Carlos Ezpeleta verteidigt Sprints: "Besseres Erlebnis für die Fans"

MotoGP-Sportdirektor Carlos Ezpeleta ist vom neuen Sprintformat überzeugt - Er schließt aber Änderungen nicht aus, falls etwas nicht funktionieren sollte

(Motorsport-Total.com) - Das neue Wochenendformat der MotoGP hat im Vorfeld für viele Diskussionen gesorgt. Mit dem neuen Sprint am Samstagnachmittag will Promoter Dorna Sports für mehr Action sorgen. Insgesamt gibt es somit in der Saison 2023 42 Rennstarts. Die ersten neun Fahrer im Sprint erhalten WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: MotoGP Start in Barcelona

In der neuen Saison gibt es am Samstag ein kurzes Rennen Zoom

"Im Zentrum unserer Philosophie steht, dass die Fans ein besseres Erlebnis erhalten", hält Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta im MotoGP Podcast fest. "Der Sprint ist nicht nur ein weiteres Rennen, sondern ein anderes Format. 20 Minuten wird so schnell wie möglich gefahren."

"Es soll neue Fans ansprechen und auch daran erinnern, dass am nächsten Tag ein Rennen ist. Der neue Sprint am Samstag um 15:00 Uhr ist das Herzstück, aber wir als Dorna und die Teams versuchen mehr zu tun, um den Fans mehr zu geben, aber auch um neue Fans zu gewinnen."

"Wir können nicht in Stadtzentren fahren", spricht Ezpeleta die vielen neuen Stadtkurse in der Formel 1 oder die Formel E an. "Hunderttausende Fans kommen zu unseren Strecken. Wir müssen sicherstellen, dass sie mit ihren Helden in Kontakt treten können."

"Jetzt gibt es zwei Rennen und die Fanparade. Das ist ein großer Fortschritt." Mit vielen Fanaktivitäten an der Rennstrecke aber auch über die sozialen Medien versucht die Dorna die MotoGP besser zu vermarkten und auch neue Fans anzusprechen.

Im Gegensatz zur Formel 1, die in diesem Jahr an sechs Wochenenden Sprintrennen fährt, wird es das kurze Rennen in der MotoGP an allen 21 Wochenenden geben. Der Grand Prix am Sonntag soll aber weiterhin das große Highlight bleiben.

"Es ist für uns ein Vorteil, dass alle Rennwochenenden gleich sind. Es gibt keinen Grand Slam. Das ist für uns aus kommerzieller Sicht gut, aber auch für die Fans", findet Ezpeleta. "Es war wichtig, dass wir überall das gleiche Format haben. Ich denke, das ist der richtige Weg vorwärts."

Mit 21 Wochenenden ist der Kalender 2023 der umfangreichste in der Geschichte der Motorrad-WM. Dazu kommen die Sprintrennen. Im Paddock gibt es Bedenken, dass dieses Mammutprogramm für Fahrer und Teammitglieder zu viel sein könnte.

Carlos Ezpeleta

Carlos Ezpeleta ist der Sohn von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta Zoom

"Sollte etwas nicht funktionieren, dann sind wir offen dafür, etwas zu verändern", hält Ezpeleta fest. Ob es tatsächlich Änderungen während der Saison geben wird, ist derzeit fraglich. Zunächst sind alle gespannt, wie sich das neue Format in der Praxis darstellen wird.

"Ich hasse schon das Qualifyingformat, dass die Top 10 direkt für Q2 qualifiziert sind", merkt Aleix Espargaro kritisch an. "In der Sicherheitskommission haben wir schon oft darüber gesprochen, aber es ist die Regel. Wir müssen damit umgehen."

"Das gilt auch für den Sprint. Wir haben schon im Vorjahr gesagt, dass es auf manchen Strecken sehr anstrengend sein wird. Aber so ist der volle Kalender eben. Wir müssen relaxt bleiben und unser Maximum geben."

Und wie viel Risiko werden Fahrer im Sprint eingehen? "Wenn man im Qualifying Probleme hat und weit hinten startet, muss man nachdenken", findet Espargaro. "Man kann super viel riskieren und sammelt als Siebter drei WM-Punkte. Das ist nichts. Wir müssen Erfahrung sammeln. Aber das Sonntagsrennen wird für die Weltmeisterschaft der Schlüssel bleiben."

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