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  • 21.01.2015 15:25

  • von Scott Mitchell (Haymarket)

Circuit of Wales: Verzögerung durch öffentliche Untersuchung

Der Bau des Circuit of Wales liegt wegen einer öffentlichen Untersuchung weiterhin auf Eis - Findet der Große Preis von Großbritannien auch 2016 woanders statt?

(Motorsport-Total.com) - Der Bau des für knapp 400 Millionen Euro geplanten Circuit of Wales hat sich erneut verzögert, nachdem eine öffentliche Untersuchung eingeleitet wurde. Im vergangenen Herbst hatten die Verantwortlichen des Entwicklungsunternehmens, welches das Projekt überwacht, die Löschung von 150 Hektar Gemeindeland aus dem Register von Rassau in Blaenau Gwent, wo der Kurs entstehen soll, beantragt.

Titel-Bild zur News: Circuit of Wales

So soll der Circuit of Wales aussehen - Doch jetzt gibt es wieder Probleme Zoom

Das hat Chris Herring, Leiter des Unternehmens, dazu ermutigt, einen Starttermin für die Bauarbeiten im Dezember oder Januar anzupeilen. Mehrere Rückschläge beim Einholen der Baugenehmigung hatten bereits dazu geführt, dass man sich dazu entschied, den Großen Preis von Großbritannien 2015 im Donington Park stattfinden zu lassen.

Nun hat die walisische Bauaufsichtsbehörde eine achttägige öffentliche Untersuchung beantragt, die bereits im vergangenen April zur Diskussion stand. Dabei soll es unter anderem um die Auswirkungen der Baumaßnahmen auf die Umwelt geben. Die Sitzungen der Untersuchung werden im März in den Amtsgebäuden von Blaenau Gwent in Ebbw Vale stattfinden.

In einem Statement des Entwicklungsunternehmens heißt es, dass man die Untersuchung unterstütze. Man besteht darauf, dass es sich dabei um die "letzte Hürde" in diesem Prozess handelt und geht davon aus, dass die Arbeiten umgehend beginnen werden, wenn es zu einem positiven Ergebnis kommt. "Der Planungsprozess ist lang und wir werden weiter mit dem Planungsgremium zusammenarbeiten, damit die Arbeiten so früh wie möglich im Jahr 2015 beginnen können", erklärt Michael Carrick, Vorsitzender des Projekts.

"Unser Ziel ist es noch immer, die Infrastruktur des Kurses fertigzustellen, um das Rennen der MotoGP ausrichten zu können. Es handelt sich um ein wichtiges Projekt, nicht nur für die Regenerierung von Blaenau Gwent, sondern für die gesamte britische Wirtschaft. Es ist wichtig, dass wir im Planungsprozess jedes Detail bedenken, bevor die Bauarbeiten beginnen können."


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Die walisische Nationalversammlung wird am Mittwoch eine kurze Debatte über den Circuit of Wales abhalten, bei dem die Politikerin Antoinette Sandbach, eine Hauptgegnerin des Projekt, den Vorsitz haben wird. Die Untersuchung soll derweil am 10. März beginnen und könnte weitere Zweifel daran aufbringen, ob die walisische Strecke rechtzeitig fertig werden wird, um 2016 den Großen Preis von Großbritannien auszurichten.

"Es ist wichtig, dass wir im Planungsprozess jedes Detail bedenken." Michael Carrick

Planungsinspektor Emyr Jones wird Carwyn Jones, dem Ersten Minister von Wales, eine Empfehlung geben und dieser wird dann innerhalb von vier Wochen eine Entscheidung über die Zukunft des Projekts treffen. Allerdings könnte es anschließend noch einmal zu einer richterlichen Nachprüfung kommen, die den Druck auf die Veranstalter erhöhen würde, eine Entscheidung zu treffen, wo man das Rennen 2016 austragen möchte, da man dann weniger als die Mindestzeit vom zwölf Monaten zum Bau der Strecke zur Verfügung hätte und der Kurs wohl nicht rechtzeitig fertig werden würde.