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Chattering weiterhin ein großes Problem für Stoner
Casey Stoner und Honda probierten am Donnerstag in Assen ein anderes Chassis aus, aber das Chattering konnte nicht behoben werden
(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Casey Stoner hatte am Donnerstag in Assen Probleme. Honda hatte ein neues Chassis dabei, um das lästige Chattering zu kurieren. Das Problem wurde aber nicht gelöst. Stoner verbrachte am Nachmittag viel Zeit an der Box, während an der RC213V gearbeitet wurde. Im Moment ist die Situation im Honda-Werksteam nicht einfach. "Ich habe versucht das Motorrad zu ändern, damit es mir besser passt. Leider haben wir am Nachmittag nicht die richtige Richtung gefunden."

© Repsol
Das Chattering plagt Casey Stoner auch im schnellen Assen
"Wir versuchten die verschiedensten Dinge, um das Chattering zu reduzieren und das Motorrad zum Arbeiten zu bringen", berichtet Stoner. "Wir dachten, dass wir die Stabilität am Hinterrad verbessern können, aber das Motorrad wurde sehr nervös. Wir hatten hinten überhaupt keinen Grip. Wir nahmen auch Veränderungen an der Steifigkeit des Chassis vor, um die Frequenz des Chatterings zu verändern, aber es wurde sehr schwierig. Es hat auch viel Zeit bei der Optimierung des Renn-Setups gekostet. Im Moment ist es sehr schwierig."
Bei Honda wird fieberhaft gearbeitet, um das Motorrad wieder an Konkurrent Yamaha heranzubringen. "Wir haben ein anderes Chassis ausprobiert. Wir haben aber nicht viel Positives gefunden. In der Früh war das Chattering etwas weniger, aber dafür war das Motorrad nervöser. Am Nachmittag haben wir überhaupt keinen Vorteil gefunden."
"Es ist eigentlich schlimmer als bei unserem Standard-Motorrad. Dieses hat eine komplett andere Geometrie. Wir versuchten die Gewichtsverteilung und die Balance zu verändern, aber ich bin nicht zufrieden, wie dieses Motorrad auf der Strecke fährt. Wir verlieren Zeit, aber wir müssen das Chattering lösen", sagt Stoner. Dennoch wurden in den vergangenen Wochen Fortschritte bei den lästigen Vibrationen erzielt.
"Hauptsächlich tritt es vorne auf. Hinten ist es zwar auch noch vorhanden, aber deutlich weniger. Hauptsächlich versuchen wir das Motorrad mit den neuen Vorderreifen zum Funktionieren zu bringen." Bei Honda hat sich das Chattering durch die neue Vorderreifen-Spezifikation noch verstärkt. "Seit dem ersten Test haben wir das kritisiert, aber sie haben es trotzdem durchgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den Reifen für diese Saison starkes Chattering. Mit dieser neuen Spezifikation ist es so stark, wie wir es noch nie hatten. Prinzipiell macht es das extra schwierig."
Im Gegensatz dazu klagt Kunden-Fahrer Alvaro Bautista nicht über Chattering. Kann es daran liegen, dass Gresini mit Showa-Dämpfern fährt und das Werksteam mit Öhlins? Stoner schiebt es auf den Fahrer: "Auf den meisten Strecken war er in diesem Jahr nicht schnell. Ich habe mit den Honda-Technikern gesprochen, und sie können das Chattering hinten sehen. Man kann darum herum fahren und schnell sein, wie man gesehen hat. Ich weiß nicht, ob er es ignoriert, oder zu wenig Gefühl dafür hat."
"Ich bin mir sicher, dass sie sich anstrengen. Sie versuchen viele verschieden Dinge", lobt er die Honda-Techniker. "Chattering kann einen aber lange plagen. Wir wissen jetzt, wie wir das Chattering am Hinterrad lösen können und es werden dafür Dinge entwickelt. Wenn man mitten in der Saison einen neuen Reifen bekommt, dann ist es knifflig. Es macht alles schwieriger. Die Situation ist für uns ganz neu, obwohl wir eigentlich nicht in dieser Situation sein sollten."
Armpump macht kaum noch Probleme
Zu Saisonbeginn wurde der Australier auch von Armpump geplagt. Nun stehen drei Rennen in Folge an. Wie wird es ihm körperlich gehen? "Ich bin mir nicht sicher. Fragt mich am Ende der drei Wochenenden. Wir haben uns darum gekümmert. Es ist immer noch vorhanden, aber nicht mehr so stark, wie in den ersten Rennen. Das Chattering hinten war speziell zu Saisonbeginn extrem. Das konnten wir reduzieren und es hilft. Meine Arme können sich bei der Beschleunigung deshalb besser ausruhen."

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Casey Stoner (li.) verbrachte am Donnerstag viel Zeit an der Honda-Box Zoom
Im zweiten Freien Training ging es sehr eng zu. Stoner fuhr aufgrund der Umbauzeiten nur elf Runden und landete auf Platz zehn. "Einige Leute haben neue Reifen aufgezogen und sie waren deshalb schneller. Wenn Jorge oder Dani neue Reifen genommen hätten, dann hätte sich das Feld etwas mehr auseinander gezogen", schätzt der Weltmeister. "Es war ein enges Training. Ich glaube aber nicht, dass es dafür einen bestimmten Grund gab."
"Vielleicht lag es an den Streckentemperaturen. Einige sind mit alten, andere mit neuen Reifen gefahren. Wenn das Rennen kommt, dann werden die Abstände wieder größer werden. Es gibt hier auch keine schwierigen Stellen mehr." An der Rennstrecke wurde Kurve sechs modifiziert. Die Kurve ist jetzt weiter und macht auf. "Es ist dort nicht schneller. Im Vorjahr war es eigentlich gleich, denn damals sind alle über den Randstein gefahren. Es ist nur ein wenig weiter, aber der Randstein ist ebener. Jeder fährt also über den Randstein", meint Stoner.
In der WM beträgt sein Rückstand auf Lorenzo schon 25 Punkte. Das macht den Honda-Piloten aber nicht nervös. "Es geht nicht darum, Jorge zu stoppen. Man muss anfangen Rennen zu gewinnen. Das versuchen wir, aber es hat bei den letzten drei Rennen nicht geklappt. Wir pushen weiter. Die Dinge können sich in einem Rennen verändern. Wenn Jorge stürzen würde und ich gewinne, dann ist es wieder offen. Im Moment kann er sich aber sofort wieder einen Vorteil herausholen, weil wir nicht die Pace haben. Zuerst müssen wir unsere Probleme lösen, dann wollen wir Jorge einholen."

