehen und sich mit ihm zu identifizieren, da viele eher an E-Sports und Videospielen interessiert seien. "Wir müssen ihnen zeigen, was für eine Leidenschaft und welches Leben hinter der MotoGP steckt", mahnt Vinales.
Deshalb sieht er in der Übernahme eine Chance, mehr Menschen zu erreichen und die Faszination des Motorradrennsports für ein breiteres Publikum erlebbar zu machen.


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