Crewchief: Danilo Petrucci erinnert an Cal Crutchlow

Pramac-Crewchief Daniele Romagnoli erkennt bei Danilo Petrucci einige Parallelen zu Cal Crutchlow und erklärt, was der Italiener besonders gut kann

(Motorsport-Total.com) - Danilo Petrucci erhielt im vergangenen Jahr die bisher größte Chance seiner Karriere. Nach drei Jahren mit unterlegenem Material stieg der Italiener in das Ducati-Satellitenteam auf und fuhr eine 2014er-Desmosedici. Damit gelangen Petrucci einige Achtungserfolge. Highlight war zweifellos der zweite Platz im Regen von Silverstone. Doch auch unter normalen Bedingungen hatte der ehemalige Ioda-Pilot seinen Teamkollegen in der Regel im Griff.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci im Gespräch mit seiner Crew Zoom

Wesentlichen Anteil an Petruccis Aufstieg hatte Crewchief Daniele Romagnoli, der seit vielen Jahren in der MotoGP Zuhause ist. Vor dem Wechsel zu Pramac-Ducati arbeitete Romagnoli für Cal Crutchlow im Ducati-Werksteam. Und auch bei Tech 3 betreute er den Briten, der sich in der MotoGP prächtig entwickelte.

Eine prächtige Entwicklung zeigte auch Petrucci, der 2015 mehr Punkte einfuhr als in den ersten drei Jahren seiner MotoGP-Karriere zusammen. "Ich bin sehr froh, mit Danilo zusammenzuarbeiten. Wir erwarteten nicht, die Meisterschaft in den Top 10 zu beenden. Es war eine große Überraschung", gesteht Romagnoli gegenüber 'Crash.net'. "Ich freue mich, weil er sich als Fahrer prächtig entwickelt."

"Ich erlebte das in der Vergangenheit auch bei anderen Fahrern, wie zum Beispiel Cal. Er hatte damals mehr Erfahrung mit den Superbikes und den Supersportlern als Danilo. Cal musste sich in einer neuen Klasse weiterentwickeln und viele Dinge lernen. Mit Danilo ist es ähnlich, aber sehr anspruchsvoll. Er hat natürlich weniger Erfahrung als Cal", vergleicht der Crewchief.

Cal Crutchlow

Daniele Romagnoli und Cal Crutchlow trennten sich nach der Saison 2014 Zoom

"Cal war ein toller Kerl. Wir hatten einige richtig schöne Jahre und ich sammelte tolle Erfahrungen. In einigen Punkten ist es mit Danilo gleich", bemerkt Romagnoli, der wusste, dass er Petrucci noch viel beibringen muss, denn die Ioda-Jahre waren für den Italiener nur bedingt lehrreich: "Unterm Strich war es sein erstes Jahr in der Königsklasse, obwohl er schon drei Jahre hier fuhr", unterstreicht der Crewchief.

Beim Sepang-Test überraschte Petrucci am zweiten Tag mit der Tagesbestzeit. Nach dem Wechsel zur 2015er-Ducati deutet einiges darauf hin, dass der 25-jährige Italiener für Überraschungen gut sein kann. "Er ist auf der Bremse sehr stark, vor allem aus hohen Geschwindigkeiten. Leider ist er ziemlich schwer. Das sorgt für Probleme. Bei der Aerodynamik hat er verglichen mit anderen Fahrern Nachteile. Doch das können wir nicht ändern", erklärt Romagnoli.


Fotos: Pramac, MotoGP-Test in Sepang


"Er arbeitet hart an sich selbst, um seinen Körper fit zu halten", betont der Crewchief. Mit 77 Kilogramm ist Petrucci deutlich schwerer als die meisten Kollegen. Weltmeister Jorge Lorenzo kommt auf 64 Kilogramm, Valentino Rossi wiegt 65 Kilogramm und Leichtgewicht Dani Pedrosa lag teilweise schon unter 50 Kilogramm. Petruccis Größe und Gewicht haben aber auch Vorteile. Vor allem im Regen profitiert der groß gewachsene Ducati-Pilot von seiner Statur.