"Das gefällt mir": Warum Rins weiß, dass ihn Marquez als Rivale sieht

Suzuki-Pilot Alex Rins erinnert sich an zwei Szenen aus der MotoGP-Saison 2019, in denen ihm klar wurde, wie stark sich Marc Marquez auf ihn fokussiert

(Motorsport-Total.com) - Unterm Strich hat Marc Marquez den MotoGP-Titel 2019 überlegen eingefahren. Am Saisonende hatte der Honda-Pilot sage und schreibe 151 Punkten Vorsprung auf Vizeweltmeister Andrea Dovizioso. In puncto Konstanz hatte Marquez niemanden zu fürchten. Bei einzelnen Rennen aber ist es unterschiedlichen Piloten gelungen, den Honda-Star zu besiegen.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Alex Rins

Auf Tuchfühlung: Marc Marquez und Alex Rins beim Jerez-Test im November 2019 Zoom

Neben Dovizioso, der sich in den beiden Fotofnishes in Losail und Spielberg um wenige Sekundenbruchteile gegenüber Marquez durchsetzte und neben Vinales, der in Assen vergleichsweise deutlich vor Marquez siegte, war Alex Rins derjenige, der dem Weltmeister am stärksten einheizte.

Dabei ist es alles andere als einfach, einen Marc Marquez aus der Ruhe zu bringen. "Marc ist auf mentaler Ebene richtig stark. Er spielt mit allen Fahrern", sagt Rins im gemeinsamen Interview mit Suzuki-Ikone Kevin Schwantz bei 'MotoGP.com' und erinnert sich an zwei Szenen.

Episode 1: Alles begann in Brünn

"Mir fällt da zum Beispiel Brünn im vergangenen Jahr ein", spricht Rins auf das Qualifying zum Grand Prix von Tschechien an, das auf teilweise feuchter Piste über die Bühne ging. "Ich war auf einer schnellen Runde als er sich vor mir umdrehte. Er hat mich gesehen und die Linie freigemacht, aber nicht zu großzügig. Ich war auf der trockenen Spur und habe ihn berührt."

Alex Rins, Marc Marquez

Im Qualifying zum GP Tschechien 2019 machte Rins eine Erkenntnis Zoom

"Letzten Endes hat er mich dann in der letzten Schikane ganz knapp wieder überholt. Wir wären um ein Haar gestürzt, und das war unmittelbar, bevor wir an die Box fuhren", erinnert sich Rins und ist überzeugt: "Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass mich Marc als einen Rivalen sieht."

Episode 2: Bestätigung in Silverstone

Nur zwei Wochen nach Brünn trafen Rins und Marquez wieder aufeinander. In der Schlussphase des Grand Prix von Großbritannien in Silverstone ging es um den Sieg. Rins lag an zweiter Stelle und legte sich Spitzenreiter Marquez zurecht. Aus der letzten engeren Kurve heraus zog er außen neben den Honda-Piloten, lag nach dem abschließenden Rechtsbogen bei Überfahrt der Linie tatsächlich knapp vorn, geriet dann aber ins Gras.

Alex Rins, Marc Marquez

Das Fotofinish Rins vs. Marquez in Silverstone, das zwei Anläufe brauchte Zoom

Rins hatte sich verkalkuliert und seinen eigentlich für die Schlussrunde geplanten Angriff eine Runde zu früh gesetzt. Denn die letzte Runde wurde in dem Moment, als Rins leicht neben die Strecke geriet, erst eingeläutet. Er robbte sich daraufhin wieder an Marquez heran und griff ausgangs der letzten engeren Kurve erneut an - in diesem Fall aber auf der Innenbahn. Auf der Linie lag der Suzuki-Pilot erneut ganz knapp vorn. Und diesmal hatte er mit 0,013 Sekunden Vorsprung tatsächlich gewonnen.

"Ich erinnere mich daran, wie ich ihn in Silverstone bezwungen habe. Er war danach so verärgert, so unglaublich verärgert", so Rins, der damit Marquez' Siegermentalität beschreibt und sich in seiner eigenen Erkenntnis aus Brünn bestätigt fühlte.


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Dass er von Marquez als Rivale angesehen wird, findet der Suzuki-Pilot gut: "Das gefällt mir, weil es zeigt, dass ich einen guten Job mache. Marc ist ein unglaublicher Fahrer. Er gewinnt viele Rennen und viele Titel. Wenn er mich als Rivale ansieht, dann zeigt das nur, dass ich mitmische und gegen ihn kämpfe."

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