• 09.03.2007 12:15

Deutsche hoffen auf den Durchbruch

Alex Hofmann, Dirk Heidolf und Sandro Cortese vertreten 2007 die deutschen Fahnen in der Motorrad-WM und wollen endlich Topergebnisse einfahren

(Motorsport-Total.com/sid) - Hoffen auf den Durchbruch: Unter diesem Motto geht das verbliebene Trio deutscher Motorradfahrer in die am Samstag beginnende Weltmeisterschaftssaison. Nach dem überraschenden Ausstieg von Talent Stefan Bradl, der nach nur einem WM-Jahr frustriert seinen Rücktritt erklärte, vertritt in der kommenden Saison nur noch je ein Fahrer pro Hubraumklasse die deutschen Farben. Der 17 Jahre alte Sandro Cortese (Berkheim) bei den 125ern, Dirk Heidolf (Hohenstein-Ernstthal) bei den 250ern und Alex Hofmann (Bochum) in der MotoGP, für die das Hubraumlimit von 990 auf 800 ccm heruntergeschraubt wurde.

Titel-Bild zur News: Alex Hofmann

Alex Hofmann ist sicher die größte deutsche Motorradhoffnung dieses Jahres

Ausgerechnet Hofmann weckte mit einer starken Vorbereitung Hoffnungen. Der 26 Jahre alte Wahlschweizer, der im Vorjahr hinter den Erwartungen blieb, lange um seine Vertragsverlängerung beim Ducati-Satellitenteam D'Antin bangen musste und durch die Verpflichtung des erfahrenen Brasilianers Alex Barros zur Nummer zwei im Team degradiert wurde, überraschte bei den Testfahrten Fans und Konkurrenz.#w1#

Hofmann mit viel versprechenden Tests

In Katar, wo am Samstag auch das erste Rennen steigt, und in Jerez, wo zwei Wochen später das zweite folgt, fuhr Hofmann zuletzt in Anwesenheit der gesamten Konkurrenz jeweils die viertbeste Zeit und ließ dabei Teamrivale Barros und beide Ducati-Werksfahrer hinter sich.

"Ich kann es kaum erwarten, bis es losgeht. Das erste Rennen kann kommen", sagte Hofmann, der nach dem Wechsel des Reifenherstellers von Dunlop zu Bridgestone auf so gutes Material zurückgreifen kann wie nie zuvor in seiner Karriere.

Während der gebürtige Allgäuer regelmäßige Top-10-Platzierungen anstrebt, will Heidolf wenigstens vereinzelt in diese Regionen vorstoßen. Im Vorjahr waren zwei elfte Plätze als beste Ergebnisse verzeichnet, und nach den Tests stellte der 30-Jährige fest, "dass es erschreckend ist, dass man als dritter oder viertbester Privatfahrer trotzdem nur an 18. Stelle liegt."

Auch Cortese hofft auf ständige Platzierungen um Rang zehn herum und den endgültigen Durchbruch. Im Vorjahr verbesserte sich der 17-Jährige nach Rang 26 in seiner Premierensaison auf Platz 17 der WM-Wertung und überzeugte dabei vor allem in der zweiten Saisonhälfte.

Enttäuschender Auftakt in Katar

Der erste Trainingstag verlief für die drei Deutschen aber enttäuschend: Heidolf belegte im ersten Qualifikationstraining mit mehr als vier Sekunden Rückstand zur Spitze nur Rang 21, Cortese hatte als 22. knapp drei Sekunden Rückstand. Auch Hofmann kam im Freien Training nicht richtig in Fahrt und wurde nur 16. mit 1,5 Sekunden Rückstand.

Die meiste Spannung verspricht im kommenden Jahr das Titelrennen in der Königsklasse MotoGP. Nachdem US-Boy Nicky Hayden 2006 im letzten Rennen Serienweltmeister Valentino Rossi entthronte und ihm den Nimbus der Unschlagbarkeit nahm, wittert die Konkurrenz Morgenluft. Zudem sind die Stärken aller Fahrer durch die Hubraum-Begrenzung noch schwerer einzuschätzen.

"Das wird eine sehr offene und ausgeglichene Saison", meint Rossi, als dessen größte Rivalen der spanische Jungstar Daniel Pedrosa und der italienische Altmeister Loris Capirossi gehandelt werden. Das Ziel des Superstars, der anders als in der Vergangenheit schon vor dem Saisonstart bei Yamaha verlängerte und somit Gerüchten um einen Einstieg in die Formel 1 wieder einmal einen Riegel vorschob, ist klar: "Ich will mir meinen Titel zurückholen."