Aegerter testet in Brünn die MotoGP-Yamaha von Forward
Der Schweizer Dominique Aegerter wird beim Montagstest in Brünn für das Forward-Team die MotoGP-Yamaha testen - Für 2015 ist noch alles offen
(Motorsport-Total.com) - Dominique Aegerter hat das Interesse der MotoGP-Teamchefs geweckt. Der Schweizer testete bereits Mitte Juni in Barcelona für Avintia. Nun wird Aegerter am kommenden Montag in Brünn die Forward-Yamaha fahren. Nach einigen Gerüchten in den vergangenen Tagen wurde der Test am Freitag offiziell bestätigt. Offen ist weiterhin, ob Aegerter im kommenden Jahr in der Moto2 bleiben wird, oder doch in die MotoGP wechselt. "Es ist noch nichts unterschrieben", hält Aegerter bezüglich der mittleren Klasse fest.

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Noch weiß Aegerter nicht, welches Chassis er bei Forward fahren wird Zoom
"Forward ist sicher daran interessiert, dass ich im nächsten Jahr MotoGP fahre. Ich werde mein Bestes geben und konzentriert arbeiten, aber sicher auch Spaß zu haben." Forward-Teamchef Giovanni Cuzari musste sich für 2015 zwei neue Fahrer suchen. Stefan Bradl ist bereits fix. Aleix Espargaro wird zu Suzuki wechseln, obwohl noch Details geklärt werden müssen. Aegerter könnte mit einem guten Test seine Visitenkarte abgeben.
Forward hat schon länger Interesse an dem Sachsenring-Sieger. Bereits im Frühling wollte Cuzari Aegerter auf seinem Motorrad testen lassen. "Für Barcelona hatten wir zwei Angebote, aber dann haben wir mit dem Team entschieden, Kawasaki zu fahren. Sie haben mich vor zwei Wochen gefragt, ob ich hier testen möchte." Aegerter musste erst von Suter die Freigabe für den Test erhalten. Donnerstagabend kam das grüne Licht.
Espargaro war in der ersten Saisonhälfte klar der beste Open-Fahrer und konnte sogar eine Pole-Position erobern. Die Forward-Yamaha ist deutlich konkurrenzfähiger als die Avintia-Kawasaki, die Aegerter schon testen durfte. "Espargaro fährt nicht so schlecht. Er hatte schon gute Trainings. Natürlich ist es kein Werksbike, aber kein schlechtes Motorrad", so Aegerter und fügt lachend hinzu: "Wenn ich am Montag Marquez um die Ohren fahre ..."

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In Barcelona testete Dominique Aegerter die Avintia-Kawasaki Zoom
Bevor es soweit ist, muss Aegerter in Brünn noch in der Moto2 gegen Mika Kallio, "Tito" Rabat" und Maverick Vinales kämpfen. Das zweite Freie Training beendete der Suter-Pilot als Sechster. "Es funktioniert auch hier recht gut. Am Vormittag war es etwas besser als am Nachmittag, weil es noch nass war. Wir sind mit dem Regenreifen gefahren, aber es waren nur drei Kurven nass", berichtet Aegerter über den ersten Trainingstag. "Es regnete nicht mehr und in den letzten 20 Minuten trocknete es auf."
"Ich war zwar etwas langsamer als heute Morgen. Ich konnte noch drei, vier Runden fahren, aber wir sind nicht an die Zeiten vom Vormittag herangekommen. Wir werden aber weiterarbeiten, damit ich wieder schneller fahre." Generell blieben die Zeiten am Freitag über den Rundenrekorden. "Es fehlt eine Sekunde zu 2012. Ich denke, die Strecke hat sich etwas verschlechtert, denn in der Kurvenmitte ist es sehr wellig. Das kommt wahrscheinlich von Lastwagen oder Autos. Deshalb ist es für uns mit den Motorrädern etwas wellig. Ich denke aber, dass alle diese Probleme haben."
Als großer Sieganwärter präsentierte sich einmal mehr Kallio, der in der Moto2 eine neue Taktik einführt. "Kallio ist raus und ist sehr schnell die Zeiten gefahren", hat Aegerter bemerkt. "Ich hatte drei gezeitete Runden im Trockenen. Man hat schon in Indianapolis und am Sachsenring gesehen, dass er nach dem Start in den ersten Runden sehr stark ist. Wenn er dort eine Lücke aufmacht, können wir sie nie mehr schließen."

