"Das ist meine Stärke": Marc Marquez erklärt Freitagsbestzeit in Australien
Mit Marc Marquez, Alex Marquez und Marco Bezzecchi führen drei 2023er-Ducatis das Klassement am Freitag an - Wie die Fahrer ihre Auftaktstärke erklären
(Motorsport-Total.com) - Für Marc Marquez war der Trainingsfreitag der MotoGP auf Phillip Island ein Auftakt nach Maß - und das, obwohl die Vormittagssession komplett ins Wasser fiel und die Fahrer die neu asphaltierte Strecke erst am Nachmittag unter die Lupe nehmen konnten, wobei die Bedingungen nach dem Regen nicht ideal waren.

© Motorsport Images
Marc Marquez führte das Klassement knapp vor Bruder Alex Marquez an Zoom
Doch Marquez betont: "Meine Stärke ist es, mich schnell und gut an die Bedingungen anzupassen." Und so dominierte der Gresini-Ducati-Pilot das einstündige Training über weite Teile und beendete es mit einer Bestzeit von 1:27.770 Minuten.
"Ich bin sofort auf Risiko gefahren, denn es war sehr wolkig und ich wollte sicherstellen, dass ich auf einem der Topplätze liege, schließlich ging es auch um den direkten Q2-Einzug", erklärt der Spanier. Glücklicherweise blieb es diesmal aber trocken.
"Der Grip der Strecke hat sich rasch verbessert und ich fühlte mich gut. Es ist eine der Strecken, die ich mag und die mir liegt. Ich war hier jedes Jahr schnell. Das Motorrad hat einen guten Grip, natürlich hilft der neue Asphalt", sagt Marquez.
"Morgen wird das Wichtigste sein, den Hinterreifen zu verstehen, um die richtige Option für das Rennen zu wählen", blickt er voraus, denn der Hinterreifen wird auf Phillip Island besonders beansprucht. Deshalb greift Michelin auch auf eine härtere Karkasse zurück, die bereits in Mandalika zum Einsatz kam.
Das betrifft aber nur die Mischungen medium und hard am Hinterrad. Die weiche Mischung hat die übliche innere Struktur. Diese hat Marquez am Freitag verwendet.
Marquez: Vorteil nicht so groß wie in Aragon
"Ich bin nur mit dem weichen Reifen gefahren, habe aber gesehen, dass andere Ducati-Fahrer den Medium ausprobiert haben. Wir werden uns das ansehen und es morgen selbst testen", kündigt der Spanier an. Er rechnet dann mit einem engeren Feld: "Ich erwarte, dass die anderen, insbesondere Martin, zulegen werden."
Besagter Jorge Martin begann das Training am Freitag zwar mit einem Sturz, wurde am Ende aber Vierter, nur zwei Zehntel hinter der Spitze. Direkt hinter Marquez reihten sich Bruder und Teamkollege Alex Marquez sowie Marco Bezzecchi ein.
"Wir müssen sehen, wie groß mein Spielraum für Verbesserungen ist. In Aragon bin ich mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung ins Wochenende gestartet, und hier ist es nur eine Zehntelsekunde", analysiert Marquez. In Aragon feierte er mit einem Doppelsieg sein bisher bestes Wochenende mit Gresini-Ducati.
Damals konnte er sich gegen Martin, der anders als Marquez die aktuelle Werksducati pilotiert, durchsetzen. Am Freitag in Australien landeten gleich drei GP23 vor ihm.
Bezzecchi: "Es liegt nicht am 2023er-Bike"
Darauf angesprochen, sieht Bezzecchi aber keinen direkten Zusammenhang. Der VR46-Fahrer betont: "Das 2024er-Bike ist mit Sicherheit besser. Ich weiß also nicht, woran es liegt. Vielleicht ist es nur Zufall. Morgen wird das Feld sicher enger zusammenrücken, auch die anderen Hersteller werden näher kommen."

© Motorsport Images
Marco Bezzecchi zeigte sich am Freitag als Dritter ebenfalls im Spitzenfeld Zoom
"Normalerweise sieht man auf dieser Strecke auch in der MotoGP Gruppenrennen. Die Strecke ist fantastisch, aber es ist schwierig, einen Unterschied zu machen. Es gibt also oft eine große Gruppe." Das erwartet Bezzecchi auch für dieses Wochenende.
Der Italiener bekräftigt mit Blick auf das Freitagsranking: "Ich denke nicht, dass es am 2023er-Bike liegt. Was auch immer es ist, morgen wird es enger sein. Hoffentlich kann dann auch ich einen weiteren Schritt machen und vor den GP24 bleiben."
Dass das nicht leicht sein wird, ist auch Alex Marquez bewusst. Er überraschte am Freitag mit einem starken zweiten Platz und erklärt: "Gestern habe ich gesagt, ich muss auf dem Motorrad wieder Spaß haben, und den hatte ich von der ersten Runde an."
"Ich hatte auf Anhieb ein echt gutes Gefühl, das Set-up des Motorrads funktionierte und ich war in der Lage, das Limit zu finden. Aber es ist erst Freitag", warnt der jüngere Marquez.
"Wir müssen also noch viele Dinge verstehen und einen weiteren Schritt machen. Denn wenn es morgen trocken bleibt, wird es im Qualifying 1:26er-Zeiten geben. Im zweiten Freien Training wird es auch wichtig sein, mit den Reifen zu arbeiten, um sich auf das Rennen vorzubereiten. Es wird also kein einfacher Tag sein."


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar