• 06.05.2007 13:05

China: Hofmann rettet die deutsche Ehre

Alex Hofmann fuhr in Shanghai ein recht starkes MotoGP-Rennen - Deutschlands Vertreter in den beiden anderen Klassen mit weniger Glück

(Motorsport-Total.com/sid) - Mit einem der "heißesten Öfen" der Motorrad-WM kommt Alex Hofmann der Spitze immer näher: Der Bochumer belegte beim vierten WM-Lauf in Shanghai den neunten Platz, doch schneller als der Ducati-Pilot war nur Sieger Casey Stoner (Australien). Im Rausch der Geschwindigkeit kam Hofmann im Rennen der Königsklasse MotoGP auf einen Spitzenwert von 333,4 km/h und war nur die Winzigkeit von 0,1 km/h langsamer als sein Markenkollege Stoner.

Titel-Bild zur News: Alex Hofmann

Alex Hofmann sicherte sich als Neunter weitere Punkte für die MotoGP-WM

"Ich robbe mich langsam an die Spitze. Ich weiß, dass der Tag in dieser Saison kommt, an dem alles passt", meinte Hoffmann, der zuvor schon in Istanbul ebenfalls als Neunter den Sprung unter die Top 10 geschafft hatte. Das Rennen im Reich der Mitte sei aber ein weiterer Schritt nach vorne gewesen, sagte der 26-Jährige: "Hätte ich nicht in der ersten Runde einem Sturz ausweichen und über das Gras fahren müssen, wäre heute Platz sechs drin gewesen."#w1#

Ducati-Topspeed hilft auch Hofmann

Besonders zufrieden ist der Wahlschweizer mit seinem Motorrad: "Das ist ein Geschoss", sagte Hofmann. Zum ersten Mal seit er in der WM fahre, habe er das Material, auf Geraden zu überholen: "Alle, die glauben, aufgrund meiner Größe und meines Gewichts sei kein guter Topspeed möglich, schauen nun in die Röhre. Das ist ein geiles Gefühl."

Dagegen bleibt China für Dirk Heidolf kein gutes Pflaster. Nachdem er im Vorjahr seinen Reisepass vergessen und einen Tag in Abschiebehaft verbracht hatte, verfehlte der Aprilia-Pilot aus Hohenstein-Ernstthal im 250er-Rennen wegen einer Kollision erstmals in dieser Saison die Punkteränge. Der Spanier Alex Espargaro fuhr ihm beim Start ins Heck, "dann ist gleich der Auspuff abgebrochen und ich war raus".

Ernüchterung auch bei Sandro Cortese: Als 18. im Rennen der Klasse bis 125 ccm verpasste der Aprilia-Pilot aus Berkheim die Punkteränge um 18 Sekunden. Der 17-Jährige ließ sich schon beim Start durchreichen, außer den neun Zählern beim Karrierehighlight mit Rang sieben in Jerez ging er in dieser Saison stets leer aus.

Historischer 125er-Erfolg für Pesek

Unterdessen feierte Lukas Pesek in der Achtelliterklasse einen historischen Erfolg. Als erster Tscheche seit Frantisek Stastny 1966 auf dem Sachsenring gewann der 21-Jährige einen Grand Prix. "Das ist ein großer Moment für mich, meine Familie, meine Freunde und mein ganzen Land", meinte der neue WM-Spitzenreiter aus dem Team des niederländischen Fußballstars Clarence Seedorf.

Ihre jeweils dritten Saisonsiege feierten der spanische Titelverteidiger Jorge Lorenzo (Aprilia) bei den 250ern und Stoner in der MotoGP. Während Lorenzo sich als WM-Spitzenreiter ein Polster von 27 Punkten erkämpft hat, sitzt Stoner weiter Superstar Valentino Rossi (Yamaha) im Nacken. Der siebenmalige Weltmeister musste sich mit Platz zwei begnügen und sieht in dem mit 15 Zählern führenden Jungstar inzwischen einen ernsthaften Konkurrenten: "Der Kampf ist eröffnet."