Crutchlow kann sich Lorenzo bei Ducati vorstellen

Auch wenn Jorge Lorenzo einen möglichen Wechsel zu Ducati abstreitet, sieht Ex-Markenkollege Cal Crutchlow in den Gerüchten "ein bisschen Wahrheit"

(Motorsport-Total.com) - Mit der Meldung, Jorge Lorenzo habe für die Saison 2015 bereits eine Vereinbarung mit Ducati getroffen, hat der spanische Radiosender 'Onda Cero' in der vergangenen Woche für eine Überraschung gesorgt. Wenig später dementierte Ducati und witzelte, dass man in diesem Fall auch Marc Marquez verpflichten sollte, um sich die Entwicklungskosten zu sparen. Und auch Lorenzo selbst widersprach der Meldung und bekannte sich zu Yamaha. Ist die Story nur ein Gerücht oder wurde hinter den Kulissen wirklich Vereinbarung getroffen, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte?

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow, Jorge Lorenzo

Werden Cal Crutchlow und Jorge Lorenzo 2015 Teamkollegen bei Ducati? Zoom

"Ich denke, dass ein bisschen Wahrheit dran ist", wird Ducati-Werkspilot Cal Crutchlow auf der offziellen MotoGP-Website zitiert. Der ehemalige Yamaha-Pilot weiß, wie attraktiv Lorenzo für die anderen Hersteller ist: "Wie Jorge bemerkte, ist jeder Hersteller an ihm interessiert. Natürlich wird Lin (Jarvis, Yamaha-Rennleiter; Anm. d. Red. ) das abstreiten, weil er ihn halten möchte. Ich hoffe, dass Jorge die richtige Entscheidung treffen wird."

"Es wäre eine große Herausforderung für ihn, wenn er zu Ducati kommen würde. Doch ich weiß nichts darüber. Die Chefs der Hersteller sind die optimalen Gesprächspartner dafür", erklärt Crutchlow, der bei Ducati einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat. "Natürlich wird auch Jorge die Gerüchte abstreiten, weil er mit dem Hersteller sprechen möchte, mit dem er momentan zusammenarbeitet. Wenn er 2015 zu Ducati kommen sollte, würde mich das nicht im Geringsten betreffen."

Angst um seinen Platz im Ducati-Team hat Crutchlow also nicht. Gespannt sein darf man, was der Brite in der neuen Saison mit der Desmosedici erreichen wird. Im Winter heiratete Crutchlow Dauerfreundin Lucy und genoss später seine Hochzeitsreise in Mexiko. Doch auch das Training ist im Winter nicht zu kurz gekommen. Crutchlow hielt sich auf dem Rennrad fit und verbesserte seine Kondition durch Ausdauersport.


Fotostrecke: Saison-Highlights: Cal Crutchlow

Auf Krafttraining verzichtet der ehemalige Supersport-Weltmeister nach wie vor, weil er Angst hat, dadurch sein Gewicht nicht halten zu können. "Umso älter man wird, desto schwieriger ist es, Gewicht zu verlieren. Mein Körperfettanteil liegt momentan bei acht Prozent, was perfekt ist, um zu Reisen und in der MotoGP zu fahren", erklärt der leidenschaftliche Rennrad-Fahrer, der seiner Passion in den USA nachkam.

Cal Crutchlow

Crutchlow bezweifelt, dass Ducati auf das neue Open-Format wechselt Zoom

"Ich habe viele Freunde, die in Kalifornien trainieren. Das sind professionelle Radfahrer. Wir hatten eine tolle Zeit auf den Rädern. Es waren lange und harte Tage. Es gibt keine Zweifel - die MotoGP ist ein sehr herausfordernder Sport", hält Crutchlow fest. Beim Vorsaisontest in Malaysia wird der Brite drei Tage lang auf dem Motorrad sitzen. "Drei Tage lang in Malaysia zu fahren ist nicht einfach. Man muss in der richtigen Verfassung sein", so der Ducati-Pilot.

Wie stark Ducati aus der Winterpause kommen wird, kann momentan nur gemutmaßt werden. Crutchlow stand seit dem Nachsaisontest in Valencia in engem Kontakt zu Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna. "Kommunikation ist der Schlüssel", ist Crutchlow überzeugt. "Ich spreche regelmäßig mit Daniele Romagnoli, um auf dem Laufenden zu sein. Doch ich kann keine Auskunft über die Pläne geben, weil das ein Teil der MotoGP ist. Über die Open-Nennung weiß ich momentan nichts."