Brünn: Wettervorhersage bleibt ein Rätselraten

Irgendwo zwischen 20 und 70 Prozent Regenwahrscheinlichkeit: Wetter und Reifen könnten sich maßgeblich auf den Rennausgang in Brünn auswirken

(Motorsport-Total.com) - Die Wetterverhältnisse beim Grand Prix von Tschechien in Brünn bleiben auch am Wochenende wechselhaft. Nachdem es am Freitag zunächst ein trockenes, dann ein nasses MotoGP-Training gegeben hat, besagen die Prognosen für Samstag und Sonntag weiterhin eine schwankende Regenwahrscheinlichkeit.

Titel-Bild zur News: Regenreifen

Im tschechischen Brünn kamen heute wieder einmal die Regenreifen zum Einsatz Zoom

Diese liegt am Samstag gegen Mittag bei bis zu 70, am Sonntag konstant immerhin noch bei 20 Prozent. "Wegen des kühlen und wechselhaften Wetters am Nachmittag konnten die Fahrer nicht so viele Slick-Kombinationen ausprobieren wie geplant", erklärt Shinji Aoki, Manager der Bridgestone-Entwicklungsabteilung. "Und wegen der schlechten Vorhersage für morgen Nachmittag könnte das dritte Training die beste Gelegenheit sein, ein paar Slicks zu testen."

Auf nasser Strecke wähnten sich heute zum Beispiel die Yamaha-Piloten im Nachteil: "Die Hondas waren eine Sekunde schneller als wir. Das ist sehr viel. Und es sieht so aus, dass sie im Regen sehr stark sind", befürchtet Valentino Rossi. Teamkollege Jorge Lorenzo stimmt zu: "Im Regen waren wir leider nicht so gut, vor allem in den ersten Runden. In denen haben wir zu lange gebraucht, die Reifen aufzuwärmen."

Nicht ausgeschlossen, dass Bedingungen wie am Ende des zweiten Trainings auch zum Start am Sonntag herrschen werden. Dann ist guter Rat teuer. "Ich würde das Gegenteil von allen anderen machen. Vielleicht gewinne ich ja so ein paar Positionen", lacht Ducati-Pilot Cal Crutchlow, bei nassen Bedingungen zwischenzeitlich sogar Schnellster. Und er ergänzt: "Es war zu nass für den Slick. In Kurve 5 war noch stehendes Wasser."

"In ein paar Kurven war die Strecke praktisch trocken: Kurve 9, 10, 11, 13", berichtet er. "Ich war verwundert, wie lange die Reifen gehalten haben, denn man beschleunigt hier ein paar Mal ziemlich stark. Von nass auf trocken und dann zurück auf nass, da hast du normalerweise mehr haarige Situationen, weil der Reifen nachlässt. Aber er hat sehr gut gehalten. Hätten wir noch zehn Runden mehr fahren müssen, wäre es schwierig geworden, aber that's Racing."


Fotos: MotoGP in Brünn


Eine Einschätzung, die Forward-Fahrer Aleix Espargaro so nicht teilen kann: "Im Rennen könnte es wirklich schwierig werden, denn ein Teil der Strecke war noch komplett nass, es gab keine trockene Linie. Die anderen Stellen waren aber komplett trocken. Das kann gefährlich sein, denn so kannst du dir in nur drei Runden deine Regenreifen kaputtmachen. Mit den Trockenreifen würdest du aber vermutlich stürzen."

Für seinen Bruder Pol wiederum war der Grip "wirklich gut. Ich war überrascht, und als ich an die Box kam, sagte ich zu meinem Chefmechaniker, dass diese Reifen fantastisch sind. Sie haben sehr viel Grip und ich kam mit dem Ellenbogen fast an die Strecke", lobt der Tech-3-Pilot. "Im vergangenen Jahr hatte ich hinten gar keinen Grip und dieses Jahr ist es das komplette Gegenteil. Ich war sehr überrascht."

"Der Grip war in Ordnung", sagt Stefan Bradl vom LCR-Team. "Es waren für alle die gleichen Bedingungen. Wir haben ein paar Informationen gesammelt, wie es von der Elektronik her ausschaut, damit wir für den Fall der Fälle vorbereitet sind. Wir müssen aufpassen, weil die Slicks sehr schnell wegrutschen, wenn es nasse Stellen hat. Wir müssen entweder auf Nass oder auf Trocken setzen - dazwischen gibt's nix."