Danilo Petrucci kann Winglet-Verbot nicht nachvollziehen
Der Pramac-Pilot betont, dass die MotoGP die Spielwiese der Hersteller sein muss, um neue Technologien für die Serienproduktion zu entwickeln
(Motorsport-Total.com) - Ende der laufenden Saison geht die Ära der Winglets in der MotoGP nach nur zwei Jahren zu Ende. Ducati löste vor eineinhalb Jahren mit den Flügeln einen regelrechten Boom aus und bewies, dass das Thema aerodynamische Hilfsmittel auch in der MotoGP relevant ist. Yamaha, Honda, Suzuki und Aprilia entwickelten für ihre Maschinen ebenfalls Winglets, die ab 2017 nicht mehr montiert werden dürfen.

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Pramac-Pilot Danilo Petrucci ist ein Befürworter der Winglets Zoom
"Nach vier Rennen werden sie verboten. Ich bin mit dieser Entscheidung nicht zufrieden", kommentiert Ducati-Pilot Danilo Petrucci, der sich um die Zukunft der MotoGP sorgt. Petrucci ist der Meinung, dass im Grand-Prix-Sport eine Entwicklung stattfinden sollte, von der die Serienproduktion profitiert. Verbote hindern die Hersteller daran, die Entwicklung voranzutreiben.
"Ich stimme zu, dass die Motorräder mit den Flügeln nicht schöner aussehen. In der MotoGP sollte das entwickelt werden, was es zehn Jahre später in der Serie gibt. In der MotoGP sollten Innovationen entstehen. Ich verstehe nicht, warum die Flügel verboten werden", wundert sich der Italiener und stellt fest: "Das kann ich aber ohnehin nicht entscheiden."
Das Thema Aerodynamik spielte bisher im Motorradbereich eine untergeordnete Rolle. Die Ingenieure konzentrierten sich darauf, Verkleidungen mit einem geringen Luftwiderstand zu entwickeln. Das Thema Abtrieb kam erst durch die Winglets auf den Tisch. Einige Fahrer waren besorgt, es würde in der MotoGP bald ähnliche Zustände wie in der Formel 1 geben. Die Verantwortlichen einigten sich im Sommer auf ein Verbot, was vor allem Ducati verärgerte.
War das Verbot ein Fehler? Sollten die Hersteller die Chance haben, sich intensiv mit der Aerodynamik beschäftigen zu können? "In der Formel 1 ist die Aerodynamik sehr wichtig. In der MotoGP ist die Aerodynamik nicht so fortgeschritten", vergleicht Petrucci, der weiß, dass man bestimmte Entwicklungen nur bedingt simulieren kann und auf praktische Erfahrungen angewiesen ist.
"Windkanäle sind in der Formel 1 sehr wichtig. Das Problem ist, dass man das bei einem Motorrad nicht so gut simulieren kann. Motorräder sind je nach Fahrsituation aufgerichtet oder befinden sich in Schräglage. Die Formel-1-Autos befinden sich während der Kurvenfahrt immer in der gleichen Position", so der Pramac-Pilot.


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